Autor: Lukas Schwab
Als das Gurnigel-Bergrennen 1910 erstmals stattfand, war das Autofahren noch kein Massenphänomen, sondern einem kleinen Kreis gutsituierter Leute vorbehalten. «Die erste Bergprüfung am Gurnigel war noch nicht ein Rennen im heutigen Sinn», sagt Jürg Kaufmann, Medienverantwortlicher des Rennens. Zeit und Geschwindigkeit spielten damals noch keine zentrale Rolle. «Im Vordergrund stand, überhaupt das Ziel zu erreichen», so Kaufmann. Dies sei mit den damaligen Fahrzeugen auf der unbefestigten Strecke bereits eine grosse Leistung gewesen.
Dennoch wurde die Zeit bereits vor 100 Jahren gemessen: Am schnellsten war damals der Berner Edmund von Ernst unterwegs, der die Strecke in rund siebeneinhalb Minuten zurücklegte. Heute liegt die Bestzeit auf der 3,7 Kilometer langen Strecke bei 1 Minute und 47 Sekunden.
In diesem Jahr gehen über 250 Rennautos in zahlreichen Kategorien an den Start. «Vom kleinen Serienwagen bis zum Formel-Rennwagen gibt es alles», sagt Kaufmann. Jedes Rennen besteht aus drei Läufen, bei denen die Fahrer einzeln starten und nicht direkt gegeneinander, sondern gegen die Uhr antreten. «Das Bergrennen ist eine Sprintprüfung und kein Rundstreckenrennen», erklärt Kaufmann. Er schätzt, dass die schnellsten Fahrer eine Höchstgeschwindigkeit von über 180 Stundenkilometern erreichen.
Oldtimer zum Jubiläum
Etwas gemütlicher nehmen es die Gurnigel-Legenden: Zum Jubiläum sind zwischen den offiziellen Rennen zwanzig historische Rennwagen auf der Strecke unterwegs, die am Gurnigel Geschichte geschrieben oder zumindest die betreffenden Epochen geprägt haben. In einigen Fällen werden sogar die Fahrer am Steuer sitzen, die einst mit dem Auto am Rennen teilgenommen haben. Zudem findet seit einigen Jahren auch ein Rennen mit 40 historischen Motorrädern statt.
Gefahren wird sowohl am Samstag, 4. September, als auch am Sonntag, 5. September, von etwa sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends. Am Samstag finden vor allem Trainingsläufe statt, am Sonntag die Rennläufe.
Infos unter www.gurnigelrennen.ch
