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Rieder wehren sich mit Petition

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Bürger von Ried haben am Montagnachmittag auf der Gemeindeverwaltung eine Petition gegen ein Bauprojekt der Firma Bioleguma eingereicht. Dabei geht es um eine Kompostierhalle mit Mutterkuhstall. 130 Bürgerinnen und Bürger haben die Petition unterschrieben in der Gemeinde, die rund 1200 Einwohner zählt. Die Petitionäre wehren sich gegen das Bauvorhaben, weil sie Gestank und massiv mehr Verkehr durch das Dorf befürchten. Mit der Petition wollen sie sich Gehör verschaffen.

Das Baugesuch hatte die Betriebsgemeinschaft Bioleguma im März dieses Jahres eingereicht (die FN berichteten). Die Firma aus Ried will in der geplanten Kompostierhalle Rüstabfälle und Mist kompostieren. Gegen ihr Baugesuch gingen sechs Einsprachen ein, eine davon mit 48 Unterschriften.

Verschiedene Stellen des Kantons prüften das Bauvorhaben daraufhin. Zurzeit liegt es am Oberamt des Seebezirks, die Baubewilligung zu erteilen oder nicht. Oberamtmann Daniel Lehmann konnte zu dem laufenden Verfahren keine Stellung nehmen.

Anwalt eingeschaltet

Zudem nahmen die Rieder Kompostierhalle-Gegner am Montag zuhanden des Oberamts Stellung zur Beurteilung des Projekts vonseiten des Kantons, wie Michael Iltgen, Petitionär und Einsprecher, gegenüber den FN ausführte. Sämtliche Eingaben erfolgten über eine Murtner Anwaltskanzlei. In den Eingaben gehe es einerseits um Geruchsemissionen im Dorf (siehe Kasten). Andererseits sei der Verkehr ein grosses Thema: Wie Iltgen erklärte, rechnen die Gegner für den An- und Abtransport von 3800 Tonnen Material mit 19 Fahrten pro Tag durch das Dorf oberhalb von Kerzers.

Rolf Etter, Mitinhaber der Firma Bioleguma, sieht keinen Grund dafür, dass das Oberamt die Baubewilligung nicht erteilt: «Sowohl die Gemeinde als auch die Ämter des Kantons haben das Gesuch positiv beurteilt, das Vorhaben ist rechtskonform.» Bereits das Vorgesuch sei von den amtlichen Stellen als gut befunden worden. «Ich sehe nicht ein, was ich daran ändern sollte», sagte Rolf Etter auf Anfrage.

Keine Verhandlungen

Verhandlungen zwischen den Einsprechern und der Gemeinde fanden laut Iltgen nicht statt. «Deshalb haben wir uns nun entschieden, parallel zu den Einsprachen eine Petition einzureichen», erklärte er. «Die Gemeinde war nicht bereit, sich mit uns an einen Tisch zu setzen.» Eine Bitte um ein Gespräch mit dem Gemeinderat sei abgelehnt worden. Mit der Petition wollten sie nun Druck aufsetzen und sich mehr Gehör verschaffen.

Der Rieder Ammann Heinz Etter verteidigte den Entscheid der Gemeinde, keine Einspracheverhandlungen zu führen: «Weil die Einsprecher rasch einen Anwalt eingeschaltet haben, hat der Fall eine Ebene erreicht, die nicht mehr Sache der Gemeinde ist.» Es sei nicht am Gemeinderat, sich hier einzumischen. «Wir besitzen nicht die Fachkompetenz, um das Dossier einzuordnen.» Der Gemeinderat könne nur Abstände oder auch die Höhe eines Bauprojektes beurteilen. Es sei die Aufgabe der Ämter, die verschiedenen Fachbereiche des Gesuchs zu beurteilen, und Sache des Oberamtes, einen Entscheid zu fällen. Mehr könne er dazu nicht sagen, sagte Etter, «da es sich um ein laufendes Verfahren handelt».

Duft versus Gestank

Hochwertiger Kompost ist für Felder Gold wert

Der Hauptgrund für die Einsprachen gegen die geplante Kompostierhalle der Betriebsgemeinschaft Bioleguma in Ried ist, dass die Dorfbewohner Geruchsemissionen befürchten. Ob Kompost stinkt oder nicht, daran scheiden sich jedoch die Geister. Wie Rolf Etter von der Firma Bioleguma bereits im Frühling nach der Eingabe des Baugesuchs betonte, stinkt guter Kompost nicht. Eher dufte dieser wie Walderde. Gestank sei stets ein Zeichen dafür, dass mit dem Kompost etwas nicht stimme. Bioleguma wolle mit dem Projekt autonomer werden in der Pflanzenernährung und den Kompost selber produzieren, damit sich der Kreis innerhalb des Betriebs schliesse.

Qualitativ hochwertiger Kompost ist wichtig für landwirtschaftliche Böden. Insbesondere, um auf Dauer einen sicheren Ertrag zu gewährleisten. Laut der Website von Kompostforum Schweiz ist es jedoch nicht ganz einfach, ­guten Kompost zu produzieren, der nicht eklig stinkt. Es brauche gutes Ausgangsmaterial, ausreichendes Fachwissen des Bewirtschafters und die Mithilfe aktiver Mikroorganismen.

emu

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