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Sanierungsarbeiten in der Kirche der Abtei bringen Schatz zum Vorschein

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Die Kirche der Abtei Altenryf ist seit dem vergangenen Jahr eine Baustelle. Nun entdeckte das Restaurationsteam bei den Arbeiten am Chorgestühl gemalte Verzierungen aus der Zeit der Renaissance. 

Seit einem Jahr laufen die Restaurierungsarbeiten in der Kirche der Abtei Altenryf (Hauterive). Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch zeigten die Verantwortlichen die Fortschritte der Arbeiten an der Abteikirche Sainte-Marie und sprachen über die Bedeutung des rund 800-jährigen Gotteshauses. «Das ist ein Ort der Geschichte, und Geist verbindet», sagte Stanislas Rück, Konservator beim kantonalen Amt für Kulturgüter, an der Pressekonferenz. Dieses Gebäude habe mehrere Restaurationen hinter sich und vier Epochen der Kunstgeschichte durchlaufen. Diese hinterliessen ihre Spuren. 

Renaissance kommt zum Vorschein

Bei den jetzigen Restaurierungsarbeiten wurde in einem ersten Schritt der Fokus auf das hölzerne Chorgestühl gesetzt. An diesem Ort versammeln sich die Zisterziensermönche siebenmal am Tag und einmal in der Nacht zum Gebet und zum Singen. Beim Ausbau des Chorgestühls entdeckte das Restaurierungsteam gemalte Verzierungen aus der Zeit der Renaissance. Bisher waren sie durch neoklassizistische Marmor-Altäre verdeckt. Ein wahrer Schatz aus der Renaissance-Zeit für die Expertinnen und Experten. Weder in der Schweiz noch in Europa seien bisher ähnliche Beispiele für solche Malereien entdeckt worden. Wie genau die Renaissance-Verzierungen nach der Sanierung in das Kirchenbild integriert werden sollen, sei noch nicht klar. «Wir müssen nun entscheiden, wie wir fortfahren werden und wie die Kirche aussehen soll», so Rück. 

Demontieren und wieder aufbauen

Der Möbelschreiner Jean-Pierre Rossier ist gemeinsam mit einem rund fünfköpfigen Team für die Restaurierungsarbeiten am Chorgestühl verantwortlich. «Das Chorgestühl ist wunderschön und hat unglaublich viele und unterschiedliche Details», sagte er. Die Basis des Gestühls sei jedoch verfault und müsse dringend ersetzt werden. Auch greife die Feuchtigkeit das Holz an, und dadurch leide die Struktur. In einem ersten Schritt werde sein Team das Chorgestühl abbauen, anschliessend reinigen sowie sanieren und zu guter Letzt wieder zusammenbauen. 

Mehrere Skelette in einem Grab

Wo der Boden der Kirche für die Sanierungsarbeiten geöffnet werden musste, führte der Archäologische Dienst des Kantons Freiburg Ausgrabungen durch. «Wir fanden mehrere Überreste von Verstorbenen unter den Grabplatten», sagte Marion Liboutet, Chefin des Sektors Mittelalter und Bauforschung. Zehn Gräber seien es insgesamt. Teilweise fanden die Archäologen auch Spuren von Textilien in den Gräbern. Das seien keine überraschenden Funde gewesen, meinte Liboutet. «Was hingegen überrascht, ist, dass wir in einigen Gräbern die Überreste von mehreren Personen fanden.» Die Identifikation der Personen gestalte sich jedoch schwierig aufgrund des Mangels an historischen Quellen. Die Analysen der Knochen seien im Gang. Sobald sie beendet sind, werden die Überreste wieder beigesetzt.

Medaillen, Münzen und Ketten

Der Archäologische Dienst des Kantons hat auch unter dem Boden des Chorgestühls Ausgrabungen durchgeführt. «Wir wollten beweisen, dass das Fundament des Chorgestühls seit der Installation Ende des 15. Jahrhunderts nicht bewegt wurde – was der Fall ist», sagte Liboutet gegenüber den FN. Bei diesen Arbeiten entdeckten die Archäologen unter dem Chorgestühl kleine Objekte wie religiöse Medaillen, Münzen, Nägel, Holzperlen und Ketten. Diese Gegenstände verschwanden sehr wahrscheinlich in den Ritzen des Chorgestühls. «Durch unsere Arbeit können wir den Ort und die Geschichte der Kirche besser verstehen.»

Romanik bis Moderne

Auch die Wände im Inneren der Kirche sind Teil der Restaurierungsarbeiten. Bei der letzten Sanierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts entschieden sich die Verantwortlichen, alle Wandverzierungen der verschiedenen Epochen – Romanik, Gotik, Renaissance sowie Moderne – zu zeigen. Die Entscheidung beeinflusse die derzeitigen Arbeiten. Um die Zeitreise auf den Wänden der Kirche zu bewahren, müssen die Verzierungen gereinigt und teils aufgebessert werden. 

Zahlen und Fakten

Neun Millionen Franken für die Restaurierung der Kirche

Die Restaurierungsarbeiten an der Kirche Sainte-Marie in der Abtei Altenryf haben vor einem Jahr begonnen und sollen rund neun Millionen Franken kosten. In den vergangenen Monaten wurde mit der Restaurierung des Chorgestühls, der gemalten Verzierungen, der Aussenfassade der Kirche und des Glockenturms mit Schindeldach begonnen. In einer nächsten Phase werden die Kirchenfenster folgen. 2025 soll die Restaurierung abgeschlossen werden. km

Zeitstrahl

Die Entwicklung des Bauwerks

  • 1138: Weihe der ersten Kirche des Klosters.
  • 1150–1160: Bau der Kirche Sainte-Marie nach dem typischen Plan der Zisterzienser.
  • 1250: Die Westfassade wird im gotischen Stil wieder aufgenommen.
  • 1320–1330: Weitere Ausbauten der Kirche erfolgen im gotischen Stil.
  • Ende des 15. Jahrhunderts: Bau des Chorgestühls, wie es heute noch existiert.
  • 1578: Brand der Kirche und damit Beginn einer umfassenden Renovation im Stil der Renaissance. 
  • 1747: Die Wände der Kirche werden mit weissem Putz verkleidet.
  • 1828: Ergänzung der neoklassizistischen Altäre, die an das Chorgestühl angebaut sind.
  • 1896–1916: Letzte grössere Restaurierung der Kirche, bei der der Putz entfernt wird, um die gemalten Verzierungen aus den verschiedenen Epochen wieder zum Vorschein zu bringen. 
  • 1975: Öffnung des schmiedeeisernen Gitters im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils.

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