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SBB zerstörten Skulptur aus Ignoranz

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Urheber des Handlaufes an der Serra-Stahlplastik gefunden

Autor: Von REGULA SANER

«Es ist ein Skandal!» Der Vorsteher des Amtes für Kultur, Gérald Berger, kann sich nicht fassen. «Ich finde es unglaublich! Es ist mir schleierhaft, wie blauäugig man sein kann», kommt es auch von Yvonne Lehnherr, der Direktorin des Museums für Kunst und Geschichte.

Aus Sicherheitsgründen

Nach intensiver Suche hatten sich am Dienstagnachmittag die SBB beim kantonalen Amt für Kultur gemeldet und gestehen müssen, dass sie den Handlauf an der Serra-Skulptur bei der Grandfey-Brücke anbringen liessen. Laut Gérald Berger habe ein SBB-Angestellter in Lausanne den Auftrag für die Installation gegeben. Das Bahnunternehmen habe die Installation aus Sicherheitsgründen veranlasst.SBB-Mediensprecher Jean-Louis Scherz bestätigte den Sachverhalt gegenüber den FN. «Es gab immer wieder Reklamationen von verschiedenen Seiten bezüglich der Sicherheit beim Treppenaufgang zur Grandfey-Brücke.» Warum der Handlauf allerdings in die Skulptur eingeschweisst wurde, konnte Scherz nicht sagen. «Das muss erst noch abgeklärt werden. Die SBB sind ein grosses Unternehmen.»Ebenso unklar ist, warum die SBB den Kanton als Eigentümer der Stahlplastik nicht vorgängig um Erlaubnis gefragt haben. Möglicherweise sei man sich nicht bewusst gewesen, dass es sich um ein Kunstwerk handelt. «Die Verschandelung ist sicher nicht absichtlich geschehen. Das war ein Akt der Ignoranz», glaubt Jean-Louis Scherz.Laut Gérald Berger wird Staatsrätin Isabelle Chassot die SBB nun auffordern, die Installation des Handlaufes umgehend rückgängig zu machen. Der Kanton plante zunächst, Strafanzeige gegen Unbekannt einzureichen, da unklar war, wer für die Verschandelung verantwortlich war. Derweil hat Museumsdirektorin Yvonne Lehnherr eine rasche Restaurierung des Werkes eingeleitet. Anfangs September wird der Vertreter von Serra für Europa, Alexander von Berswordt, nach Freiburg reisen und den Schaden begutachten. Ein Schlossermeister wird unter seiner Aufsicht dann die Skulptur fachgerecht wieder herstellen. «Alexander von Berswordt kennt Richard Serra seit 35 Jahren. Wir versuchen, den Schaden so gut wie möglich zu beheben», erklärte Yvonne Lehnherr.Ende gut, alles gut? Yvonne Lehnherr ist zwar immer noch irritiert über die Unwissenheit, mit welcher sich jemand an einem Kunstwerk zu schaffen macht, aber: «Der Vorfall hat die Leute immerhin auf das Kunstwerk aufmerksam gemacht, und das hat auch etwas Positives».

Das Werk «Maillart Extended»

Das Kunstwerk mit dem Namen «Maillart Extended» geht auf das Jahr 1988 zurück. Ein Berner Kunstsammler beauftragte den damals schon berühmten US-amerikanischen Künstler, bei der Brücke eine künstlerische Intervention vorzunehmen.Serra entschied sich, mit den beiden Stahlträgern die Brücke quasi zu verlängern – deshalb der Titel. Der Berner Ingenieur Robert Maillart hatte die Grandfey-Brücke ursprünglich mit Stahl gebaut (siehe FN vom Dienstag).

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