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Romain Collaud fordert beim Freiburger Kantonalen die Bösen heraus

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Romain Collaud gehört zu den grössten Westschweizer Schwingtalenten. Will der 20-Jährige am Sonntag beim Freiburger Kantonalfest seinen Titel erfolgreich verteidigen, muss er auch den Gästeschwinger Florian Gnägi hinter sich lassen.

Wenn am Sonntag in Léchelles das Freiburger Kantonalfest über die Bühne geht, wird auch Romain Collaud ins Sägemehl steigen. Der 20-Jährige aus dem Broyebezirk gehört (noch) zur zweiten Garde der Freiburger Schwinger – auch wenn er auf bestem Weg ist, das zu ändern. Er ist es gewohnt, dass andere Kollegen normalerweise mehr im Scheinwerferlicht stehen als er. Doch am Sonntag wird alles etwas anders sein: Als Titelverteidiger wird auch Collaud ebenfalls im Mittelpunkt stehen.

Letztes Jahr hatte er in Le Mouret für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Zusammen mit dem «grossen» fünffachen Eidgenossen Christian Schuler hatte der «kleine», damals 19-jährige Freiburger den Festsieg errungen. Sein erster Festsieg überhaupt. Für den Schlussgang gegen Benjamin Gapany hatte Collaud zwar dem punktgleichen Schuler den Vortritt lassen müssen; da er in seinem letzten Kampf gegen Pascal Piemontesi aber ebenfalls eine Zehn holte, stand er am Ende ex aequo mit dem Schwyzer Gast an der Spitze. «Es war unglaublich», erinnert sich der Schwinger vom SC Estavayer-le-Lac. «Der Tag hatte mit einem Gestellten schlecht angefangen, dann konnte ich mich steigern. Der Höhepunkt war dann der Sieg gegen Pascal, einer der besten Schwinger der Südwestschweiz.»

Der kleine Makel

Dass der Triumph in Le Mouret kein Zufallsprodukt gewesen ist, hat Collaud seither einige Male bewiesen. Fünf Kränze hat er seit August 2021 gewonnen, er stand dieses Jahr beim Südwestschweizerischen Teilverbandsfest im Schlussgang, und er erkämpfte sich vor zwei Wochen als Gast auf dem Rigi seinen ersten Kranz an einem Bergschwinget. Es sind solche Auftritte, die seinen Ruf als eines der grössten Westschweizer Schwingtalente zementieren. Und hätte sich Collaud beim Walliser Kantonalen im Schlussgang nicht an der Rippe verletzt und deswegen in der einmonatigen Zwangspause das Schwarzsee-Schwinget und das Waadtländer Kantonale verpasst, wäre seine Beute wohl noch üppiger ausgefallen.

Neider könnten einwerfen, dass Collaud in dieser Saison noch keinen Eidgenossen bezwungen hat. Oder dass er bei den Einteilungen Glück hatte und nur zweimal einen Eidgenossen zugeteilt bekommen hat. «Das kann man so sehen, aber für mich ist das kein Glück. Ich bekomme gerne die besten Schwinger zugeteilt, denn das zeigt, dass ich gut kämpfe.»

Begeisterung, Gefühl und Muskelmasse

Als gelernter Landmaschinenmechaniker ist es Romain Collaud gewohnt, zuzupacken. Und auch während seiner zweiten Lehre als Bauer, die er momentan im Solothurnischen absolviert, muss er täglich kräftig anpacken. «Abends bin ich oft ziemlich erschöpft, darunter leidet mein Trainingsumfang. Mit meinen vier wöchentlichen Trainings liege ich trainingsmässig irgendwo im Mittelfeld.» Collaud ist der Überzeugung, dass man nicht zwingend sechsmal trainieren muss, um erfolgreich zu sein. «Begeisterung für den Sport, Gefühl, Talent und körperliche Voraussetzungen spielen eine ebenso wichtige Rolle», sagt der 187 cm grosse und 108 kg schwere Athlet. Jeden Dienstagabend trainiert Collaud in Kirchberg mit den Berner Schwingern zusammen. «Bei den Bernern ist die Dichte an starken Schwingern grösser als in der Romandie. Vom Training mit ihnen profitiere ich viel.»

