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Revolutionär und Naturschützer

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Was lockt Jahr für Jahr fünf Millionen Menschen nach Assisi? Was fasziniert am heiligen Franz von Assisi, diesem Bettelmönch, der vor 800 Jahren lebte? Was hat uns eine heilige Klara, Gesinnungsgenossin von Franz, heute noch zu sagen? Dass ein Leben auch ohne Konsum glücken kann?

Die Reise «Auf den Spuren des heiligen Franziskus und der heiligen Klara»–begleitet vom Franziskanerpater Pascal Marquard und der Historikerin Catherine Bosshart–hat vergangene Woche das vage Wissen über Franziskus, über die Zeit der Kreuzzüge und über Barbarossa wieder lebendig gemacht. In lebendiger Erinnerung war hingegen noch der Besuch von Papst Franziskus am 4. Oktober in Assisi. Oder das Erdbeben von 1997, als die Basilika mit bedeutenden Malereien der Renaissance schwer beschädigt und später mit enormem Aufwand wiederhergestellt wurde.

Unesco-Weltkulturerbe

Die adelige Chiara und der wohlhabende Franziskus aus Assisi begegnen sich: eine Liebesgeschichte im üblichen Sinn? Oh nein. Klara hat sich zwar in Franziskus verliebt, erzählt man. Vom reichen Kaufmannssohn allerdings sind keine Liebesschwüre überliefert. Mit 24 Jahren verschrieb er sich Gott, und dabei blieb es. So nahm die Geschichte ihren Gang, und wir sind um ein gewaltiges Erbe reicher, in religiöser wie in kunsthistorischer Hinsicht.

In Assisi, der Stadt in Umbrien in der Nähe von Perugia, gründete Franziskus (1181–1226) den Orden der Minderen Brüder (so hiessen die Franziskaner ursprünglich) und die Heilige Klara (1194–1253) den Klarissenorden. Rund 28 000 Einwohner zählt die pittoreske Stadt am Hügel heute. Ein Kleinod von mittelalterlicher Baukunst mit vielen guten Beizen. Das mittelalterliche Stadtbild mit der Stadtmauer und der Festungsruine Rocca Maggiore ist noch gut erhalten und wurde im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der Unesco erklärt.

Reiche Kunstschätze

Die Geschichte Franziskus’ ist die Geschichte seiner Liebe; sie löst Staunen und Bewunderung aus. «Franziskus’ Leben, seine Einfachheit und seine Überzeugungskraft haben mich tief beeindruckt», sagte der Mitreisende Markus Jeckelmann und sprach damit aus, was alle dachten.

Durch die Basilika San Francesco mit der Grabeskirche des heiligen Franziskus (13. Jahrhundert) führte uns der deutschsprachige Bruder Thomas Freidel aus Assisi. Mit klaren Worten lenkte er unsere Blicke auf die Architektur und die Malerei, die eine lebendige christliche Botschaft verkünden. Die Fresken und Wandbilder in der Ober- und Unterkirche sind wahre Kunstschöpfungen. Wahrhaftig ein Wunder, dass sie 800 Jahre überstanden haben.

In San Damiano ausserhalb der Stadtmauern besuchten wir den Ort, an dem sich der junge Franziskus in Stille übte und die heilige Klara den Klarissenorden gründete. Das Kloster San Damiano ist weitgehend ursprünglich erhalten. Neben der Einsiedelei Carceri–Franziskus verbrachte rund 200 Tage im Jahr in Einsiedeleien–ist San Damiano wohl der Ort in der Umgebung Assisis, an dem am besten nachzuempfinden ist, wie Franziskus gelebt hat: einfach, zurückgezogen und naturverbunden.

Die Reisegruppe wurde mit einem Privileg beschenkt, das sie Pater Pascal zu verdanken hatte: dem Besuch der Klosterbibliothek, wo wertvolle Schriften lagern. Yvonne Lehnherr sagte dazu: «Die Handschriften aus Franziskus Zeit zu sehen, hat mich tief beeindruckt.»

