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«Ridoré hat allen Grund zum Lachen»

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Autor: Nicole Jegerlehner

FreiburgNur 824 Stimmen fehlten letzten Sonntag, um die Sensation perfekt zu machen: Hätte Carl-Alex Ridoré so viele Voten mehr geholt, wäre er der erste sozialdemokratische Oberamtmann des Saanebezirks geworden. Die Sensation könnte nun am 22. Juni, im zweiten Wahlgang, Wirklichkeit werden: Die beiden bürgerlichen Parteien FDP und SVP haben sich für Stimmfreigabe entschieden – sie stellen sich also nicht hinter den bürgerlichen Kandidaten Hubert Dafflon.

Eine Persönlichkeitswahl

Ausgeschieden ist am Sonntag der FDP-Kandidat Denis Boivin. Er verkündete noch gleichentags, dass er seine Stimme im zweiten Wahlgang nicht dem CVP-Kandidaten geben werde, sondern dem Juristen Ridoré. Weniger weit geht die Parteileitung: Die Vorstände der FDP-Sektionen Saaneland und Stadt Freiburg teilten gestern mit, dass sie «keinen Wahlvorschlag formulieren». Thomas Zwald sagte den FN, dass «weder der eine noch der andere Kandidat unsere Anforderungen an einen Oberamtmann erfüllt». Würde ein Sozialdemokrat ins Amt gewählt, «löste dies bei uns natürlich keine Begeisterungsstürme aus», sagt Zwald. Doch sei die Wahl ins Oberamt eine Persönlichkeitswahl; es gehe weniger um die politische Linie der Kandidaten.

Die Stimmfreigabe habe nichts mit vergangenen Querelen zwischen FDP und CVP zu tun, sagt Zwald. Die Allianz zwischen CVP und FDP, die mit den nationalen Wahlen im letzten Herbst ausgelaufen sei, «war vielleicht nicht ganz befriedigend, aber auch nicht nur katastrophal» – also kein Grund für eine Retourkutsche.

Auch die SVP hat Stimmfreigabe beschlossen. «Keiner der beiden Kandidaten liegt auf unserer Linie», sagt Daniel Bovet. Er kritisiert, der CVP-Mann Dafflon sei zu weit links positioniert.

Der Freiburger Politologe Nicolas Hayoz geht davon aus, dass nun viele SVP-Leute gar nicht wählen werden; auch auf Seiten der FDP werde die Motivation zur Stimmabgabe klein sein. «Der Sozialdemokrat Ridoré hat allen Grund zum Lachen», sagt Hayoz. Er geht davon aus, dass der Aufruf Boivins, den SP-Mann zu wählen, das Stimmverhalten der Freisinnigen beeinflusst.

Die Vorwürfe der SVP, Dafflon politisiere zu weit links, versteht Hayoz nicht: «Dafflon ist ein durchschnittlicher CVP-Politiker.» Die SVP sei gegenüber den anderen bürgerlichen Parteien wohl einfach empfindlich, seit Blocher abgewählt worden sei.

Ridoré selber sieht sich noch nicht als Gewinner, auch wenn er sich erfreut zeigt über die Stimmfreigabe. «Ich werde weiter versuchen, über politische Parteigrenzen hinaus Stimmen zu gewinnen», sagt der 36-Jährige – und zwar bis ans Ende des Wahlkampfs.

«In heikler Situation»

Dafflon ist sehr enttäuscht über das Verhalten von SVP und FDP: «Ich habe dies nicht erwartet.» Dafflon meint, die Stimmfreigabe sei «nicht gerade gut für das künftige Verhältnis unter den bürgerlichen Parteien». Er finde sich in einer «heiklen Situation» wieder. «Nun müssen wir noch mehr tun, um die Leute zu überzeugen.» Er glaube aber, noch intakte Chancen zu haben: «Es ist eine Persönlichkeitswahl, es geht beim Oberamtmann nicht nur um die politische Farbe.»

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