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Rückschlag für Wärmeverbund Rechthalten

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Autor: Imelda Ruffieux

«Wir wollen die Katze nicht im Sack kaufen» und «Die Gemeinde darf sich nicht so stark von einem einzigen Privaten abhängig machen» – dies waren zwei Voten, die an der Gemeindeversammlung vom Montag in Rechthalten zum geplanten Wärmeverbund (FN vom 13. April) geäussert wurden. Der Gemeinderat hatte zuvor beantragt, das Projekt und einen Kredit von 180000 Franken für den Anschluss zu genehmigen. Nach intensiver Diskussion folgten 32 Bürger einem Antrag aus der Versammlung, das Geschäft zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückzuweisen. Die Abstimmung, die geheim durchgeführt wurde, fiel knapp aus: 28 Bürger waren gegen eine Rückweisung.

Offenes Misstrauen

Ob der Promotor des geplanten Wärmeverbundes einen Partikelfilter in seine Heizung einbaue, wo er das Holz lagere, wie viele Camions für die Anlieferung anfallen, woher der Landwirt das Material beziehe und ob er auch ungetrocknetes Holz verbrenne, wollten die Bürger wissen. Neben praktischen und technischen Informationen fehlten ihnen auch die Details zur künftigen Beziehung zwischen Gemeinde und Betreiber. Offenes Misstrauen wurde geäussert und der Wunsch, dass die Gemeinde mehr Mitspracherecht hat.

Ammann Marcel Kolly hatte alle Hände voll zu tun, um die Argumente zu widerlegen. «Die Gemeinde ist finanziell und personell nicht in der Lage, eine eigene Heizung zu bauen und zu betreiben», sagte er auf einen Vorschlag, besser eine eigene Lösung zu suchen. Mehrfach wies er darauf hin, dass das Projekt von Landwirt Gallus Bächler wie andere Bauprojekte alle gesetzlichen Vorschriften bezüglich Umweltauflagen einhalten müsse. «Weitergehende Vorschriften kann die Gemeinde ihm aber nicht machen.»

Details über Preis und Liefergarantien würden noch ausgehandelt und in einem Vertrag festgelegt, sagte Marcel Kolly. Es sei auch wichtig für die anderen Interessenten – die Pfarrei, die Promotoren der Überbauung Burg und die Pensionskasse des Staatspersonals –, dies klar zu regeln.

Die Zeit drängt

Marcel Kolly wies die 66 Bürger auf die Konsequenzen eines Neins beziehungsweise einer Rückweisung hin. «Die Zeit läuft uns davon.» Die Heizung für Schulhaus und Mehrzweckhalle müsse zwingend bis 2016 ersetzt sein. «Wir können Gallus Bächler nicht ewig hinhalten, er braucht unsere Zusage, um weiterplanen zu können.» Auch die anderen Energiebezüger wollten wissen, wie es weitergehe. Eine Ablehnung wäre sehr schade für das Dorf. «Dann müsste jeder für sich eine Heizungslösung suchen.» Es gab auch positive Voten. «Ein Wärmeverbund ist zukunftsweisend», sagte ein Bürger. «Die Idee ist gut und ein kategorisches Nein zum Projekt wäre schade», sagte ein anderer. Ein dritter erhoffte sich von einer Rückweisung einen positiven Effekt: Der Gemeinderat soll sich mit den anderen potenziellen Wärmebezügern absprechen oder gar abklären, ob sich die Gemeinde an der geplanten Aktiengesellschaft beteiligen könnte. Nach der Rückweisung wird der Gemeinderat möglichst rasch das weitere Vorgehen besprechen. Das Thema könnte bereits wieder am 2. Juli traktandiert werden.

«Burg» ist im Gespräch

«Wir sind immer noch sehr daran interessiert, unsere Gebäude an einen Wärmeverbund anzuschliessen», bekräftigte Beat Baeriswyl. Mit Bauunternehmer Urs Rappo informierte der Architekt an der Gemeindeversammlung über die geplante Überbauung Burg. Man sei mit dem Promotor in Verhandlungen und habe ihm mündlich zugesagt, sagt er. Das Projekt mit Wohnungen und Ladenfläche ist zur Vorprüfung beim Kanton. Wenn das Baugesuch wie geplant vor dem Sommer eingereicht werden kann, würde im Herbst mit dem 13-Millionen-Franken-Projekt begonnen.

Nicht nur die Kirchenmauer von Rechthalten bröckelt, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in einen Wärmeverbund.Bild Aldo Ellena

Zahlen und Fakten

Tiefere Steuereinnahmen

Die Rechnung 2011 von Rechthalten schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 2900 Franken, dies bei Aufwand und Ertrag von rund vier Millionen Franken und nach freien Abschreibungen von 196000 Franken. Etwas Sorgen bereitet Gemeinderat und Finanzkommission, dass die Einnahmen bei den Steuern natürlicher Personen bereits im zweiten Jahr in Folge tiefer ausgefallen sind als budgetiert. 2011 lag der Unterschied bei 151000 Franken. Dank mehr Einnahmen bei anderen Steuern konnte das Minus aber abgefedert werden. Die Investitionsrechnung mit netto 670000 Franken wurde genehmigt, ebenso ein Kredit von 30000 Franken für den Ersatz von 33 Schachtdeckeln. im

Promotor:Fragen können später gestellt werden

Der Promotor des geplanten Wärmeverbundes war nicht an der Gemeindeversammlung. Mit dem Entscheid konfrontiert, sagte Gallus Bächler am Dienstag, er wolle die Lage zuerst mit der Gemeinde besprechen. Fragen über Umweltbelastung, Verkehr usw. im Zusammenhang mit der Heizzentrale hätten mit der Abstimmung an der Gemeindeversammlung eigentlich nichts zu tun. «Sie können im Rahmen des Bewilligungsverfahrens gestellt werden.» Die Gemeinde sei nur ein Kunde, der über einen allfälligen Anschluss entscheiden musste. Alles andere sei seine Sache, sagte er. Ammann Marcel Kolly kann dies nachvollziehen. «Wir sind keine Techniker und konnten deshalb nicht alle Details zum Projekt beantworten, zumal es an der Versammlung nicht um die Heizzentrale an sich, sondern um einen Beitritt zu einem Wärmeverbund ging», sagte er. im

Friedhof:Mauer wird bald saniert

Von der Mauer entlang des Friedhofs war am 12. April ein grosses Stück herausgebrochen. Schon zuvor hatte die Gemeinde ein Ingenieurbüro mit einem Gutachten beauftragt, wie Marcel Kolly ausführte. Erste Schätzungen für eine Sanierung gehen von 223000 Franken für eine Beton-Stützmauer oder 140000 Franken für eine Nagelwand aus. Der Gemeinderat hat sich für Letzteres entschieden. Dabei werden Löcher in die Mauer gebohrt, in die mit Spritzbeton eine Verankerung befestigt wird. Die Pfarrei übernimmt 50 Prozent der Kosten. Die Kredite werden den Bürgern nachträglich unterbreitet, da die Sanierung dringend ist. im

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