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Röntgenbild der Freiburger Bevölkerung

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2014 ist das Jahr, in dem der Kanton Freiburg die Marke von 300 000 Einwohnern durchbrach. Insofern ist das eben erschienene Statistische Jahrbuch des Kantons Freiburg eine besondere Momentaufnahme, denn es stellt eine Vielzahl von Daten zusammen, die per Ende 2014 erhoben wurden.

So umfasste die ständige Wohnbevölkerung des Kantons am 31. Dezember 2014 offiziell 303 307 Personen. Als einziger Schweizer Kanton hatte Freiburg zu diesem Zeitpunkt ein Verhältnis von genau 50 zu 50 Prozent zwischen Männern und Frauen. Tendenziell haben städtische Kantone eher mehr Frauen, während in den ländlichen Kantonen mehr Männer leben. Das neue Statistische Jahrbuch bestätigt auch, dass Freiburg die jüngste Bevölkerung der Schweiz hat: 23,1 Prozent sind jünger als 19-jährig. Umgekehrt hat Freiburg den tiefsten Prozentsatz an über 65-Jährigen. Im Jahr 2014 wuchs die Freiburger Bevölkerung um 1,93 Prozent. Das ist zwar mehr als in allen anderen Kantonen, aber es ist weniger als in den Jahren zuvor. Wie die Zeitung «La Liberté» kürzlich schrieb, dürfte das Wachstum im soeben abgelaufenen Jahr 2015 noch 1,2 Prozent betragen haben, was auf ein Ende der grossen Wachstumsphase hindeutet. Das Statistische Jahrbuch zeigt grafisch drei Entwicklungsszenarien auf, wobei mit dem neusten Trend das mittlere Szenario mit 340 000 Einwohnern bis 2035 realistisch erscheint.

Nur Schweizer 100-Jährige

Wenn auch das Wachstum der letzten Jahre primär auf die Zuwanderung zurückzuführen ist, gibt es dennoch immer mehr sehr alte Freiburgerinnen und Freiburger. 2014 waren so viele Einwohner wie noch nie 100-jährig oder älter: 30 Frauen und sechs Männer, darunter kein einziger Ausländer.

Anteilmässig sind immer weniger Einwohner auch im Kanton Freiburg geboren: 1970 waren noch 77 Prozent gebürtige Freiburger, jetzt sind es nur noch 51 Prozent. Von den Zuzüglern aus anderen Kantonen halten sich die Berner und Waadtländer noch die Waage, wobei die Waadtländer am Überholen sind. Unter den 23 Prozent, die im Ausland geboren sind, sind die Portugiesen klar am zahlreichsten.

Nach einer kleinen Baisse wurde 2014 im Kanton Freiburg wieder etwas häufiger geheiratet. Dabei heiraten in den meisten Fällen Schweizer und Schweizerinnen unter sich, die Anzahl gemischter Heiraten ist aber leicht steigend. Dagegen ist die Scheidungsrate nach Spitzen vor zehn und vor fünf Jahren wieder unter die 50-Prozent-Marke gefallen. Im Gegensatz zurzeit vor dem Jahr 2000 liegt die Scheidungsrate aber seither konstant über dem nationalen Durchschnitt. Und auch das «verflixte siebte Jahr» scheint sich zu bewahrheiten: am meisten Ehen werden zwischen dem sechsten und neunten Ehejahr geschieden. Jedes Jahr gibt es im Kanton Freiburg etwas über 500 neue Scheidungskinder.

Boom an Geburten

In den letzten 25 Jahren gab es nie so viele Geburten bei der Freiburger Bevölkerung wie 2014. Dabei anerkennen die Väter ihre Kinder in der Regel früher als in der Vergangenheit. Dennoch anerkannten 2014 in 44 Fällen Männer ihre Vaterschaft erst nach dem ersten Geburtstag des Kindes.