Seine Lehre dauert noch ein Jahr, dann will der junge Freiburger eine Auslegeordnung machen. «Wenn es sich dann einrichten lässt, möchte ich dem Schwingen einen etwas höheren Stellenwert geben», erklärt der Youngster seine Zukunftspläne. «Ich möchte mein Arbeitspensum reduzieren und mir ein professionelleres Sportumfeld aufbauen, etwa mit Ernährungsberater und eigenem Konditionstrainer.»

Romain Collaud (links) gegen Matthias Aeschbacher im ersten Gang beim Berner Kantonalen Schwingfest, am Sonntag, 17. Juli 2022.
Keystone

Alle gegen Gnägi

Vorerst geht es für Romain Collaud, der den Kurz als seinen stärksten Schwung bezeichnet, um die Titelverteidigung beim Freiburger Kantonalen. Zu seinen grössten Konkurrenten gehört am Sonntag neben den drei Südwestschweizer Eidgenossen Benjamin Gapany, Lario Kramer und Steve Duplan auch ein Gästeschwinger: Florian Gnägi. Mit seinen 188 cm Körpergrösse, 125 kg Kampfgewicht und Schuhnummer 49.5 walzt der Koloss aus Aarberg momentan fast jeden Gegner platt. Der 33-Jährige, der in seiner Karriere bereits 107 Kränze gewonnen hat, erfreut sich einer blendenden Form. So hat er in dieser Saison bereits das Bern-Jurassische Schwingfest, das Seeländische Schwinget und das Schwarzsee Bergfest gewonnen. Gnägi hat dieses professionelle Umfeld, von dem Collaud träumt. Seit 2013 arbeitet er als Sachbearbeiter beim Kompetenzzentrum Sport der Armee in Magglingen und profitiert dort von optimalen Trainingsmöglichkeiten.

Abgesehen von Gnägi sind unter den Gästeschwingern, die aus den Schwingklubs Biel und Laupen kommen, keine grossen Namen dabei. Prominentester Schwinger aus Laupen wäre der Eidgenosse Michael Wiget gewesen, doch der Wünnewiler verzichtet verletzungshalber auf den Wettkampf in Léchelles. Eigentlich hatte er schon am letzten Wochenende beim Berner Kantonalen ins Sägemehl zurückkehren wollen. Weil er aber in den Tagen zuvor in den Trainings gemerkt hat, dass sein Oberschenkel noch zwackt, verzichtete er auf den Start. Nun gibt er auch für das Freiburger Kantonale Forfait, da er im Hinblick auf seine Teilnahme beim Esaf keine Risiken eingehen will. Michael Wiget wird dennoch in Léchelles zugegen sein und seinen jüngeren Bruder Adrian anfeuern.

Die letzte Gelegenheit

Wiget hat seine Selektion für das Eidgenössische Schwingfest von Ende August bereits auf sicher. Der Bernisch-Kantonale Schwingerverband hat diese Woche als zweiter Teilverband nach den Innerschweizern seine Selektion bekannt gegeben. Der Südwestschweizer Teilverband will nächste Woche die Namen der 29 Athleten bekannt geben, die in Pratteln dabei sein dürfen. Für die Romands ist das Freiburger Kantonale also die letzte Gelegenheit, sich noch fürs Esaf aufzudrängen.

Diesen Druck hat Collaud angesichts seiner drei gewonnen Kränze nicht. «Wenn ich mich nicht noch verletze oder krank werde, gehe ich davon aus, dass ich in Pratteln dabei sein werde», ist er zuversichtlich. Für den Freiburger wird es nach Zug 2019 das zweite Eidgenössische sein. Wie jeder Schwinger träumt auch Collaud von einem eidgenössischen Kranz – angesichts seiner bisherigen Saisonauftritte ein mehr als berechtigter Traum. «Ich bin da realistisch», dämpft der Youngster die Erwartungen. «Wenn es mir in Pratteln gelingt, acht Gänge zu schwingen und nicht wie in Zug nach dem ersten Tag die Heimreise anzutreten, dann bin ich zufrieden. Auch das wäre eine Erfahrung, die mich in meiner Karriere weiterbringen würde.»

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