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Richtplan setzt Bootsverkehr Grenzen

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Ein Abendspaziergang am Ufer des Murtensees: Die Sonne geht unter, der Vully erstrahlt im Abendlicht. Da dröhnt ein Motorboot über das Wasser, ohne dass es zu sehen ist. Motorboote auf dem See sind ein emotionales Thema. Und sie sind ein wichtiges Element beim neuen regionalen Richtplan, welcher von den Gemeinden des Seebezirks verabschiedet wurde und momentan beim Kanton zur Genehmigung liegt.

Keine neuen Bootsplätze

«Der Kanton macht den Gemeinden im Richtplan die Auflage, keine neuen Bootsplätze zu bewilligen», sagt Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks. Wird ein neuer Hafen für Boote gebaut, so müssen als Kompensation andere Bootsplätze wie zum Beispiel Anlegestellen an Bojen aufgehoben werden. Die betroffenen Gemeinden haben sich gemäss Lehmann skeptisch zur Auflage geäussert: Eine solche Einschränkung sei nur sinnvoll, wenn sie für den ganzen Murtensee, also auch für die Waadtländer Gemeinden gelten würden. Zudem seien aus Sicht der Umwelt ja weniger die Anlegestellen als vielmehr der Bootsverkehr selber problematisch. Und dieser würde zu einem wesentlichen Anteil von Booten generiert, die vom Neuenburgersee oder sogar aus dem Bielersee über den Broyekanal auf den Murtensee einfahren würden. Es wäre deshalb sinnvoll, so Lehmann, die ganze Dreiseenregion und eventuell sogar den Kanton Solothurn in die Planung einzubeziehen. «Der Kanton wollte aber eine solche Planung nicht an die Hand nehmen.» Die Beschränkung des Richtplans habe die Gemeinden aber nur begrenzt geschmerzt, da im Moment keine grösseren Projekte geplant seien. Würden grössere Ausbauten anstehen, wäre der Widerstand vielleicht grösser ausgefallen. Inwiefern die gleiche Auflage auch für den Neuenburgersee gilt, konnte Lehmann nicht beantworten. Vom Oberamt des Broyebezirks und dem Kantonalen Raumplanungsamt war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.

Imposante Warteliste

Simon Züger, Hafenverwalter in Murten, kann sich schwer vorstellen, dass Murten langfristig um einen Ausbau des Hafens herumkommt. Für die 130 Bootsplätze im Haupthafen bestehe aktuell eine Warteliste von 189 Personen. «Ich habe Interessenten, die warten seit 1993 auf einen Standplatz». Da könne es schon vorkommen, dass er Leute von der Liste streichen müsse, weil sie in der Zwischenzeit verstorben sind oder aus Altersgründen kein Interesse an einem Standplatz mehr hätten. Im Unterschied zum Neuenburgersee interessierten sich in Murten aber vor allem Einheimische für solche Plätze.

Hafenprojekt in Sugiez

In Sugiez soll neben den privat betriebenen Bootsplätzen der Firma Hochmuth ein öffentlicher Hafen entstehen. Nach Auskunft von Pierre-André Burnier, Gemeindepräsident von Bas-Vully, entspringt diese Absicht weniger finanziellen Interessen der Gemeinde. Vielmehr sei der Hafen im Richtplan vorgesehen. Er soll das Seeufer von privaten Anlegestellen entlasten, die aufgehoben und in den Hafen integriert würden. In welchem zeitlichen Rahmen der Hafen gebaut wird und wie vielen Booten er Platz bieten werde, sei im Moment aber noch völlig unklar.

Bootshafen: Am Neuenburgersee sind grosse Investitionen geplant

A m Neuenburgersee wird kräftig in Hafenanlagen investiert. Wie die Tageszeitung «La Liber- té» kürzlich berichtete, will die Waadtländer Gemeinde Chevroux ihren Hafen bis 2019 von Grund auf renovieren. Dafür sollen sechs Millionen Franken investiert werden. Der Hafen von Chevroux gilt mit 1100 Standplätzen als einer der grössten in europäischen Binnengewässern. 2,5 Millionen Franken wurden kürzlich in Estavayer-le-Lac investiert. Dort wird der Hafen aber nicht von der Gemeinde, sondern von einem privaten Unternehmen betrieben, das von einer Konzession des Kantons profitiert. Ob dies so bleibt, ist unklar. Die Gemeinde würde gemäss «La Liberté» die Konzession gerne selber übernehmen. Der Entscheid wird für 2018 erwartet. Wie am Murtensee sind auch die Bootsplätze am Neuenburgersee sehr begehrt. Es wird mit Wartezeiten von zehn Jahren gerechnet. Dabei spielen vor allem die Deutschschweizer eine gewichtige Rolle: Sie machen zum Beispiel in Chevroux rund zwei Drittel aller Mieter aus. Zum finanziellen Ertrag der Häfen äussern sich die befragten Gemeinden zurückhaltend. Ziehe man die Kosten für Löhne und Unterhalt ab, resultiere ein bescheidener Gewinn, so der Grundtenor. sos

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