Autor: Emanuel Dula
Mit viel Spannung wurde diese Partie erwartet, nicht weil der Nachwuchs Sittens Tabellen-letzter ist, sondern weil die Walliser bei ihrer Reprise gleich Leader Meyrin besiegt hatten. Und auch, weil die sogenannte U21 bei der Aufstellung immer für Überraschungen sorgen, wie eben gestern Sitten, das mit vier Akteuren des Fanionteams auflief.
FCF zunächst überlegen
Aber Freiburg hatte zuletzt in seinen beiden bisherigen Partien überzeugt, doch jetzt, wo mit Chammartin einer der Stammstürmer wieder mittun konnte, fiel der sich in blendender Verfassung befindende Mora krankheitshalber aus. So musste wieder Hartmann die von ihm ungeliebte Position als Angreifer einnehmen. So war denn die erste Spielhälfte nicht berauschend und eher ausgeglichen, allerdings mit Vorteilen für den FCF in der Offensive. Eine erste gute Chance gab es erst nach knapp zwanzig Minuten durch Rückkehrer Chammartin, der aber am Torwart scheiterte. Der gleiche Spieler wollte es später aus guter Position allzu gut machen und verhaspelte sich. Fünf Minuten vor der Pause traten dann auch die Gäste einmal offensiv in Erscheinung; Joaquim sah seinen Versuch jedoch von Horovitz zum Corner abgewehrt, so dass die Teams ohne Torerfolg in die Pause gingen.
Schneller Führungstreffer Sittens
Völlig offen präsentierte sich die zweite Spielhälfte nach der verhaltenen ersten Halbzeit. Sitten hatte insbesondere in der Offensivabteilung Vorteile mit den Super-League-erfahrenen Spielern, hingegen tat sich das Heimteam gegen die massierte Gästeabwehr schwer. Da änderte auch der Versuch Hartmanns – ein toller Weitschuss – eigentlich nicht viel. Denn einige Minuten später gingen die Walliser nach einer schönen Aktion in Führung: Dominguez bediente Sio, der schneller war als zwei Verteidiger, die Nerven behielt und flach in die Torecke traf. Natürlich blieb dem FCF noch genügend Zeit, doch es wurde immer schwieriger gegen die gut organisierte Walliser Abwehr. Einige verzweifelte Angriffe brachte man wohl zustande, aber richtig gefährlich wurde es vor dem Gästetor kaum.
«Keinen Vorwurf»
So kam es, wie es fast kommen musste: Nach einem schnellen Konter stand Marin allein vor Horovitz und vollendete mit einem Heber zur Spielentscheidung. Freiburgs Trainer Jacques Descloux war nach der Partie natürlich ziemlich enttäuscht, vor allem über das Resultat: «Gegen dieses verstärkte Sitten hätten wir führen müssen, um etwas zu erhoffen, und zwar in der ersten Halbzeit, wo wir zumindest ebenbürtig waren. Die erfahrenen Spieler der Walliser haben dann die Partie entschieden; meinem Team kann ich keinen Vorwurf machen, es hat Einsatz gezeigt und viel Aufwand betrieben – das hat leider heute nicht gereicht.»