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Ronald Vonlanthens Demission folgt auf eine Reihe weiterer Abgänge am HFR

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Der Medizinische Direktor Ronald Vonlanthen und HFR-Generaldirektor Marc Devaud (M.) gehen inskünftig getrennte Wege.
Keystone/a

Der Medizinische Direktor des Freiburger Spitals geht, aber Gründe dafür werden keine bekannt gegeben. Es ist nur der jüngste Fall von mehreren Abgängen in der Spitalführung. Weder der Generaldirektor noch der Verwaltungsrat haben eine Antwort, wie sie dies hätten verhindern können.

Der Posten des Medizinischen Direktors des Freiburger Spitals HFR ist zu einem Schleudersitz geworden. Mit dem am Mittwoch bekannt gewordenen Abgang von Ronald Vonlanthen wird diese zentrale Position erneut verwaist sein. Bernard Vermeulen hatte das Amt als Medizinischer Direktor noch acht Jahre bis 2015 ausgeübt. Sein Nachfolger Ivo Spicher blieb bloss bis September 2017, und Ronald Vonlanthen ist auch erst seit Mai 2019 im Amt. Zwischendurch teilten sich Chefärzte interimistisch die Medizinische Direktion.

Noch ist nicht klar, bis wann Vonlanthen am HFR tätig sein wird. In einem Schreiben von Generaldirektor Marc Devaud hiess es, Vonlanthen habe sich entschieden, seine Funktion als Medizinischer Direktor mit sofortiger Wirkung abzugeben. Auf Anfrage der FN bestätigte Vonlanthen, dass er das HFR verlassen werde. Er verweist aber darauf, dass er einen Vertrag bis 31. Oktober habe. Es sei abgemacht und er gehe auch davon aus, seine Geschäfte geregelt zu übergeben. Das von Devaud verfasste Schreiben habe er so nicht autorisiert.

Devaud erklärte, dass Vonlanthen in Angriff genommene Arbeiten noch abschliessen und Berichte dazu hinterlegen werde: «Im Schreiben wollte ich die Mitarbeitenden informieren, dass Ronald Vonlanthen im Spital nicht mehr präsent sein wird, für sie nicht mehr Ansprechpartner ist und auch nicht mehr an Sitzungen über die zukünftige Entwicklung des Spitals teilnehmen wird.»

Stillschweigen vereinbart

Zu den Gründen für seinen Abgang sagte Vonlanthen gegenüber den FN nichts Genaueres: «Ich kann mich dazu nicht äussern, weil es in dieser Sache ein Stillschweige-Abkommen gibt.» Auch Devaud beruft sich auf diese Abmachung.

«Ich weiss auch nichts mehr», sagte Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller auf Anfrage der FN. Der Verwaltungsrat sei am Dienstag von Devaud in einer knappen Mitteilung über den Stand der Dinge informiert worden. «Am nächsten Montag findet wieder eine Sitzung des Verwaltungsrats statt, und da wollen wir mehr Informationen. Auch zur Frage, wie die Medizinische Direktion nun sichergestellt wird.» Im Schreiben des Generaldirektors stand, die Modalitäten für Vonlanthens Nachfolge und die Übergangszeit würden zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.

Häufung an Abgängen

Mit dem Abgang des Medizinischen Direktors ist es in der Führung des HFR zuletzt zu einer Häufung an Abgängen gekommen. Im Herbst hat der Personalverantwortliche Reto Brantschen das HFR verlassen, auf Ende Jahr kamen der Abgang der Pflegedirektorin Catherine Dorogi und der Kommunikationsverantwortlichen Jeannette Portmann hinzu. Dazu ist Stephan Hänsenberger letztes Jahr aus dem Verwaltungsrat ausgetreten, um Präsident des Interkantonalen Spitals Broye zu werden.

«Es ist beunruhigend, dass es zu einer derartigen Häufung von Wechseln in der Direktion kommt», so Annamaria Müller. «Die persönlichen Motive für die Abgänge werden in der Regel nicht öffentlich bekannt gegeben. Wir wissen deshalb auch meist nicht direkt, warum jemand geht. Bei diesen Abgängen über das letzte halbe Jahr gehe ich davon aus, dass die Gründe von Person zu Person verschieden sind.»

Für Generaldirektor Marc Devaud ist es eine Mischung aus persönlichen und beruflichen Gründen, die bei allen individuell seien. Die Abgänge betreffen aber alles Personen, die in einem guten Einverständnis etwas aufgebaut hätten, was jetzt durch die Pandemie erschwert worden sei. «Dazu kam ein grosser Druck, auch von aussen», so Devaud. «Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben hat zum Teil darunter gelitten. Ich habe sogar Coaches eingesetzt, um Lösungen zu finden. Vergeblich.»

Man hinterfragt sich

Gemäss der Präsidentin hinterfrage sich der Verwaltungsrat, ob er etwas anders machen könnte, um mehr Stabilität in die Führung zu bringen. Eine Antwort darauf habe er aber noch nicht. Man müsse nun prüfen, welche Auswirkungen die Personalwechsel auf die Umsetzung der Strategie 2030 und des Vierjahresplans hätten. Auf die Planung eines neuen Spitalgebäudes habe dies wohl keinen Einfluss, und auch die Einführung der Gesundheitszentren sei gut aufgegleist. «Es betrifft wohl eher die interne Reorganisation, wo wir weniger schnell vorwärtskommen. Auch für die Stabilisierung in Tafers sind diese Vorgänge wenig hilfreich.»

Marc Devaud gesteht, dass er sich angesichts der Abgänge die Frage gestellt hat: «Bin ich ein schlechter Chef?» Er habe aber keine derartigen Rückmeldungen erhalten und wolle nur schon deshalb an Bord bleiben, weil das Personal entsprechende Erwartungen an ihn habe.

Das sagt FN-Redaktor Urs Hänni in seinem Kommentar.

Kommentar (1)

  • 23.04.2021-Ivo Gut

    Die desolate Situation des HFR besteht schon seit vielen Jahren. Keine klare Strategie zu den Standorten, enorme Finanzprobleme, dauernde Führungswechsel, Streitereien mit dem Personal, gegenüber vergleichbaren Spitälern viel zu teure Leistungen. Aber die oberste Verantwortliche für das Spitalwesen, Staatsrätin Demierre, wird in der Freiburger Presse von sämtlicher Kritik verschont – warum eigentlich?

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