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Rundherum auf Hebräisch

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«Meines Wissens ist es das erste Mal, dass in der Schweiz eine ganz ausgerollte Torarolle ausgestellt wird», sagte Thomas Staubli gestern vor den Medien. Er ist Leiter des Projekts «Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift» des Bibel- und Orientmuseums, in dessen Rahmen auch die Sonderausstellung «Die fliegende Torarolle–Spaziergang durch eine hebräische Textlandschaft» stattfindet.

Zwischen zwei Plexiglasscheiben hängen die 48 Blätter der Torarolle «Ms 2000.1» im abgedunkelten Raum des Gutenberg-Museums. Rote und gelbe Markierungen weisen auf Besonderheiten, wichtige Stellen oder Kuriositäten der 32 Meter langen Handschrift hin; in einem Begleitheft sind diese erklärt. «Die Torarolle ist zwischen 1520 und 1920 entstanden», sagte Thomas Staubli und erklärte: «Auf manchen Seiten hatte es wohl Fehler im Text, andere wurden beschädigt oder abgenutzt–deshalb mussten immer wieder Blätter ausgewechselt werden.»

Und tatsächlich sind verschiedene Handschriften zu erkennen, die Gestaltung der Seiten verändert sich und die jüngeren Pergamentblätter sind heller als die älteren.

Bilder, Schrift und Sprache

«Als ich in dieses Museum kam, habe ich versprochen, allen etwas zu bieten», sagte Museumsdirektor Stefan Ledergerber. Mit dieser Ausstellung mache er einen Teil dieses Versprechens wahr, zudem passe die Ausstellung, die bis zum 1. Dezember zu sehen ist, sehr gut zum Gutenberg-Museum. So behandelt die Ausstellung nicht nur den religiösen Aspekt, sondern auch Sprache und Schrift.

In einem zweiten Teil der Ausstellung werden dem hebräischen Text 24 Bibelillustrationen gegenübergestellt, unter anderem von Rembrandt oder Marc Chagall. Diese zeigen Szenen und Motive, die wohl auch nicht gänzlich Bibelfesten bekannt vorkommen werden. «Kein anderes Buch hat die Literatur, Kunst oder Musik so geprägt wie die Bibel», so Staubli.

Der dritte Teil der Ausstellung konzentriert sich auf die Überlieferung des hebräischen Bibeltextes und seine Übersetzungen. Neben Faksimiles, also originalgetreuen Kopien, von alten hebräischen Handschriften stehen syrische, griechische, lateinische und äthiopische Übersetzungen oder eine deutsche Ausgabe in hebräischer Schrift.

Projekt Metamorphosen

Der letzte Teil der Ausstellung ist von einigen Schülern des Kollegiums St. Michael gestaltet. Zusammen mit Nika Spalinger, Françoise Emmenegger und Jean Damien Fleury von der Künstlervereinigung Charlatan widmeten sie sich dem Thema Metamorphosen. «Die Schüler konnten spielerisch nachvollziehen, dass Schrift nichts Fixes ist, sondern sich stets verändert», sagte Nika Spalinger.

Entstanden dabei sind Trickfilme, die aus einem Punkt Buchstaben und Objekte entstehen lassen, welche sich fortlaufend verflüchtigen und schliesslich wieder zum einfachen Punkt zurückkehren.

Begleitmaterial: Drei erklärende Publikationen

Z u der Ausstellung «Die fliegende Torarolle – Spaziergang durch eine hebräische Textlandschaft» gibt es diverse Begleitmaterialien. Ein Comic bietet eine allgemein verständliche Einführung in die Geschichte der Tora und die jahrhundertelange Diskriminierung von Juden. Ebenfalls erhältlich ist ein Ausstellungskatalog mit dem Titel «Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift», welcher zusätzliche Informationen zu Keilschrift, Hieroglyphen, Alphabeten und der Tora bietet. Für den schulischen und den kirchlichen Unterricht wurde zudem eine Didaktikmappe erstellt, welche eine thematische Einführung und 22 Arbeitsblätter enthält. Wie das Comic und der Ausstellungskatalog kann sie im Shop des Gutenberg-Museums gekauft werden. Sie steht auch auf der Website des Museums gratis als Download zur Verfügung. rb

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