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Rosenkohl leidet unter Weisser Fliege

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Mit dem Kälteeinbruch steigt die Lust auf wärmende Winterkost. Rosenkohl zum Beispiel. Doch dieses Jahr haben die Produzenten einige Probleme mit dem Wintergemüse. Der Sommer war trocken und heiss, und nun sind die Pflanzen zudem von der Weissen Fliege (Kohlmottenschildlaus; Aleurodes proletella) befallen. Der Schädling verursacht bei der laufenden Ernte Mehrarbeit und Verluste: Die Produzenten müssen mehr Röschen aussortieren. Weil Pflanzenschutzmittel nur mit Bewilligung eingesetzt werden können, sei die Bekämpfung schwierig und teuer, sagt Reto Minder aus  Jeuss. Er ist Mitglied der Rosenkohl-Fachgruppe Landi Seeland.

Eine Arbeitsgruppe

Die Weisse Fliege war bereits letztes Jahr eine Plage auf den Rosenkohlfeldern. Darum hat eine Arbeitsgruppe diesen Sommer zusammen mit der Branche Sofortmassnahmen eingeleitet. Der Arbeitsgruppe gehören Ueli Zuercher von der Rosenkohlzentrale Kerzers und Lutz Collet von der Gemüsebaustelle Grangeneuve sowie die Produzenten Andreas Marti und Reto Minder an. «Es ging darum, den Absatz zu sichern», sagt Reto Minder. Die Analyse habe gezeigt, dass eine bessere Feldhygiene im Kohlanbau notwendig sei. Konkret bedeutet das ein ausreichendes Mulchen der Pflanzenrückstände nach der Ernte zur Beschleunigung der Verrottung: Der Boden muss mit unverrotteten organischen Materialien (Mulch) bedeckt werden.

Die Weisse Fliege befällt den Rosenkohl bereits kurz nach der Pflanzung: Die 1,5 bis 2 Millimeter grossen, weiss bepuderten Weissen Fliegen – eigentlich eine Schildlaus – halten sich auf der Blattunterseite auf und fliegen in dichten Schwärmen auf, wenn sie berührt werden. Der Hauptschaden entsteht durch das Ausscheiden von Honigtau und die nachfolgende Verschmutzung des Erntegutes durch die Besiedelung von Schwärzepilzen, beispielsweise Russtau. Dieser ist zwar für den Konsum unbedenklich und eher ein optisches Problem. Doch fragt sich Lutz Collet von der Gemüsebaustelle Grangeneuve, ob die vom Markt gewünschten Qualitäten zur Verfügung stehen werden. Für ihn wird es in Zukunft wichtig sein, den Eintritt des Schädlings in den Bestand hinauszuzögern beziehungsweise den Erstbefall gezielt und wirksam zu bekämpfen.

Ein Test zum Absaugen von adulten Insekten hat sich bisher als wenig zielführend erwiesen: Nur etwa die Hälfte der Fliegen konnte eingesaugt werden. Die Fliegen befinden sich auf der Unterseite der Blätter. Mit der bisherigen Spritztechnik ist es schwierig, die Blattunterseite und den Haupttrieb zu benetzen. «Wir sind daran, Spritzbalken mit zusätzlichen Düsen auszurüsten», erklärt die Fachgruppe. Wie Reto Minder ausführt, führen Firmen Praxisversuche mit biologischen und synthetischen Wirkstoffen durch. Mit einer erhöhten Beregnung haben die Produzenten zudem versucht, den Russtau abzuwaschen.

Seeland

Rosenkohl-Erntemaschinen im Einsatz

85 Prozent des inländischen Rosenkohls werden im Seeland angepflanzt. Pro Hektare sind das rund 30 000 Pflanzen. Beim Rosenkohl handelt es sich um kleine Röschen, die an den Achselknospen an einem rund einen Meter hohen Strunk der Pflanze wachsen. Seit letztem Herbst werden die Produzenten bei der Ernte mit dem aus den Niederlanden angeschafften selbstfahrenden Vollernter unterstützt. Die Maschine ermöglicht eine zusätzliche Vorsortierung bereits auf dem Feld, bevor das Gemüse in den Bunker der Zentrale und von dort auf das Kalibrierband und in die Videosortierung gelangt. Gesamthaft werden in der Schweiz jährlich etwa 850 Tonnen Rosenkohl umgesetzt. Rosenkohl zählt dank dem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt zu den wertvollsten Wintergemüsen.

ju

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