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Scapas Erinnerungen an Tinguely

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Autor: Carole Schneuwly

Er ist 80 Jahre alt und blickt auf ein ausgefülltes Leben zurück: Der Künstler Ted Scapa war Verlagsleiter, Fernsehmoderator und Illustrator für internationale Zeitungen und Zeitschriften, er ist ein liebender Ehemann, Vater und Grossvater und musste gerade in den letzten Jahren einige persönliche Schicksalsschläge verkraften. Scapa hat viel zu erzählen, und er tut das auch gern. Doch ist er keiner, der nur in der Vergangenheit lebt. Er arbeitet immer noch jeden Tag und steckt voller Ideen und Pläne. «Ich bin ja noch jung», pflegt er zu sagen, wenn sich einer darüber wundert.

In seinem jüngsten Projekt, das jetzt in Freiburg zu entdecken ist, verbindet Scapa Vergangenheit und Gegenwart: Im Ausstellungsraum Kaleidoscope der Groupe E präsentiert er, im 20. Todesjahr von Jean Tinguely, die Ausstellung «Tinguely by Scapa by Tinguely». Darin zeigt er zahlreiche künstlerische Erinnerungsstücke an seinen Freund «Jeannot»: Bilder, Zeichnungen, Briefe und Skizzen Tinguelys, alle versehen mit persönlichen Widmungen, Grussworten und humorvollen Bemerkungen.

«Ich war selber überrascht, was ich alles gefunden habe», so Scapa. Sein Haus, Schloss Vallamand am Murtensee, beherbergt eine grosse Sammlung von Werken vieler renommierter Künstler. Die Arbeiten von Tinguely liegen Scapa besonders am Herzen, weil sie Zeugen einer tiefen Freundschaft sind. Mit der Ausstellung im Kaleidoscope wolle er von dieser Freundschaft erzählen, einer Freundschaft, die aus einer fruchtbaren Zusammenarbeit entstanden sei.

Kennengelernt haben sich Scapa und Tinguely 1982, als Scapa als Leiter des Benteliverlags in Bern einen Katalog für Tinguelys Retrospektive im Kunsthaus Zürich realisierte. Danach folgten zahlreiche gemeinsame Projekte, die sie oft am Sonntagmorgen bei Kaffee und Croissants bei Tinguely in Neyruz besprochen hätten: «Wir sprachen über Kunst», so Scapa, «vor allem aber sprachen wir über Autorennen.»

Besonders in Erinnerung geblieben ist Scapa der letzte Sonntag, den er mit Tinguely verbrachte: «Er schenkte mir eine Zeichnung, auf der stand: ?In Erinnerung an einen Sonntagmorgen im Mai?. Ich sagte ihm, es sei doch August, und er antwortete: ?Das macht doch nichts, alle Monate sind gut.?» Es war der August des Jahres 1991. Am Nachmittag des gleichen Tages hatte Tinguely eine Hirnblutung, an der er wenige Tage später starb.

Diese Zeichnung ist zusammen mit vielen anderen in der Ausstellung in Freiburg zu sehen. Ob kunstvoll komponiertes Bild oder hastig hingekritzelte Notiz: Alle ausgestellten Objekte lassen ein Stück Vergangenheit lebendig werden und erzählen von der einzigartigen Freundschaft zwischen zwei seelenverwandten Künstlern. «Er fehlt mir», sagt Scapa schlicht und betrachtet die Erinnerungsstücke mit einer Mischung aus Wehmut und Freude. Er weiss: «Ohne Erinnerung ist der Mensch leer.»

Kaleidoscope, Perolles 25, Freiburg. Bis zum 7. Mai. Mi. bis Fr. 14 bis 18.30 Uhr, Sa. und So. 14 bis 17 Uhr.

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