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Rutschungen, Risse, Überschwemmungen: Im Berggebiet Schwyberg-Ättenberg ist immer etwas in Bewegung

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Die Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg hat einen neuen Präsidenten. Roland Pürro übernimmt das Amt von Oskar Lötscher, der 25 Jahre im Vorstand war und auch im letzten Jahr viel zu tun hatte.

Während der Corona-Zeit im letzten Jahr hat der Vorstand der Mehrzweckgenossenschaft seine Sitzungen auf das Minimum beschränkt. Doch an Arbeit im 27 Quadratkilometer grossen Perimeter hat es trotzdem nicht gemangelt, wie Oskar Lötscher in seinem Rückblick festhält.

Für ihn ist es ein besonderes Jahr, da er an der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung das Präsidium an Roland Pürro abgegeben hat. Oskar Lötscher war 1996 in den Vorstand der Genossenschaft gewählt worden und hat sie während 13 Jahren präsidiert. Er wurde an der Versammlung für seine grossen Verdienste gewürdigt.

Immer wieder Unwetter

Eines der grössten Projekte in seiner Amtszeit ist die Rutschung am Hohberg. Das Gelände war 1999 während sechs Jahren saniert worden, ist aber jetzt aktuell wieder in Bewegung. Wie er im Rückblick ausführt, haben auch mehrere grosse Unwetter in den Jahren 2003, 2005, 2007, 2014, 2015 und 2018 Schäden verursacht – teils bis 1,5 Millionen Franken pro Gewitter – und Sanierungsprojekte nötig gemacht. In seinem Rückblick hält Oskar Lötscher fest:

Es wurde viel realisiert.

Dass dies gelungen ist, sei vor allem der professionellen Verwaltung und den Projektleitern zu verdanken. Für die Zukunft der Genossenschaft wünscht sich Oskar Lötscher: «Ich möchte an die Solidarität appellieren, denn alles Erreichte beruht auf diesem Grundsatz.» 

Ausgeklügelter Kostenverteiler

Die 41 Kilometer Strassen im Gebiet der Genossenschaft sind hauptsächlich Zufahrten zu Alpen und Forstwege. Ein ausgeklügelter Kostenverteiler berücksichtigt neben der Weglänge auch die Anzahl Tiere, die auf der Alp gehalten werden, ob es ein Ganzjahres- oder ein Sommerbetrieb ist und die Fläche der Liegenschaft. Auf diese Weise werden die Beträge berechnet, mit denen sich die Anstösser solidarisch am Unterhalt beteiligen müssen.

Gemeinde soll mehr zahlen

Die Mehrzweckgenossenschaft hat letztes Jahr erneut das Gespräch mit der Gemeinde Plaffeien gesucht, damit sich diese stärker an den Unterhaltskosten des Strassennetzes beteiligt. Es geht dabei vor allem um jene Zufahrten zu Liegenschaften in Gemeindebesitz, die ganzjährig bewohnt sind. Die Schätzungskommission hat ausgerechnet, dass dies rund 26 Prozent des Wegnetzes betrifft.

Die Genossenschaft argumentiert, dass mit einem höheren Beitrag der Gemeinde eine finanziell gerechtere Behandlung gegenüber den Anwohnern des Heimlandes Plaffeien erzielt werden könnte. «Die Gemeinde hat sich grundsätzlich bereit erklärt, mehr zu bezahlen», sagt Oskar Lötscher. Noch seien aber nicht alle Modalitäten ausgehandelt.

Wegbeitrag wird erhöht

Derzeit bezahlen die Anstösser rund zwei Franken pro Meter Weg. «Dies reicht zwar für den laufenden Unterhalt, nicht jedoch, wenn Sanierungen oder periodische Wiederinstandstellungsarbeiten anfallen.» Um diese auch zu decken, bräuchte es zusätzlich zwischen drei und sechs Franken. Der Vorstand hat deshalb entschieden, den Flächenbeitrag bei acht Franken pro Hektar zu belassen, aber den Wegbeitrag auf Anfang 2022 von 80’000 auf 150’000 Franken zu erhöhen.

