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Rollstuhl dient als Hockeyschläger

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit diesem Projekt kam das Engagement der Hochschule für Technik und Architektur (HTA) Freiburg in der Zusammenarbeit mit Dritten erst richtig ins Rollen: dem neuen, wendigen Rollstuhl Turbo Twist. Vor fünf Jahren wurden sie angefragt, erinnert sich Maschinentechnik-Dozent Raymond Riess, ob sie die Firma Degonda unterstützen könnten. Die Vermittlung besorgte die Freiburger Plattform für Innovation, für die Finanzierung war die Kommission für Technologie und Innovation des Bundes zuständig. Aus dem Alltagsmodell, das aus der Zusammenarbeit mit der HTA entstand, entwickelte die in Lausanne beheimatete Firma Degonda auch ein Sportmodell. Dieses wurde gestern in Freiburg demonstriert.

Davy*, Mitglied der Rollstuhlhockey-Mannschaft Whirldrivers Lausanne, schwärmt von der Wendigkeit und der Schnelligkeit des Modells. Dessen Besonderheit ist die Fähigkeit, sich dank zweier Räder in der Mitte auf einem Punkt um die eigene Achse drehen zu können. Dies sind Eigenschaften, die nicht nur für den Sport, sondern auch im Alltag wichtig sind, sagt Verwaltungsratspräsident André Degonda. «Zum Beispiel können sie auch in einer Wohnung mit kleinen Räumen flink manövrieren.» Davy stellte klar: Erst durch diese Entwicklung sei es ihm als Schwerstbehinderten möglich, an sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Das sei ein Gewinn für sein Sozialleben.

Wichtig für die Firma

Vor allem Studierende des Studiengangs Maschinentechnik waren in der Zusammenarbeit engagiert, aber auch solche aus anderen Bereichen. Diese Multidisziplinarität, die heute zum Alltag bei den externen Projekten der HTA gehört, nahm mit diesem Projekt seinen Anfang. Direkt an der Produktentwicklung waren die Studierenden zwar nicht beteiligt. Doch ihre Arbeit im Hintergrund, vor allem in der Durchleuchtung der Abläufe der Firma in Konzeption und Fertigung, seien wichtig gewesen, sagt Degonda. Ohne die Inputs aus Freiburg hätte seine Firma wohl schliessen müssen. «Wir konnten den Schritt von einer Einzelherstellung in die industrielle Produktion machen.»

Aus Sicht der HTA sei die Zusammenarbeit wertvoll, sagt Riess. So habe er seinen Studierenden die Theorie beibringen und diese gleich in die Praxis umsetzen können. Einerseits lernten die Studierenden, Verbesserungspotenziale zu erkennen. Andererseits wurden sie auch mit der Realität konfrontiert, erklärt Riess: «Sie lernten auch die Grenzen der Praxis kennen, welche die Theorie nicht kennt. Das bringt ihnen Bescheidenheit, Demut und Pragmatik bei», so Riess. Lukas Herzog, einer der Studenten, erinnerte sich: «Die Firma arbeitete nicht ineffizient oder unstrukturiert, doch wir haben dennoch das eine oder andere Problem entdeckt.»

Heute ist die Firma Degonda nach eigenem Bekunden die führende Herstellerin von Elektrorollstühlen für den Bereich sportliche Aktivitäten. Von der Zusammenarbeit habe man viel profitiert, sagt André Degonda, aber sie sei auch eine grosse Herausforderung gewesen, da nicht alles völlig reibungslos ablief. «Bei einem nächsten Mal müssten wir das etwas besser planen.»

* Er will anonym bleiben

Zur Sache

Rollstuhlhockey: Alle können mitmachen

Rollstuhlhockey, «Roho» genannt, wurde vor allem für Behindertensportler mit schweren Behinderungen entwickelt. Es ähnelt dem Unihockey und wird in der Regel mit Elektrorollstühlen gespielt. Vier Feldspieler und ein Goalie treten gegeneinander an. Maximal drei dürfen einen Handschläger benützen. Spieler, deren Behinderung so schwer ist, dass ihnen die Kraft oder die Beweglichkeit fehlt, benützen einen Spezialrollstuhl. An diesem ist ein T-Stück angemacht, mit welchem sie den Ball führen oder schlagen können. Der speziell für Sportzwecke konstruierte Turbo Twist basiert auf dem Grundmodell Twist T4 2×2. Es ist maximal 120 Zentimeter hoch, kann bis zu 15 Kilometer pro Stunde fahren und weist eine Reichweite von etwa 35 Kilometern auf. Das Leergewicht beträgt 180 Kilo, der Rollstuhl kann Hindernisse von einer Höhe von bis zu fünf Zentimetern überwinden und bewältigt Steigungen von bis zu 17 Prozent.fca

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