Bei garstigem Wetter, aber erstaunlich guten Terrainverhältnissen bekamen die wenigen Zuschauer auf dem Guintzet ein offenes Spiel mit vielen Torchancen zu sehen, das aufgrund der klaren Möglichkeiten auch einen anderen Sieger verdient hätte. Die Seeländer wurden in diesem Spitzenmatch bei zwei annullierten Toren benachteiligt, und auch das Führungstor der Stadtfreiburger von Sébastian Bagnoud entstand aus einer offsideverdächtigen Position. Verständlich, dass sich die Gästemannschaft und ihr sonst besonnener Trainer Bruno Stulz am Ende etwas verschaukelt vorkamen.
Nach 45 Minuten stand es 1:1. Eigentlich hätte der FC Kerzers zu diesem Zeitpunkt klar führen müssen. In der Startphase verpassten es die Seeländer gegen eine zu diesem Zeitpunkt unsichere Richemond-Abwehr, Kapital zu schlagen. Praktisch mit dem ersten und einzigen Angriff vor dem Pausentee geriet Kerzers dann sogar in Rückstand. Yves Schlapbach konnte nach einer halben Stunde jedoch ausgleichen. Das Siegestor gelang Richemond 16 Minuten vor Schluss; Stürmer Sah profitierte dabei vom zu späten Eingreifen Spichers im Sechzehner. Kerzers setzte dann noch zu einem Sturmlauf an, ganz klare Chancen konnte man sich allerdings nicht mehr herausspielen. Richemond mit seinem Spielmacher André Dombele gelang es immer wieder, ein Bein vor den abschliessenden Gegner zu stellen, zudem hielt der stark spielende Keeper Florian Perler die durchkommenden Schüsse nun sicher.
Kerzers unter den Erwartungen
Nach dieser Niederlage müssen die Seeländer ihre Ambitionen sicherlich etwas zurückschrauben. Für Trainer Bruno Stulz blieb seine Mannschaft in der Herbstrunde punktemässig so oder so etwas hinter den Erwartungen zurück: «Gegen Giffers, Farvagny und jetzt in Freiburg hätten wir unbedingt mehr punkten müssen. Leider wurden wir des Öfteren von den Unparteiischen benachteiligt, da sollte im Verband schon mal was passieren.» Seine Jungs müssten in der Rückrunde auch wieder lernen, in den heissen Situationen mehr aus den Möglichkeiten herauszuholen. Auch gegen Richemond war man zumindest ebenbürtig, Aufwand und Ertrag standen aber ein weiteres Mal nicht im richtigen Verhältnis. Ein Platz unter den ersten drei bleibt weiterhin das Ziel der Kerzerser, während Gegner Richemond natürlich weiterhin vom Aufstieg träumen kann.
Richemond – Kerzers 2:1 (1:1)
Guintzet.–50 Zuschauer.–SR: M. Seoane.Tore:26. Bagnoud 1:0. 32. Schlapbach 1:1. 74. Sah 2:1.
FC Richemond:Perler; Bovet (88. Gashi), Toko, Lauper, Muharremi; Bagnoud, Makangilu, Nsamu, Nalli (68. Pelle); Dombele; Cinalli (63. Sah).
FC Kerzers: Siffert; Murina, Spycher, Kaltenrieder, Etemi (74. Dick); Guggisberg (70. Kilchhofer), Stulz, Kuriger, Zahiri; Schlapbach, Pfister.
