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Rücktritt mit Nebengeräuschen in Kerzers

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Autor: Lukas Schwab

«Der Rücktrittsentscheid ist lange gereift», erklärt Hans-Peter Beyeler. Er habe bereits Anfang Jahr über den Rücktritt nachgedacht, damals aber noch darauf verzichtet (siehe Kasten). «In der Zwischenzeit habe ich gespürt, dass ich im Gemeinderat keine Unterstützung mehr habe.» In den vier Jahren im Amt habe er zwar einiges bewegt, seine Anliegen seien aber vom jetzigen Gemeinderat mehrheitlich nicht mitgetragen und teilweise sogar desavouiert worden.

Kritik an der Verwaltung

Ein weiterer Grund für den Rücktritt ist die personelle Besetzung der Gemeindeverwaltung. «Ich kann mir eine weitere Zusammenarbeit in der bestehenden Konstellation nicht vorstellen», sagt Beyeler. Namen will er keine nennen, es betreffe jedoch die Bauverwaltung und die gesamte Gemeindeverwaltung. Er habe die personellen Probleme im Gemeinderat thematisiert, Unterstützung sei aber ausgeblieben. «Meiner Meinung nach ist der Gemeinderat nicht bereit, seine Führungsfunktion gegenüber der Verwaltung wahrzunehmen, personelle Fehlbesetzungen zu korrigieren und der Aufblähung der Verwaltung entgegenzuwirken», so Beyeler. Besonders von SVP und CVP wünsche er sich, dass sie ihre politische Verantwortung besser wahrnähmen.

Die Bürger belogen

Das Fass zum Überlaufen brachte laut Beyeler der Entscheid des Gemeinderates, mit für die Strassensanierung gesprochenen Geldern den Fehlbetrag des Strassenfonds zu decken. Am 10. Mai hatte die Gemeindeversammlung beschlossen, 200 000 Franken des Rechnungsüberschusses in die Strassensanierung zu investieren. Nach der Versammlung wurde an einer Gemeinderatssitzung erklärt, der Strassenfonds stehe in der Buchhaltung mit einem Minusbetrag von 169 000 Franken zu Buche und müsse mit den 200 000 Franken ausgeglichen werden. «Ich habe mich dagegen gewehrt, weil aus meiner Sicht das Volk belogen wird, wenn die Gelder nicht in die Strassensanierung fliessen», so Beyeler. Seine Einwände seien aber im Gemeinderat abgelehnt worden. «Das konnte ich persönlich nicht verantworten und der Rücktritt war die logische Konsequenz.»

Gemeindepräsidentin Susanne Schwander (FDP) bedauert den Rücktritt: «Ich hatte gehofft, dass wir mit dem Departementswechsel im Januar eine Lösung gefunden haben, damit er die Legislatur trotz Differenzen beendet.» Sie habe Beyelers Meinung und seine Arbeit immer geschätzt

Kritik wird nicht geteilt

Mit Beyelers Kritik an Vewaltung und Gemeinderat ist sie allerdings nicht einverstanden. «Das ist seine persönliche Sicht, die der Gemeinderat nicht teilt.» In einer Kollegialbehörde sei es normal, dass man ab und zu mit seinen Überzeugungen unterliege und dies habe Beyeler bei gewissen Entscheiden leider nicht akzeptieren können.

Die Deckung des Fehlbetrages im Strassenfonds sei eine buchhalterische Tatsache, der sich der Gemeinderat ganz einfach nicht bewusst gewesen sei. «Aber die Zahlen waren korrekt und einsehbar.» Der jetzige Vorsteher des Tiefbauressorts sei mit dem gegenwärtigen Budget einverstanden, und es würde trotzdem noch rund eine halbe Million Franken in Strassensanierungen investiert. Bezüglich Verwaltung sei eine Strukturanalyse in Gange, deren Resulate im Herbst vorliegen würden.

Die FDP-Kandidatenliste ist erschöpft, weshalb niemand für Beyeler nachrutscht. Deshalb sind alle Parteien gefordert, Kandidaten für die Urnenwahl vom 25. Juli zu finden.

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