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Reto Berra: «Ich habe mir die Frage gestellt: ‹War es das jetzt?›»

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Am 1. November wurde Reto Berra am Rücken operiert. Gottérons Keeper hatte grossen Respekt vor dem Eingriff, die Schmerzen liessen ihm aber keine andere Wahl. Nun ist der 35-Jährige froh, dass er sich für die OP entschied.

Monatelang machte Reto Berra eine Lendenwirbelverletzung zu schaffen. Die Schmerzen strahlten in die Beine aus. Alltägliches wie Autofahren wurde zur Qual. Trotzdem stand er mit Tabletten und schmerzstillenden Spritzen sechsmal in der National League und zweimal in der Champions Hockey League zwischen den Pfosten. Ende November kam der 35-jährige Zürcher dann zum Schluss, dass es so nicht weitergehen kann. Letzte Woche wurde Berra erfolgreich operiert und befindet sich nun auf dem langen Weg zurück. Im Interview gibt der Gottéron-Goalie Einblick in sein Innenleben und sagt, wann er das Freiburger Tor wieder hüten will.

Reto Berra, zuerst die banale Frage: Wie geht es Ihnen?

Ein paar Tage nach der Operation fühle ich mich schon viel besser, ich merke einen klaren Unterschied zu vorher. Ich bin froh, dass ich den Eingriff gemacht habe. Zuvor war es kein Leben mehr mit all den Tabletten, um Eishockey spielen zu können.

Die Operation war unumgänglich?

Der Körper hat mir die Antwort zu dieser Frage gegeben und mir letztlich den Entscheid abgenommen. Ich habe wirklich alles probiert, um mich nicht operieren lassen zu müssen. Die Ärzte haben mir aber gesagt, dass es schwierig wird ohne Operation. Man kann es mit Infiltrationen (dabei werden lokal wirkende Schmerzmittel und Entzündungshemmer direkt dorthin gespritzt, wo der Schmerz entsteht – Red.) versuchen, das hat jedoch nichts genützt. Auch Osteopathie und anderes brachten nicht die erhofften Resultate. Nach meinem letzten Match in Davos (7. Oktober – Red.) wurde es am darauffolgenden Tag noch einmal schlimmer. Da wusste ich, dass es anders nicht mehr geht und ich mich dem Eingriff unterziehen muss.

Fiel wegen seinen Rückenproblemen tageweise in ein Loch: Reto Berra.
Alain Wicht

Hatten Sie Respekt vor der OP?

Ich musste mich erst einmal an der Nase operieren lassen. Das war vor zehn Jahren. Ich hatte grossen Respekt vor einer Rücken-OP – als Sportler sowieso. Ich kenne mich in diesen Dingen nicht aus. Das ist ja das Schöne, ich hatte noch nie gross Verletzungen in meiner Karriere. Ich bin ein Rookie, wenn es um so was geht. Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht und alles abgewogen. Bei der Familie, bei Freunden und beim Staff von Gottéron habe ich mir Tipps geben lassen. Das hat mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen.

Macht man sich als 35-jähriger Profisportler mit einer Rücken-OP auch Gedanken, ob man je wieder der Alte sein wird?

Ja voll, sicher. Es gab Tage, da ging es mir nicht so gut. Da habe ich mich gefragt, ob ich je zurückkehren werde. Die Ärzte haben mir aber versichert, dass ich – wenn alles normal läuft – stärker als vorher zurückkommen werde und die Schmerzen nicht mehr gehen und kommen. Die Schmerzen kamen ja aus dem Nichts. Es begann schon im August. Und ich habe mir die Frage gestellt: «War es das jetzt?» Inzwischen unterziehe ich mich einer intensiven Rehabilitation. Und ich habe das Gefühl, dass ich sehr stark zurückkommen werde.

Aktuell sind Sie zur Reha in Magglingen. Wie sieht das weitere Programm aus?

Genau, ich bin zunächst vier Wochen in Magglingen, wo ich zweimal am Tag eine intensive Physiotherapie habe und in sehr guten Händen bin. Wie es danach genau weitergehen wird, kann ich noch nicht sagen. Möglicherweise kann ich nach vier Wochen für mich allein schon wieder aufs Eis und gewisse Übungen wie Verschiebungen vollziehen. Im Januar werden wir den Stand der Dinge zusammen mit den Ärzten anschauen, um sagen zu können, wann ich wieder einsatzbereit sein werde.

Läuft die Rehabilitation glatt, hofft Reto Berra, Ende Januar wieder spielen zu können.
Keystone/a

Ihr Ziel ist es also, in dieser Saison nochmals spielen zu können?

Unbedingt. So wie ich mich momentan fühle, denke ich, dass das absolut machbar ist. Ich möchte spätestens Ende Januar wieder zurück sein. Gleichzeitig will ich mir und meinem Körper aber die nötige Zeit geben und alles sauber machen, damit nachher Ruhe ist. Ich bin überzeugt, dass ich noch ein paar gute Jahre als Eishockey-Torhüter in mir habe.

