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Rituale

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Jedes Jahr treffen sich meine Geschwister und ihre Familien während den Weihnachtstagen. Meine Kinder, 4- und 6-jährig, sowie mein Mann und ich schätzen diese Treffen sehr. Die Kinder haben die Gelegenheit, Cousins und Cousinen zu treffen, und auch wir Erwachsene haben es gemütlich. Hie und da kam es zu Spannungen, doch die konnten wir stets klären. Nun will eine meiner Schwestern das Treffen abschaffen. Ihre Kinder seien erwachsen, und auch sie und ihr Mann brauchten das Treffen nicht mehr.

Ihr Bedürfnis nach einem Familientreffen an Weihnachten kann ich gut nachempfinden. Gerade während diesen Tagen ist das Bedürfnis nach Begegnung für viele Menschen wichtig. Für viele Familien ist das Treffen an Weihnachten ein Ritual. Rituale sind wichtig. Sie geben uns Halt und Sicherheit. Kleine Kinder lieben Rituale. Die meisten Kinder haben das Bedürfnis, dass Weihnachten immer gleich abläuft. So gibt es das gleiche Essen, die Päckli werden nach dem Singen geöffnet und so weiter. Solche Rituale verhindern auch Diskussionen. Die Familie weiss schon im Voraus, wie Weihnachten gefeiert wird. Ich bin überrascht, wie auch Jugendliche zunehmend Familientreffen schätzen und an Ritualen hängen.

Nun wünscht sich Ihre Schwester eine Veränderung. Suchen Sie das Gespräch. Unter Umständen ist sie überlastet und empfindet das Treffen als zusätzliche Arbeit. Da Ihnen viel an dem Treffen liegt, könnten Sie mit ihr den Aufwand besprechen. Es braucht keinen 5-Gänger für eine Begegnung an Weihnachten. Bringt jede Familie eine Speise mit, ist der Aufwand bereits reduziert.

Doch auch die Form des Treffens kann diskutiert werden. Welche Rituale wie zum Beispiel das Singen der Weihnachtslieder oder das Lesen der Weihnachtsgeschichte wollen wir beibehalten, was können wir weglassen und wo können wir Kompromisse eingehen.

Da sie mehrere Geschwister haben, ist es auch wichtig, den anderen Gehör zu verschaffen. Allen Beteiligten kann nicht Rechnung getragen werden. Wichtig ist, dass Sie das Bedürfnis nach einem Familientreffen ernst nehmen. Organisieren Sie ein Treffen und feiern Sie mit den Familienangehörigen, die das Treffen auch wünschen. Unter Umständen braucht Ihre Schwester im nächsten Jahr eine Auszeit und bleibt dem Treffen fern. Ich bin aber fast sicher, dass sie die Begegnung mit der Familie an Weihnachten wieder schätzt, sobald sie Grossmutter ist.

Was wollen wir mehr, als einander Zeit für Begegnung zu schenken. Das ist das wertvollste Geschenk – an Weihnachten und für das neue Jahr.

Rita Jungo Küttel, Psychologin & Super­visorin Marte Meo, ist Mitarbeiterin beim Verein Familienbegleitung. Er bietet Unterstützung in der Erziehung von Kindern zwischen 0 und 7 Jahren. Tel.: 026 322 86 33, contact@educationfamiliale.ch, www.educationfamiliale.ch

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