Franz Rudella hat im 16. Jahrhundert eine Chronik über Freiburg geschrieben. Es war der erste Versuch einer umfassenden Geschichte von Stadt und Kanton. Viel Überraschendes ist drin – wie nachfolgendes Beispiel zeigt:
«Innerthalb dem vor erlueterten bezirck unnd anfang der statt, yez die Burg genempt, hand die inwoner unnd andere, so von der stifftung unnd friheit Berchtoldi IV. wegen darkhommen, ire hüser gebuwen, doch gar schmal unnd eng (vorbehalten der adel, wie schon hievor angezoeügt). Unnd von wegen, das der begriff zimlich klein und aber bass bewonet wurde, ward die ordnung gemacht der lenge und wyte, so ein burger zuo einer hoffstatt haben solt, die warlich gar klein und kurz was, als mans noch diser zit woll gesicht unnd stiff gehalten ist, biss das nachwerz die statt erwitert, da ward eim plazes gnug. Man findt an kheinem ortt der statt so vil der kleinen hüsern als uff der Burg, werdend doch fürthin vast geendert ye zwöy, dry, viere oder fuenffe zesamen geschlagen unnd allein eins darfür gebuwen.» (§3)
Aus: Silvia Zehnder-Jörg: Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella, hg. vom Deutschen Geschichtsforschenden Verein des Kantons Freiburg im Paulusverlag, 2 Bde., Freiburg 2007.