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Rückschlag für Freiburger Fussball

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Rückschlag für Freiburger Fussball

Nach dem Abstieg des FC Bulle aus der Challenge League in die erste Liga

Der FC Bulle ist bekanntlich in die erste Liga abgestiegen. Damit ist der Kanton Freiburg im Spitzenfussball nicht mehr vertreten. Jean-Claude Waeber und Gilles Aubonney, zwei grosse Kenner des Freiburger Fussballs, analysieren die bedauerliche Situation.

Mit JEAN-CLAUDE WAEBER und
GILLES AUBONNEY
sprach BRUNO RAEMY

Wann waren Sie Trainer bei Bulle?

Jean-Claude Waeber (jetzt Trainer des neuen Erstligisten SC Düdingen): Zuerst von 1971 bis 1977 mit Aufstieg von der 2. Liga bis in die Nationalliga B; dann von 1979 bis 1983 mit Abstieg in die 1. Liga, Wiederaufstieg in die NLB und 1981 Aufstieg in die NLA; schliesslich von 1993 bis 1997 mit Abstieg aus der NLB in die 1. Liga.

Gilles Aubonney (jetzt Trainer des Erstligisten FC Freiburg): Als Spieler ab 1984 bei Bulle, dann Spielertrainer von 1989 bis 1993 mit dem Aufstieg in die Nationalliga A als Höhepunkt.

Wie beurteilen Sie den Abstieg des FC Bulle für den Klub selber und für den Freiburger Fussball?

Waeber: Es ist überaus ärgerlich für den Freiburger Fussball. Die jungen und ambitionierten Talente müssen jetzt wieder einen Klub ausserhalb des Kantons suchen, wenn sie weiterhin im Spitzenfussball spielen wollen. Der FC Bulle wird wohl einige Zeit brauchen, um sich von diesem Schlag zu erholen. Leider hat sich das Gesicht des Greyerzer Klubs seit einiger Zeit verwandelt. Man holte immer mehr auswärtige Spieler und vernachlässigte dabei die Einheimischen.

Aubonney: Es ist höchst bedauerlich für den gesamten Freiburger Fussball. Das Tor zum Spitzenfussball ist im Kanton für die Talente jetzt wieder zu, es ist ein echter Rückschlag. Der FC Bulle geht wohl in naher Zukunft schwierigen Zeiten entgegen. Falls er nicht bald den neuen Trainer bekannt gibt, dürften zahlreiche Spieler den Klub verlassen.

Besitzt der Kanton Freiburg überhaupt das Potential für einen Klub im Spitzenfussball?

Waeber: Auf jeden Fall. Es gibt zahlreiche Talente auch bei uns in Düdingen, welche eine ausgezeichnete Klasse aufweisen und oben mitspielen könnten. Man muss aber mit diesen Jungen richtig umgehen können und sie mit Routiniers umgeben. Was die finanzielle Seite für eine mögliche Spitzenmannschaft betrifft, so müssen die Klubs gegenüber früher viel grössere Anstrengungen unternehmen und neue Wege beschreiten. Man kann nicht mehr einfach Briefe schreiben, sondern man muss direkt auf Sponsoren zugehen und mit ihnen reden, dann bestehen sicher Möglichkeiten.

Aubonney: Die Basis und das Gerippe mit jungen Freiburger Spielern ist zweifellos vorhanden. Ich glaube aber, dass mit dem Abstieg von Bulle drei bis fünf Jahre verloren gegangen sind. Es wird mindestens zwei Jahre dauern, bis ein Freiburger Klub wieder Aufstiegschancen haben wird. Es ist jedenfalls leichter, den Ligaerhalt zu schaffen als aufzusteigen. Das grösste Problem sind insbesondere die Finanzen, es wird immer schwieriger, Geldgeber zu finden.

Wie steht es mit der Zusammenarbeit zwischen den drei Freiburger Erstligisten?

Waeber: Diese besteht zumindest auf dem Papier. Aber machen wir uns doch keine Illusionen. Jeder der drei Klubs möchte in der nächsten Saison die Nummer 1 im Kanton sein. Düdingen ist wohl derzeit der gesündeste Verein, denn er zeigt stets Aufwärts- tendenz. Bei Bulle sind nach dem Abstieg Auflösungserscheinungen zu erwarten, beim FC Freiburg hinterlässt das stetige Scheitern Spuren.

Aubonney: Auch wenn eine Zusammenarbeit vorhanden ist, so will sicher jeder der drei Klubs in der nächsten Saison der Beste sein. Mit drei Erstligisten werden die Kräfte neu verteilt. Mit dem FCF wollen wir ein Kader zusammenstellen, das vorne mitmischen kann.

Werden Sie Spieler von Bulle holen?

Waeber: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder Spieler frei wählen soll, in welchem Klub er spielen will. Die Jungen haben gegenüber früher eine stärkere Persönlichkeit und lassen sich nicht manipulieren. Falls ein Spieler des FC Bulle zu Düdingen kommen will, so ist er willkommen.

Aubonney: Nachdem in den letzten Saisons mehrere Spieler von Freiburg zu Bulle gewechselt haben, werden wir natürlich versuchen, diese zurückzuholen, falls sie es möchten.

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