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Sachen gibts, die gibts gar nicht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Fahrettin Calislar

Heureka! dachte ich, ich habs. Gut, die Idee war nicht von mir, würde aber ein typisches Alltagsproblem für deutschsprachige Freiburger Journalisten lösen: die korrekte Bezeichnung des feinen, würzigen Käses aus dem Greyerzbezirk. Wir sprechen Deutsch, dürfen aber streng genommen nicht «Greyerzer» dazu sagen; der Käse heisst auch für uns Deutschfreiburger offiziell und von der AOC-Organisation wachsam geschützt «Gruyère».

Nun bot sich in einer grossen Werbekampagne im Magazin der Migros Neuenburg-Freiburg eine gute Gelegenheit: Von einem «Gruyerzer Alpenkäse» war da in grossen Lettern die Rede. Gruyerzer? Das klingt nach dem allseits verwendeten Begriff «Fribourger» – ein Zwitter, ein Produkt gelebter Zweisprachigkeit. Super, dachte ich, ein bisschen deutsch und ein bisschen AOC. Freundeidgenössisch.

Doch die Unsicherheit blieb. Die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg ist französischsprachig und die Werbung ist sicher übersetzt. Was, wenn der «Gruyerzer» keine originelle Idee, sondern einfach ein Übersetzungsfehler der Werbeagentur ist? Der «Alpenkäse» statt des Alpkäses als Bezeichnung ist ja bei näherem Hinsehen sicher auch nicht ganz koscher…

Also bei der Migros nachgefragt. Die Genossenschaftszentrale in Zürich kennt nur den welschen «Gruyère». Also per Mail in Marin bei der Migros Neuenburg-Freiburg nachgefragt. Die Pressestelle zeigt sich erschüttert und entschuldigt sich überschwänglich. Das alles sei ein Irrtum und man werde der Werbeabteilung entsprechende Anweisungen geben, den Text zu ändern, «ab sofort!».

Also doch keine Lösung unseres Greyerzerproblems. Nun, das kann passieren, ein verzeihlicher Übersetzungsfauxpas. Die umgehende Korrektur auf «Grüyehr Dalpasch» kommt den Namensschützern entgegen. Und die Käserei bleibt im Dorf. Doch uns Deutschsprachigen wäre es eigentlich fast lieber, wenn die Migros sich für den «Gruyerzer» starkmachen würde. Da wären beide Amtssprachen Freiburgs/Fribourgs vertreten. Das würde eher der Realität einer gelebten Zweisprachigkeit entsprechen. Und ich müsste mich nicht darüber ärgern, dass ich neugierig nachgefragt habe, statt den Begriff einfach zu verwenden.

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