Noch weniger zahlreich als im letzten Jahr waren 2014 Asylsuchende im Kanton Freiburg. Diese gelten per Definition erst nach einem Jahr Aufenthalt in der Schweiz zur ständigen Wohnbevölkerung. Wie aus dem Jahrbuch hervorgeht, wurde 2014 in 233 von 865 Freiburger Fällen Asyl gewährt. Dies entspricht einer Anerkennungsquote von 29,6 Prozent und ist markant höher als in den Jahren zuvor.

Seit fünf Jahren haben die Freiburger spürbar mehr Probleme mit der Justiz. Knapp 1,6 Prozent der Bevölkerung wurde 2014 verurteilt. In diesem Jahr gab es einen Höchststand an Verurteilungen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Auffallend ist dabei, dass 1,16 Prozent aller Jugendlichen bis 17 Jahre oft davon betroffen sind.

Soziales: Rekord bei Ergänzungsleistungen

F inanziell geht es den Freiburgern tendenziell immer besser. Durchschnittlich hatten sie Ende 2014 Spareinlagen von rund 50 000 Franken auf Bankkonten; fast ein Drittel mehr als noch vor zehn Jahren. Auch die Rentner beziehen von der AHV etwa 10 000 Franken mehr im Jahr als noch 2006. Rückläufig sind dagegen die IV-Renten: Sie gingen im gleichen Zeitraum pro Bezüger um rund einen Drittel zurück.

Das Statistische Jahrbuch zeigt aber auf, dass diese andernorts kompensiert werden. Etwa bei den Ergänzungsleistungen, die 2013 einen Höchststand erreicht hatten, oder bei der Zahl der Sozialhilfebezüger. Dort sind die unter 17-Jährigen (31,3 Prozent), die ausländischen Staatsangehörigen (48,5 Prozent) und die Bewohner von Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern anteilsmässig besonders stark vertreten. uh

Wirtschaft: Bäuerliche Produktion sinkt

D as Bruttoinlandprodukt weist 2014 für Freiburg mit 17,4 Milliarden Franken einen Höchstwert aus; das Wachstum lag mit 1,6 Prozent über dem nationalen Durchschnitt. Während der Industrie- und Bausektor sowie der Dienstleistungssektor 2014 wuchsen, stagniert der Primärsektor. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe (2937) wie auch die landwirtschaftliche Produktion (705 Millionen Franken) waren rückläufig. Von 8691 in der Landwirtschaft beschäftigten Personen gehörten 6722 der Bauernfamilie an; 1969 Personen waren angestellt. Mit 661 Betrieben ist der Sensebezirk am stärksten vertreten. Dort befinden sich die Gemeinden mit den meisten Höfen: Düdingen (81), Überstorf (58), St. Antoni (56) und Alterswil (53). Im Kanton halten Siviriez (66), Sâles (56) und Gurmels (52) mit. Die Stadt Freiburg hat drei Bauernhöfe. uh

Verkehr und Umwelt: Mehr Abfall und mehr Töffli

I m Jahr 2014 haben die Freiburgerinnen und Freiburger mehr Abfall als in den Vorjahren produziert: Die 155 000 Tonnen entsprechen 511 Kilogramm pro Einwohner. 241 Kilo pro Kopf waren wiederverwertbare Abfälle. Der gestiegenen Abfallproduktion steht ein leicht gesunkener Stromverbrauch gegenüber. Dieser Rückgang ist in drei Bereichen festzustellen: Hochspannung bei Firmen, Privathaushalte und Strassenbeleuchtung. Die Freiburger fahren mit immer mehr Fahrzeugen herum. 2014 waren 222 000 Fahrzeuge eingelöst, fast doppelt so viele wie noch 1990. Die Steigerung ist bei Autos und Motorrädern besonders markant. Auch kann das Statistische Jahrbuch einen kleinen Töffli-Boom nachweisen: Während die Anzahl der Motorfahrräder zwischen 1990 und 2008 von 13 372 auf 5627 zurückging, waren es Ende 2014 wieder 6436 Töffli. uh

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