Autor: stefan meuwly
Der sichtlich enttäuschte Trainer Martin Weber brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: «Mit einer Leistung wie der heutigen reicht es einfach nicht! So gewinnt man kein Spiel.»
Abstimmungsprobleme
Dabei war der SC Cham keineswegs eine unüberwindbare Hürde. Die Zuger offenbarten ebenfalls ihre Schwächen und agierten vor allem im Abwehrspiel fehlerhaft. Düdingen vermochte davon aber nicht zu profitieren. Im Gegenteil: Die neu formierte Abwehr rund um Patron Pascal Jenny bekundete augenfällige Abstimmungsprobleme und geriet bereits früh unter Druck. In der 7. Minute traten die Zuger bereits ihren vierten (!) Eckball. Verteidiger Blunschi lenkte am ersten Pfosten mit dem Kopf ab und erwischte Goalie Schneuwly zwischen den Hosenträgern.
Doch auch offensiv verrissen die Sensler nicht allzu viele Stricke. Einzig Riedo (10.) und Rexhaj (23.) vermochten Chams Torwart zeitweilig mit Weitschüssen zu beschäftigen. Die vermeintlich beste Tormöglichkeit der ersten Hälfte bot sich dem SCD in der 34. Minute. Ein Horror-Zuspiel Budmigers landete in den Füssen Rotzetters, der gegen das Tor zog und nach Eintritt in den Strafraum umgerempelt wurde. Schiedsrichterin Mitsi pfiff, ahndete aber nicht das Foul am jungen Düdinger, sondern dessen angeblichen Flugkünste. Die gelbe Karte gab es als Geschenk noch oben drauf.
Stulz vergibt kläglich
Zu Beginn der zweiten Hälfte wechselte Weber mit Spycher und Mustafi gleich zwei neue Spieler ein. Zumindest eine Zeit lang hatte man den Eindruck, die Wende könnte noch im Bereich des Möglichen sein. Wenn man aber so kläglich wie Stulz (60.) eine Drei-gegen-eins-Situation vergibt, muss man sich über die Rache des Schicksals nicht wundern. Und die folgte prompt: Einen einfachen Ball in die Tiefe verwertete Scherer drei Minuten später kaltblütig ins lange Eck zum 2:0 aus.
Die Chamer waren insgesamt besser organisiert und agierten mit genau jenen Tugenden, die normalerweise zu den Stärken des SCD gehören. Der eingewechselte Bösch gewann wenige Minuten später ein Kopfballduell gegen Henchoz und nickte gar noch zum 3:0 ins Düdinger Netz.
Die restliche Spielzeit hätte man sich problemlos schenken können. Die Partie hatte nur noch besseren Trainingsspielcharakter und offenbarte, dass auf Trainer Weber und seine Mannen noch eine Menge Arbeit wartet. Weber hat die Baustellen aber bereits erkannt: «Wir hatten hinten Abstimmungsprobleme und waren im Zentrum schlicht inexistent.»
Will der SCD nicht bereits nach wenigen Wochen in den Niederungen der Tabelle herumtölpeln, muss er sich in der Meisterschaft gewaltig steigern.