Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Salvi Recycling AG in Kerzers im Gegenwind

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hannes Währer

Obwohl die Salvi Recycling AG bereits im November 2008 ankündigte, demnächst ein Baubewilligungsgesuch für den geplanten Recyclingbetrieb auf dem Areal der ehemaligen Exotenhartholz in Kerzers aufzulegen, ist das Gesuch erst am 13. Februar publiziert worden.

Umfassende Abklärungen

Die Verzögerung ist entstanden, weil «wir alle machbaren Vorabklärungen inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung treffen wollten, um das Bewilligungsverfahren optimal zu gestalten», so die Kerzerser Gemeindepräsidentin Susanne Schwander.

Und das mit gutem Grund: Bereits nach einer ersten Informationsveranstaltung der Salvi Recycling AG vom 15. September des letzten Jahres beschlossen Anwohner gegen das Projekt Einsprache zu erheben. Wie Anwohner Alfred Hirsbrunner bestätigt, haben die meisten Parteien, die angrenzend zur Salvi Recycling AG an der benachbarten Aegertenstrasse wohnen, ein Berner Advokaturbüro damit beauftragt, Einsprache zu erheben.

Gegen jede Ästhetik

Eine weitere Einsprache erhebt SVP-Grossrat Ueli Johner, der an der Fräschelsgasse wohnt. Eine geplante Lärmschutzvorrichtung von 10 Metern Höhe und 80 Metern Länge aus Überseecontainern, die grün gestrichen und zusätzlich mit Pflanzen begrünt werden sollen, «verstösst gegen jede Ästhetik und das Ortsbild», so Johner. Zudem würden die Lärmemissionen darüber hinweggehen und die höher gelegenen Wohngebiete beim Lindenmätteli und der Fräschelsgasse betreffen.

Johner fordert deshalb eine Schallschutzeinrichtung, wie sie beispielsweise bei Autobahnen gebaut worden sind.

Er befürchtet zudem Emissionen beispielsweise durch Schrottstaub, welche sich für die Gemüsebauern negativ auswirken könnten, denen Labels und Grossverteiler schon heute den Anbau entlang von Verkehrswegen verbieten.

Schwer wiegt auch der Vorwurf, die Salvi Recycling AG halte bereits beim provisorischen Betrieb der Anlage (seit Mitte 2008) die Luftreinhalteverordnung nicht ein. So entweiche dem Kamin teils beissender Rauch, der nach verbranntem Kunststoff rieche, und auf dem Areal seien wiederholt offene Feuer unterhalten worden.

Würste statt Kunststoff

Ein Sachverhalt, den selbst das publizierte Betriebsreglement der Salvi Recycling AG «strengstens» untersagt und laut Besitzer Lorenzo Salvi an den «Haaren herbeigezogen sei». Über Mittag hätten seine Angestellten teils Würste grilliert, aber keineswegs belastetes Holz verbrannt, so Salvi.

Ganz generell hält Johner die Ansiedlung des Betriebs für eine Fehlplanung, da in nächster Nähe zwei weitere Parzellen eingezont sind, auf denen Einfamilienhäuser entstehen sollen. Johner folgert, die Abwertung durch die Nähe des Industriebetriebs könnte die Gemeinde unter Umständen teurer zu stehen kommen, als die «Industriezone mit einer Immissionsbegrenzung zu belegen oder in eine Gewerbezone zurückzuzonen.»

Ein Unterfangen, das laut Gemeindepräsidentin Susanne Schwander unmöglich ist. Zudem seien die von Johner erwähnten beiden Parzellen in einer Gewerbe- und Wohnzohne gelegen, wobei allerdings nur Anfragen für Wohnbauten eingegangen seien.

«Alle heutigen Hausbesitzer an der Aegertenstrasse haben ihre Liegenschaften im Wissen um die angrenzende Industriezone gekauft», führte Susanne Schwander aus.

Dennoch werde man die Einsprachen prüfen und sehen, wo man den Betroffenen allenfalls entgegenkommen könne.

Meistgelesen

Mehr zum Thema