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Rettungsschwimmer mit Putzkessel

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Rettungsschwimmer mit Putzkessel

Alltag des Bademeister-Teams im Hallen-, Schwimm- und Strandbad der Region Murten

Auch wenn der diesjährige Sommer bisher noch Mühe hatte, sich durchzusetzen: Die Badezeit steht vor der Tür. Ein Blick hinter die Kulissen des Schwimmbads Murten zeigt, dass Bademeister mehr leisten, als am Beckenrand den «Aufpasser» zu mimen.

Von PATRICK HIRSCHI

Erstaunen beim Händeschütteln mit Oliver Fey an einem Dienstagmorgen früh im Juni: Statt wie erwartet in Badehosen, T-Shirt und Badeschlappen, erscheint der Chefbademeister in Arbeitshosen und festen Schuhen.

Umgehend erklärt er, warum er und sein Team einen gewöhnlichen Arbeitstag nicht im «Tenue léger» beginnen: Der Morgendienst beginnt mit einem rund einstündigen Kontrollrundgang. An der Seite von Fey und der Badangestellten Rita Weber geht es los. Sämtliche Strom- und Wasserzähler im ganzen Gebäude werden überprüft und notiert, wie auch der Ölstand der Heizung, das Lüftungssystem, die Wasseraufbereitung und Weiteres.

Dabei geht es tief in den Untergrund der Anlage hinab; und plötzlich befinden wir uns mehr oder weniger direkt unter dem Schwimmbecken des Hallenbades. Ein etwas mulmiges Gefühl stellt sich ein, als Oliver Fey erklärt, dass dieses Becken 900 Kubikmeter fasst. Hoffentlich hält alles dicht…

Kontrolle mit modernster Technik und dem Thermometer

Der Kontrollrundgang dient der Betriebsoptimierung und wird sieben Tage pro Woche vorgenommen. Noch strikter sind die Wasserkontrollen: Dreimal täglich werden Handmessungen aus allen Becken vorgenommen; geprüft werden die Chlormenge, der ph-Wert und die Temperatur.

Gerade im Freibad hat es sehr viele externe Faktoren wie Sonne, Blütenstaub, Schweiss und Sonnencreme der Badegäste, die einen Einfluss auf den Chlorgehalt und den ph-Wert ausüben. «Die Wasserqualität könnte um ein Vielfaches verbessert werden, wenn unsere Gäste besser duschen würden», sagt Fey.

Früher hatte das Wasser zeitweise zu hohe Werte an gebundenem Chlor, erklärt er weiter. Mit den neuen, 120 000 Franken teuren Aktiv-Kohlenfiltern, die seit einem halben Jahr eingesetzt werden, haben sich diese Werte stark verbessert. «Viele Leute sprechen mich sogar darauf an, dass es nicht mehr so streng rieche», meint Fey dazu.

Zu den eher unappetitlichen Ämtli gehört die Filterreinigung des Auffangtanks für Duschwasser. Darin sammeln sich viele Haare und Körperfett, woraus eine nicht gerade angenehm anzuschauende Masse entsteht.

95 Putzstunden wöchentlich

Auch die Reinigung ist Sache des Badmeister-Teams. Nach dem Kontrollrundgang beginnt die Feinreinigung mit dem Putzwägeli: alle Toiletten, Lavabos, Spiegel usw. werden nachgereinigt. Danach wird mit dem Staubsauger eine Runde vom Treppenhaus bis ins UG gemacht. Während des Badebetriebs werden stündliche Zwischenreinigungen in Garderoben, Duschen, Toiletten und Sauna durchgeführt, damit Haare und Hautschuppen entfernt werden. Dies seien die Nährböden für Bakterien, sagt Oliver Fey.