Mit dieser Massnahme und der zusätzlichen Beteiligung der Gemeinde Plaffeien sollte die Mehrzweckgenossenschaft die Sanierungen, die in den nächsten Jahren an den teils über 40 Jahre alten Strassen anfallen, decken können, ist Oskar Lötscher überzeugt.

Immer in Bewegung

Im Berggebiet ist das Gelände irgendwie immer ein wenig in Bewegung. Es gibt Risse, Murgänge, Überschwemmungen nach Gewittern und Verschiebungen. So etwa aktuell im Rutschgebiet Hohberg (die FN berichteten). Aber auch im Einzugsgebiet des Steinbachs, wo sich im Flyschgebiet unter anderem die Holzsperren im Bachlauf aus den 1990er-Jahren verschoben haben. «Wir haben Entwässerungen instand gestellt», sagt Oskar Lötscher. Im Herbst entscheidet das Wasserbauamt, wie die zunehmende Erosion im Bachbett des Steinbachs gestoppt werden kann.

Buntschena-Strasse wird saniert

Die Sanierung der rund 25 Jahre alten Buntschena-Strasse haben die Genossenschaftsmitglieder bereits letztes Jahr ratifiziert. Mit Vertretern von Kanton und Bund fand im Frühling bereits eine Begehung statt, um das Ausmass der Schäden anzuschauen. Die Genossenschaft rechnet mit bis zu 69 Prozent Subventionen für den sanierungsbedürftigen Teil der 6,195 Kilometer langen Strasse. Es ist eine wichtige Strasse, da sie eine Fläche von 442 Hektaren erschliesst. Der Baubeginn ist für Herbst 2021 geplant.

Ein Strassen-Grossprojekt der letzten Jahre ist im April abgeschlossen worden, nämlich die etappenweise Sanierung der Gurlistrasse, die insgesamt 1,8 Millionen Franken gekostet hat.

Wasser für die Alpen

Auch Wasser ist immer wieder ein Thema. Ein Wasserprojekt hat die Mehrzweckgenossenschaft abgeschlossen: Auf Schatters Schwyberg ist die Quelle neu gefasst und die Pumpe erneuert worden. Das Wasser wird nun mit Solarstrom hochgepumpt, statt wie vorher mit einem hydraulischen Widder. «Diese Arbeiten konnten dank einer vorzeitigen Baubewilligung letztes Jahr ausgeführt werden», erklärt Oskar Lötscher. Der Grund für die Dringlichkeit ist gegeben, da auf der Alp im Vorjahr das Wasser knapp wurde und deshalb zugeführt werden musste. Das Projekt hat 92’000 Franken gekostet.

Zwei weitere Wasserprojekte sollen dieses Jahr angepackt werden. Im Corpatauli-Lägerli soll die alte Quellfassung saniert werden, im Wilerbädli ist eine Neufassung der Quelle vorgesehen.

Genossenschaft

Wechsel im Vorstand

Der neue Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg ist Roland Pürro aus Oberschrot. Er ist seit fünf Jahren im Vorstand und bewirtschaftet die Alpen Güger und Lägerli. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde neben Oskar Lötscher auch Urs Mülhauser nach 13 Jahren. Innerhalb des Vorstandes gab es eine Verschiebung: Alfons Piller vertritt nun die Grundeigentümer, während Gemeinderätin Martina Neuhaus neu, als Vertreterin von Plaffeien, Einsitz nimmt. Ebenfalls neu in den Vorstand gewählt hat die Versammlung Ursula Lötscher, welche die Alp Müllerli bewirtschaftet.

Die übrigen Vorstandsmitglieder Anton Thalmann, Jean-Daniel Zurkinden und Stefan Raemy sind im Amt bestätigt worden. Die Schätzungskommission ist mit Bruno Häller aus Marly von drei auf vier Personen aufgestockt worden. Die Versammlung hat auch Franz Thalmann als Revierförster verabschiedet. Er hat viele Jahre im Gebiet der Mehrzweckgenossenschaft verschiedene Schutzwaldprojekte betreut. Derzeit läuft gerade die zweite Etappe eines Projekts im Ättenberggebiet. im

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