Rund 82 000 Franken erhalte ein ehemaliges Gemeinderatsmitglied: Das sei viel, fand Claudio Rugo von der Künstlerpartei am Mittwochabend im Freiburger Generalrat. Zu viel. Und so forderte er in einem Vorstoss, diese Renten abzuschaffen. «Die Gemeinderäte werden mit dem goldenen Löffel gefüttert, gleichzeitig schafft es die Stadt nicht, die Talente zahlreicher Arbeiterinnen und Arbeiter anzuerkennen.» Er sei dagegen, die Gemeinderäte, die nicht mehr arbeiteten, teuer zu bezahlen; lieber gebe er das Geld den Arbeitenden.
Mit seinem Vorstoss stiess Rugo auf keine Gegenliebe. Sowohl der Gemeinderat wie auch alle Fraktionssprecherinnen und -sprecher kritisierten in der Debatte, es sei nicht möglich, bestehende Renten abzuschaffen: Die Rentenbezüger hätten ein Anrecht darauf. Und für eine Abschaffung künftiger Renten sei der Vorstoss zu vage.
Der Sozialdemokrat Jérôme Hayoz redete sich gar regelrecht in Rage: «Wir können über Anstellungs-, Lohn- und Rentenbedingungen sprechen», sagte er. Der Vorstoss sei jedoch in diffamierender Art gehalten. «Es ist ein Angriff auf die Gemeinderatsmitglieder, die sich für das Wohl der Bevölkerung engagieren.» Er habe grosse Mühe damit. «Hier geht es nicht um Politik, sondern um persönliche Angriffe.»
Der Generalrat wies den Vorstoss mit 36 gegen 7 Stimmen bei 11 Enthaltungen als unzulässig ab.