Sie sind erstmals in Ihrer langen Karriere während einer so langen Zeit ausser Gefecht. Wie ist es für Sie, Ihren Teamkollegen aus der Ferne zuschauen zu müssen?

Wie Sie sagen, es ist ein neues Gefühl für mich. Es ist hart, wenn man nur zuschauen kann. Es tut weh. Gleichzeitig sage ich mir, dass es Spieler gibt, die sich fast jede Saison mit Blessuren herumschlagen müssen. Da habe ich doch ziemliches Glück gehabt, wie ich bisher durch meine Karriere gekommen bin. Vor diesem Hintergrund sehe ich das Ganze rasch wieder von einer positiveren Seite. Und ich bin froh, dass die Mannschaft auch in meiner Abwesenheit gute Leistungen gezeigt hat.

Das lag nicht zuletzt an Connor Hughes, der Sie bisher stark vertreten hat. Haben Sie die guten Spiele Ihres Backups überrascht?

Nein, Connor hat sehr viel investiert, um genau für diesen Moment bereit zu sein. Er hat im Training immer Gas gegeben. Das zahlt sich nun aus. Er macht seine Sache sensationell, zumal er noch nicht über so viel Erfahrung verfügt. Insbesondere wie er gegen Lugano und Lausanne gehalten hat, als er eben reinkam, war sackstark.

Champions League: Ein Mäkiaho als Hürde auf dem Weg in die Viertelfinals

Schon um 6 Uhr fährt Gottéron am frühen Montagmorgen mit dem Teambus in Richtung Flughafen, um für das Hinspiel des Achtelfinals der Champions Hockey League nach Finnland zu reisen. Bis auf den verletzten Reto Berra dürfte Gottéron-Trainer Christian Dubé am Dienstag bei Mikkelin Jukurit aus dem Vollen schöpfen können. Mauro Dufner hat sich von seiner Oberkörperverletzung erholt und trainierte am Freitag wieder voll mit. Und auch Raphael Diaz, der krankheitshalber fehlte, sollte die Reise nach Finnland antreten können. Bereits im Land des Gegners ist Christoph Bertschy, der mit der Nationalmannschaft den Karjala Cup bestreitet und direkt von Turku nach Mikkeli reisen wird.

Defensiv top…

Mit vier Siegen aus sechs Partien qualifizierten sich die Finnen als zweitplatzierte der Gruppe A für die Achtelfinals. Zwei Tore und ein Assist steuerte Daniel Mäkiaho zum Weiterkommen von Mikkeli bei, das in der finnischen Liiga bei 15 Teams auf Rang 11 liegt. Der 21-jährige Stürmer ist der Sohn eines gewissen Toni Mäkiaho, der im Trikot von Gottéron sowohl die Liga-Barrage gegen den EHC Biel in der Saison 2005/06 als auch den Playoff-Viertelfinal-Erfolg gegen den SC Bern in der Meisterschaft 2007/08 miterlebt hatte.

Im Team von Mikkeli spielt Daniel Mäkiaho, der Sohn vom ehemaligen Gottéron-Söldner Toni Mäkiaho (im Bild).
Alain Wicht/a

«Die Videoanalyse hat keine Überraschungen an den Tag gebracht. Es ist ein typisches, junges finnisches Team, das sehr diszipliniert und mit viel Energie spielt», sagt Dubé. Er erwarte eine intensive Partie, aber nicht viele Tore, zumal seine Mannschaft mit einem Schnitt von nur gerade 0,83 Gegentoren pro Partie die Statistik der Champions Hockey League klar anführt. «Warum wir auf internationalem Eis so wenige Treffer kassieren, ist schwierig zu erklären. Wir spielen nicht anders als in der Meisterschaft. Vielleicht sind die Teams ein bisschen weniger talentiert als in der National League.»

…offensiv Flop

Auf der anderen Seite zeigt sich in der Champions Hockey League das gleiche Bild wie im Championat: Gottéron schiesst kaum Tore (durchschnittlich 2 respektive 2,76 pro Partie). «Warum treffen wir weniger als letzte Saison, wenn wir sogar mehr Talent im Team haben? Es geht nur über den Willen und die Arbeit», erklärt Dubé. Der Trainerstaff habe vieles versucht, um die Torproduktion anzukurbeln. «Umsetzen müssen es aber letztlich die Spieler. Es gibt einige Spieler, die aus diesem Loch herauskommen wollen, und ich spüre, dass viele genug davon haben, nicht zu treffen.» Auf sein erstes Tor im Gottéron-Dress wartet noch Marcus Sörensen. Der Schwede fiel wegen einer Fingerverletzung lange aus. «Bereits im letzten Spiel gegen Genf konnte Sörensen viel kreieren. Ich sehe, dass es bei ihm langsam wieder kommt», so Dubé, der in der Champions Hockey League alle seiner sieben Imports einsetzen kann.

 

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