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Rotkäppchen – das letzte helvetische Affentheater

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Da passiert doch gelegentlich Seltsames im Lande der Helvetier: Da stellt eine von der UNO begleitet Studie fest, dass die Schweiz schwere Mängel bezüglich der Biodiversität aufweist und zahlreiche Insekten und Kleintiere vor der Ausrottung stehen. Als Grund wird unter anderem eine zu intensive Landwirtschaft verbunden mit zu vielen Pestiziden angeführt. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr scheint sich da anzubahnen.

Wenige Tage später bläst der Nationalrat zur grossen Wolfshatz und will das nach der Ausrottung zurückgekehrte und heute streng geschützte Raubtier quasi zum Abschuss freigeben. Mit einer grossen emotionalen Einlage erinnerte der Oberwalliser SVP Vertreter Franz Ruppen an den bösen Wolf, der im Rhone-Kanton jährlich rund 300 Schafe reisst und so für viel Verdruss sorgt. Dass aber im Wallis bloss zehn Wölfe leben und in den Bergen jährlich über 1500 Schafe durch Absturz oder Erfrieren verloren gehen, blieb vom Votanten unerwähnt. Nicht minder aufschlussreich war der Vortrag von Nationalrätin Martullo-Blocher, die darauf hinwies, dass im Bündnerland die Wölfe um die Häuser streichen. Nun weiss der Wähler endlich, warum die im Bündnerland gewählte SVP-Politikerin an der Zürcher Goldküste wohnt: Sie hat Angst, dass sie in Ems das gleiche Schicksal erleiden könnte wie einst Grimms Rotkäppchen, das im Rachen des bösen Wolfs sein Ende fand.

Nein, was die grosse Kammer da geboten hat, ist das letzte helvetische Affentheater zum Thema Wolf. Wegen rund 40 Wölfen wird quasi der politische Notstand proklamiert. Doch die Besitzer der vom Wolf gerissenen Nutztiere werden grosszügig für den Verlust entschädigt. Und jetzt einfach den Wolf zum Abschuss freizugeben, zeugt von einer masslosen Respektlosigkeit gegenüber der Natur und der Umwelt. In keinem Fall darf die Freigabe des Abschusses an die Kantone gehen. Gerade das Wallis wird den noch so kleinen Freiraum nutzen, um den Wolf wieder auszurotten.

Wenn in der Schweiz 500 oder mehr Wölfe leben würden, könnte man von regulatorischen Massnahmen für den Wolf reden, doch nicht bei lediglich 40 Exemplaren. Wenn der Ständerat hier nicht Remedur schafft, muss wohl oder übel das Volk die Dinge in die Hand nehmen und die anvisierte Revision des Jagdgesetzes den Bach runterschicken.

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