Fussball 2. Liga Verkehrte Fussballwelt beim Spiel Vully gegen Düdingen II: Da waren die Sensler während 90 Minuten die tonangebende Mannschaft, hatten Torchancen en masse und standen am Ende trotzdem ohne Punkte da. Anders der Gastgeber, der zwei Halbzeiten echten Vully-Käse zusammenspielte, dabei nur einmal auf das Tor der Sensler schoss, nämlich nach einem Handspenalty (34.), und trotzdem 1:0 gewann.
Der Sieger entschuldigt sich
«Die Düdinger tun mir fast ein bisschen leid», meinte Vullys Spielertrainer Roman Friedli nach dem Spiel. «Unsere Leistung heute war eine echte Katastrophe. Dass wir gewonnen und dabei kein Tor erhalten haben, war echt nicht unser Verdienst.» Tatsächlich war der Erfolg Vullys eher der «Verdienst» der Sensler, die zwar einen starken Auftritt ablieferten, aber aus ihrer Überlegenheit keinen Profit ziehen konnten. «Uns fehlte das nötige Glück im Abschluss», bedauerte SCD-Trainer René Stritt. «In der zweiten Halbzeit spielten wir nur noch auf ein Tor.» Göttin Fortuna lachte am Samstag wahrlich nicht den Düdingern zu, sie allein für deren Niederlage verantwortlich zu machen wäre indes zu einfach. Wer eine solche Fülle an Torchancen vergibt, unter anderem auch einen Penalty durch Wohlhauser (71.), der muss sich auch an der eigenen Nase nehmen. Die Kaltblütigkeit im Abschluss und der direkte Zug aufs Tor vermisste man bei den Düdingern.
Schade eigentlich, denn ansonsten lieferte das Team von René Stritt bei seinem Startspiel eine wirklich beeindruckende Leistung ab. Mit einer kompromisslosen und sicheren Verteidigung im Rücken, kombinierten sich die Sensler schnell und direkt bis vor den gegnerischen Strafraum. Vor allem über die rechte Seite mit dem jungen Melo entwickelten sie viel Druck.
«Zwö»-Trainer Stritt hatte denn auch allen Grund, auf die Leistung seiner Jungs stolz zu sein – trotz der Niederlage. «Es war ein tolles Spiel von uns. Es hat gezeigt, dass wir bereit sind. Wenn wir weiter so spielen, werden wir früher oder später auch Punkte einfahren.» ms
