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Salgados Liebeserklärung an die Erde

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«Meine früheren Projekte waren Reisen durch die Irrungen und Wirrungen der Menschheit. Dieses hier ist meine Hommage an die Grös­se der Natur.» Das schreibt der französisch-brasilianische Fotograf Sebastião Salgado zu seinem 2013 veröffentlichten Langzeitprojekt «Genesis». In opulenten Schwarz-Weiss-Fotografien zeigt Salgado unberührte Landschaften, wilde Tiere und ursprüngliche Völker aus allen Winkeln der Erde. Er unternahm dafür 32 Reisen in acht Jahren und drang zu Fuss, in Booten, Propellerflugzeugen und Fesselballons in die abgelegensten Regionen der Welt vor. Die Fotografien sind in einem Bildband erschienen und in einer umfangreichen Ausstellung zu entdecken, kuratiert von Salgados Ehefrau und Arbeitspartnerin Lélia Wanick Salgado. Die Ausstellung tourt seit der Premiere in London um die Welt und ist jetzt auch in Zürich zu sehen. Das Museum für Gestaltung zeigt die 245 Bilder umfassende Schau in seinem 2018 wiedereröffneten Gebäude an der Ausstellungsstrasse (siehe Kasten). «Sebastião Salgado zeigt uns die Erde als Schöpfung von überwältigender Schönheit und schärft damit unser Bewusstsein für ihre Kostbarkeit», schreibt das Museum.

Neue Hoffnung

So dramatisch die Bilder mit ihren klaren Kompositionen, feinen Grauabstufungen und scharfen Kontrasten wirken, so subtil ist ihre Botschaft. «Genesis» ist eine Geschichte der Natur und der Menschheit und zugleich ein Appell, diese Schönheit zu bewahren. «Das Werk ist eine visuelle Liebeserklärung an die Erhabenheit und Zartheit der Welt», so formuliert es Salgado selbst. «Doch es ist zugleich auch eine Mahnung, so hoffe ich, dies alles nicht aufs Spiel zu setzen.» Und dann ist «Genesis» auch eine Geschichte über Salgados eigene Heilung. 1944 in Brasilien geboren und 1969 nach Paris ausgewandert, fand der Ökonom Anfang der Siebzigerjahre als Autodidakt zur Fotografie und machte sich 1973 als Fotojournalist selbstständig. Der sozialdokumentarischen Fotografie verpflichtet, bereiste er die Welt und wurde Zeuge von Konflikten, Vertreibung, Krieg und Leid. Bekannt wurde er unter anderem 1986 mit seiner Reportage über die hart arbeitenden Goldschürfer in der brasilianischen Goldmine Serra Pelada. 1991 fotografierte er im Zweiten Golfkrieg die brennenden Ölquellen. Es folgten die Langzeitreportagen «Arbeiter» (1993) über das Verschwinden des traditionellen Handwerks und «Migranten» (2000) über Menschen, die vor Konflikten oder Naturkatastrophen fliehen.

Bei dem Migrationsprojekt habe er so viel Leid, Gewalt und Brutalität gesehen, dass er «jede Hoffnung auf eine Zukunft für die Menschheit verloren habe», schreibt Salgado im Vorwort zu «Genesis». In einer Schaffenspause widmete er sich mit seiner Ehefrau der Wiederaufforstung eines erodierenden Gebietes in seiner Heimat ­Minas Gerais. Zu sehen, wie allmählich das Leben in das Stück Land zurückkehrte, inspirierte Salgado zu «Genesis». Anstatt wie ursprünglich geplant die Gefährdung des Planeten zu zeigen, entschied er sich, stattdessen seine Schönheit zu erforschen. «Ich wollte das Grossartigste an Natur präsentieren, wo auch immer ich es fand», so Salgado. Er fand es in der Antarktis und in Alaska, am Amazonas und in West-Papua, im Sudan und in Suma­tra – und er brachte Bilder mit, mit denen er die Besucherinnen und Besucher seiner Ausstellung zum Staunen und zum Nachdenken bringt.

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstrasse 60, Zürich. Bis zum 23. Juni. Di. bis So. 10 bis 17 Uhr, Mi. 10 bis 20 Uhr.

Museum für Gestaltung

Ein Museum an zwei Standorten

Die Ausstellung «Genesis» findet im Gebäude an der Ausstellungsstrasse statt, welches das Museum für Gestaltung vor einem Jahr nach dreijährigen Umbauarbeiten wiedereröffnet hat. Rund um die doppelgeschossige Halle im Herzen des Hauses, in der Wechselausstellungen gezeigt werden, kann das Museum nun erstmals dauerhaft Objekte aus seiner international bedeutenden Sammlung zeigen. Im Untergeschoss sind zwei neue Säle entstanden: Im Saal «Collection Highlights» sind rund 2000 Exponate aus Kunstgewerbe, Grafik und Design zu sehen; gleich daneben präsentiert der Raum «Ideales Wohnen» Wohnträume des 20. Jahrhunderts. Zwei weitere Dauerausstellungen widmen sich der Geschichte des Plakats und dem Schweizer Design. Parallel dazu bespielt das Museum weiterhin seinen zweiten Standort auf dem Toni-Areal, wo sich auch die Sammlung der Institution befindet.

cs

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