Autor: Marc Kipfer
Seltene Tiere wie Laubfrösche, Kiebitze, Feldhasen, Ringelnattern und Pflanzen wie Sumpforchideen und Lungenenzian erhalten im nächsten Jahr zusätzlichen Lebensraum im Grossen Moos. Auf dem Areal der Anstalten von Bellechasse werden auf einer Gesamtfläche von 17,4 Hektaren mehrere Kleinlebensräume und temporär überflutete Senken realisiert. Seit gestern Freitag liegt das Projekt in den Gemeinden Galmiz und Unterwistenlach öffentlich auf. Der Biotopverbund Grosses Moos hatte seine Pläne schon Anfang Jahr vorgestellt (FN vom 28. Januar 2009).
Bund und Kanton bezahlen
Laut dem nun vorliegenden technischen Bericht werden die Bauarbeiten für das Projekt «Hinterem Horn» voraussichtlich im kommenden Januar begonnen und im Sommer 2010 abgeschlossen. Um den genauen Baubeginn festzulegen, müssen die Regen- und Schneefälle zu Jahresbeginn abgewartet werden.
Für das Projekt sind Investitionen in der Höhe von rund 800 000 Franken nötig. Rund die Hälfte dieses Betrags machen die Erdarbeiten aus. Zudem werden ergänzende Drainagen verlegt, neue Flurwege gebaut und Ansaaten und Anpflanzungen vorgenommen.
Der Staat Freiburg und der Bund bezahlen im Rahmen ihrer Konjunkturprogramme je 200 000 Franken. An den Restkosten beteiligt sich der Fonds Landschaft Schweiz; Gesuche bei weiteren Stiftungen sind zur Zeit noch hängig.
Keine Besucher erwünscht
Die Fläche, die renaturiert wird, bleibt weitgehend für die Landwirtschaft erhalten. Das Agrarland wird auch in Zukunft durch den Landwirtschaftsbetrieb der Anstalten von Bellechasse genutzt, in erster Linie als extensive Mähwiese. Für die Öffentlichkeit wird die renaturierte Fläche hingegen nicht zugänglich sein. Im Projekt sind keine Plattformen oder Beobachtungspunkte für Besucher vorgesehen. Dabei spielen einerseits die Sicherheitsanforderungen der Anstalten von Bellechasse eine Rolle. Andererseits nennt der Biotopverbund die ökologischen Ziele als Grund: Die neue Ökofläche soll eine sogenannte Ruhezone werden.