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René Fasel in der Kritik – wenn die Nähe zum Problem wird

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Ein Kommentar zu den streitbaren Äusserungen des ehemaligen IIHF-Präsidenten René Fasel.

«Ich mag die Menschen, ich höre ihnen zu», sagte René Fasel, der in diesen Tagen mit Aussagen über den Krieg in der Ukraine für Kontroversen sorgt, im Juni 2020 in einem Interview mit den FN. Dass es der Freiburger als langjähriger Präsident des internationalen Eishockey-Verbandes (IIHF) und IOC-Mitglied bis zu einem der einflussreichsten Sportfunktionäre gebracht hat, liegt nicht zuletzt an dieser Nähe zu den Menschen. Er hat stets den Dialog gesucht und dadurch die Teilnahme der NHL-Spieler an Olympischen Spielen möglich gemacht oder massgeblich dazu beigetragen, dass 2018 in Pyeongchang Süd- und Nordkorea ein gemeinsames Frauenteam stellten. Sein mitunter jovialer Umgang sorgte indes auch schon zu Recht für Empörung, als er etwa letztes Jahr den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor laufenden TV-Kameras umarmte und mit einem offenen Gespräch gehofft hatte, die WM im Land des Autokraten doch noch irgendwie retten zu können. Und da ist die Nähe Fasels zu Wladimir Putin, den er in der Vergangenheit oft als Freund bezeichnete, meist verbunden mit der Beteuerung, Putin sei ein ganz anderer Mensch, als er in den westlichen Medien beschrieben werde.

Wenn Fasel nun wie diese Woche in einem Interview mit der Zeitung «La Liberté» erklärt, dass niemand verstehe, warum Putin seine Streitkräfte in die Ukraine einmarschieren liess, gleichzeitig aber ausführt, dass sich acht Jahre niemand um Donbass und die 14 000 Toten gekümmert habe und der Westen mitverantwortlich sei für diesen Krieg, dann sorgt das für Unverständnis. «Was geschieht, hat nichts mit dem Sport zu tun», betont der Ehrenpräsident des IIHF und kritisiert den unter seinem Nachfolger Luc Tardif beschlossenen Ausschluss von Russland und Belarus von der WM 2022 in Finnland. «Selbst in den schlimmsten Zeiten des Kalten Kriegs und anderer ernster Konflikte wurden Matchs zwischen der USA, Kanada und Russland ausgetragen. Was jetzt passiert, ist pure Hysterie», lässt er sich weiter zitieren. Hysterie – wirklich? Wenn Putin in Europa einen Angriffskrieg gegen ein souveränes Land vom Zaun bricht, unsägliches Leid in Kauf nimmt und seine Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt, dann gilt es – auch von Fasel – Ross und Reiter zu benennen und den Aggressor mit maximalen wirtschaftlichen und politischen Sanktionen zu bestrafen. Und auch der Sport, der schon lange nicht mehr so unpolitisch ist, wie er sich gerne gibt, ist dazu angehalten, klare Kante zu zeigen.

Dass die Verantwortlichen von Gottéron trotz diesem schalen Beigeschmack nun nicht wie von einigen Fans gefordert den Namen Fasels, der im Januar im neuen Stadion für seine Verdienste für den Eishockeysport verewigt wurde, wieder entfernen wollen, ist vertretbar. Immerhin verurteilt er ja den Krieg an sich. Höchst bedauerlich ist derweil, dass es Fasel versäumt hat, sich von Putin zu distanzieren, und mit streitbaren Positionen sein Vermächtnis trübt. «Ich muss einfach den Mund aufmachen», sagte er im eingangs erwähnten Gespräch mit den FN. Man wünschte ihm, er hätte es in diesem Fall nicht getan.

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