Ein kurzes Leben

Die Geschichte von Franziskus hört sich wie ein Abenteuerroman an. Mit 24 Jahren entschied sich Franziskus für ein Leben in Armut, verliess das wohlhabende Elternhaus und liess sich in der Kirchenruine San Damiano nieder. Um Essen bettelnd zog er von Haus zu Haus und pflegte die Aussätzigen. Während der Kreuzzüge reiste er als Missionar nach Palästina und predigte im Lager des muslimischen Heeres vor dem Sultan–ein erster interreligiöser Dialog? Er setzte sich für den sorgsamen Umgang mit der Natur und der Tierwelt ein–Franziskus, der erste Umwelt- und Tierschützer? Er hinterliess zahlreiche Gebete und Gesänge, darunter den berühmten Sonnengesang.

Franziskus litt an einer Augeninfektion und erblindete nach und nach. 1226 starb er mit 44 Jahren. Zwei Jahre später sprach ihn der Papst heilig. Nach seinem Tod stieg die Zahl der Ordensbrüder rapide auf 4000 bis 5000 Mitglieder an. «Franziskus war ein Revolutionär», resümierte Catherine Bosshart. «Er hat eine religiöse Massenbewegung ausgelöst.»

«Eindrückliches Erlebnis»

Den Teilnehmenden den Franziskanerorden näherzubringen, war eines der Ziele dieser Reise. Mit Filmen, Radiosendungen und Musik wurde die zwölfstündige Busreise nicht nur abwechslungsreich gestaltet, sondern das Thema auch sinnvoll ergänzt.

Eine Reise, die übrigens auch zu bleibenden Freundschaften geführt hat. So sagte etwa die Mitreisende Carola Marsch: «Die Tage in Assisi waren für mich ein eindrückliches Erlebnis. Catherine Bosshart und Pater Pascal haben uns auf grossartige Weise die so geschichtsträchtige, wunderbare Stadt und ihre grossen Heiligen Franziskus und Klara nähergebracht. Dazu kamen tiefe persönliche Begegnungen und Gespräche.»

Das Kloster San Damiano, ein früher Zufluchtsort Franziskus’.Die Oberkirche der Basilika San Francesco.Catherine Bosshart (ganz rechts) referiert vor der Reisegruppe.Pater Pascal Marquard hat die Reise begleitet. Bilder Irmgard Lehmann

Franziskus’ Leben und Überzeugungskraft haben mich tief beeindruckt.

Markus Jeckelmann

Reiseteilnehmer

Kloster: Renovation auf guten Wegen

D ie Reisegruppe hat mit ihrer Teilnahme einen Beitrag an die Renovation des Franziskanerklosters Freiburg geleistet. Das Kloster ist dabei, das Konventsgebäude für rund 19 Millionen Franken zu sanieren. Gemäss Guardian Pascal Marquard, verantwortlich für die Renovation, stand das Kloster vor einer schweren Entscheidung: «Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder sanieren oder verkaufen und verreisen.»

Der 38-jährige Pater, der eigens für die Neuausrichtung nach Freiburg beordert wurde, ist zuversichtlich: «Für vier von fünf Etagen besteht bereits ein Mietvertrag mit der Gesundheitsdirektion und mit kirchlichen Diensten.» Weiter bietet der Konvent 70 Zimmer und Studios an. «Diese werden wir problemlos an Studierende vermieten können», sagt Pater Pascal. Er weist auch auf die grosse Unterstützung aus Politik und Wirtschaft hin. Als Freiwillige arbeiten etwa Felix Bürdel als Präsident der Baukommission und Altstaatsrat Pascal Corminboeuf als Präsident der Stiftung mit. Seit zwei Jahren gibt es zudem einen Freundeskreis, der mittlerweile 300 Mitglieder hat. Bis 2015 sollte die Renovation abgeschlossen sein.

Im Herbst 2014 wird die fünftägige Reise voraussichtlich wiederholt (FN-Abonnenten zahlen 850 Franken). il

Informationen: Mail an renovation@ cordeliers.ch. Mitgliedschaft Freundeskreis: freunde@cordeliers.ch. Spendenkonto: Franziskanerkloster Freiburg, Postcheck 12-492-858-6. Basilikaführungen in Assisi: Bruder Thomas Freidel: assisi@franziskaner-minoriten.de.

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