Aber auch die Spätschicht, der so genannte Abenddienst, kann sich nicht vor dem Reinigen drücken. Einmal wöchentlich führt die Equipe zudem die Grundreinigung durch. Dabei wird entfettet, entkalkt und desinfiziert.
Oliver Fey schätzt, dass die gesamte Reinigung rund 95 Arbeitsstunden pro Woche in Anspruch nimmt – Rasenmähen und Pflege der Aussenanlage nicht mitgerechnet. Wäre eine professionelle Putzequipe da nicht geeigneter? «Nein», ist Fey überzeugt, «denn mein Team ist fachlich sehr gut ausgebildet und hat einen Bezug zur Badi. Meinen Leuten sind allfällige Schwachstellen am besten bekannt.»

70 Türen frisch gestrichen

Oliver Fey ist Bademeister mit eidgenössischem Fachausweis und seit Anfang dieses Jahres Hauptverantwortlicher in Murten. Er ersetzt den langjährigen Chefbademeister Ernst Neuenschwander, der nach internen Schwierigkeiten freigestellt wurde (die FN berichteten). Neuenschwander wurde inzwischen gekündigt.

Das Bademeister-Team besteht nebst Fey aus den diplomierten Badeangestellten Stefan Martin und Brigitte Hug sowie Rita Weber und Markus Bucheli, die sich noch in der Ausbildung befinden. Fey als Anlagehauptverantwortlicher und gelernter Mechaniker kümmert sich um die Technik, die Wasseraufbereitung, die Chemie, aber auch um die Grünanlage und das Personal. Durch die Schaffung einer neuen kaufmännischen Stelle wird er von einem Grossteil der administrativen Arbeiten entlastet.
Die Verantwortungsbereiche wurden gezielt den individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen zugeordnet. «Wir haben sowohl gelernte Schreiner, Mechaniker als auch Krankenpflegerinnen unter uns», sagt Fey. Und handwerkliche Arbeiten gibt es genügend zu erledigen. Im vergangenen Winter wurden die 70 Saisonkabinentüren im Freibad frisch gestrichen.

Bevor Oliver Fey nach Murten kam, war er sechs Jahre im Freibad Aarberg als stellvertretender Chefbademeister tätig. «Dort war der Hochbetrieb klar im Sommer. Im Winter hingegen blieb Zeit für Revisions- und Umgebungsarbeiten sowie Winterdienst.» Im Vergleich zu Aarberg sei in Murten fast ohne Unterbruch Hochbetrieb, entweder in der Halle oder im Freibad.

Interessanterweise gibt es für die Bademeister nicht etwa im Hochsommer am meisten zu tun, sondern in der Übergangszeit, wenn sowohl drinnen als auch draussen gebadet wird.

Von Mitte Juni bis Mitte August wird die Jahres-Grundreinigung und
-revision des Hallenbades schrittweise durchgeführt. Aus diesem Grund wird das Hallenbad bei schönem Wetter teilweise – in den Monaten Juli und August für vier bis fünf Wochen sogar ganz – geschlossen.

Bleibt noch die Aufsicht; jener Bereich, bei dem der Bademeister von den Gästen am meisten wahrgenommen wird. Endlich Zeit zum Relaxen? «Kaum», entgegnet Oliver Fey. «Aufsicht bedeutet nicht zu warten, bis ein Unfall passiert.» Vielmehr gehe es darum, die Gäste mit dem Hinweis auf die Badeordnung darauf aufmerksam zu machen, wie Unfälle verhindert werden können. Zudem sei ein geordneter Betrieb zu gewährleisten, bei dem sich jeder Gast in einer sicheren und hygienischen Umgebung wohl fühlen und bewegen kann.

Zusätzliche Sicherheit bieten die Alarmknöpfe, die an verschiedenen Orten auf dem Areal gut sichtbar angebracht sind. Über ein Mobiltelefon ist jeder Bademeister an diesem Alarmsystem angeschlossen. Es versteht sich von selbst, dass dieses Telefon nicht für ausführliche Privatgespräche benutzt wird. «Und nach einem Gespräch ist umgehend die Tastatursperre einzuschalten, damit das Gerät nicht blockiert wird», ergänzt Fey. Wer das vergisst, zahlt einen happigen Beitrag ins Teamkässeli.

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