Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

SCD-Trainer Vogelsang: «Ein Abstieg wäre fatal für den Deutschfreiburger Fussball»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Für den SC Düdingen geht es heute in der 2. Liga interregional nach der achtmonatigen Zwangspause wieder los. Fünf Spiele haben die letztplatzierten Sensler Zeit, um irgendwie den Ligaerhalt zu schaffen.

Im November hatte der SC Düdingen seinen Trainer Rolf Rotzetter entlassen und durch David Vogelsang ersetzt. Dies zu einem Zeitpunkt, an dem der Meisterschaftsbetrieb in der 2. Liga interregional wegen Corona unterbrochen war, niemand mehr trainieren durfte und auch nicht abzusehen war, ob es in dieser Saison überhaupt nochmals weitergehen würde. Doch der SCD wollte gewappnet sein, für den Fall. Nun ist es so weit, und der neue Trainer wird heute mit dem Spiel in Echichens (17 Uhr) mit seinem Team in das Unternehmen Ligaerhalt starten. Wie das gelingen soll, weshalb die Vorbereitung schwierig war und warum er der Fortsetzung der Meisterschaft skeptisch gegenübersteht, erklärt David Vogelsang im Interview mit den FN.

David Vogelsang, seit dem 31. Mai kann der SCD wieder in grossen Gruppen und mit Körperkontakt trainieren, heute steht bereits das erste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. Was ist aus den zwei Wochen Vorbereitungszeit geworden, von denen im Vorfeld immer die Rede war?

Das ist eine gute Frage. Davon hat man plötzlich nichts mehr gehört. Ich finde es sehr fragwürdig, dass wir in der 2. Liga interregional nur eine Woche Vorbereitungszeit erhalten haben. Wir sind die Einzigen, die schon Meisterschaftsspiele austragen. Die 1. Liga, die vom Trainingsumfang und der Intensität her ähnlich ist, beginnt erst in einer Woche, obwohl wir im Gegensatz zu ihnen eine ganze klare Amateurliga sind.

Warum ist es problematisch, nach einer Woche Vorbereitungszeit schon Matches auszutragen?

Die Verletzungsgefahr ist sehr gross. Wenn man acht Monate lang keinen Ernstkampf bestritten und keine Zweikämpfe ausgetragen hat, und dann plötzlich wieder voll mit einem Kaltstart in den Abstiegskampf muss, ist das problematisch. Ein Team, bei dem es um nichts mehr geht, kann sich in den Zweikämpfen etwas zurücknehmen. Wir können uns das nicht leisten, wir kämpfen um den Ligaerhalt. Zweikämpfe kann man nicht simulieren, die hat man schlicht nur in einem Spiel – bloss, dass wir die nicht hatten.

Können Sie sich vorstellen, dass es einige Vereine in den Trainings mit dem Verbot von Körperkontakt nicht ganz so wörtlich genommen haben?

Das kann ich nicht beurteilen. Aber es ist klar, dass die Auflagen nicht viel mit Fussball zu tun hatten, wenn man zuerst in 5er-Gruppen und später in grösseren Gruppen trainieren darf, jedoch ohne Körperkontakt. Der Teamgedanke, der Körperkontakt, die Duelle – das macht den Fussball ja schlussendlich aus. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um eine weltweite Epidemie handelt und es viel wichtigere Sachen gibt im Leben als der Fussball, auch wenn er eine Leidenschaft von uns ist.

Hätten Sie es vorgezogen, die Meisterschaft wäre nicht mehr gestartet worden?

Nein, grundsätzlich finde ich es gut, dass wieder Fussball gespielt wird, aber es muss mit fairen Mitteln zu und her gehen. So wie es jetzt läuft, hinterlässt das Ganze einen etwas faden Nachgeschmack, nicht nur wegen der kurzen Vorbereitungszeit.

Woran denken Sie?

Alle U-21 Teams durften wegen ihres Halbprofistatus normal trainieren und Spiele austragen. Für diese wurde dann auch kurzerhand eine U-21 Meisterschaft gegründet während der Epidemie. Xamax von unserer Gruppe ist somit voll im Saft. Ob das fair ist, lasse ich andere beurteilen. Zudem ist da das Problem mit den Transfers.

Inwiefern?

Im Prinzip ist es erlaubt, während des Transferfensters in der Winterpause neue Spieler zu engagieren und diese dann im Frühling in der Rückrunde einzusetzen. Aber die Matches, die wir jetzt noch austragen, sind alles Vorrundenspiele, da dürften eigentlich keine neuen Spieler eingesetzt werden. Trotzdem wird es erlaubt. Der Verband hat es verpasst, diese Problematik anzugehen. Aber es nützt nichts, zu hadern. Nur wenn wir die Situation akzeptieren und uns im Kopf frei machen, können wir den Schalter umlegen und uns voll auf das Sportliche konzentrieren. Der Kopf wird in diesem speziellen Meisterschaftsschlussspurt entscheidend sein.

In welcher Hinsicht?

Die Intensität eines Ernstkampfs kann man im Training nicht simulieren, dafür bräuchte es Trainingsspiele. Ob die Spieler mit der richtigen Intensität in die Zweikämpfe steigen, hängt deshalb von der eigenen Einstellung ab. Alles, was im Match ohne Ball passiert – also die Laufbereitschaft, die Laufwege, das Annehmen der Duelle, die Entschlossenheit, mit der man in den Abschluss geht –, das alles wird vom Kopf beeinflusst. Deshalb haben wir extrem viel über das Mentale gesprochen und mit Videobeispielen den Spielern aufgezeigt, was man mit der richtigen Mentalität alles beeinflussen kann während eines Spiels. Weiter haben wir die Testspiele, die nicht erlaubt waren, mit Videosequenzen ersetzt. Wir haben alle taktischen Aspekte mit Videosequenzen so zusammen besprochen, dass jeder weiss, wie er in welcher Situation handeln muss, damit wir auf dem Spielfeld gut organisiert sind.

Das letzte Meisterschaftsspiel des SCD war das Derby gegen Freiburg am 17. Oktober (2:2). Damals war noch Rolf Rotzetter Trainer von Düdingen. Sie übernahmen seinen Posten während des Corona-bedingten Unterbruchs. Inwiefern hat Ihnen dieser Umstand die Arbeit erschwert.

Für einen Trainer ist es natürlich nicht optimal, wenn er nicht sehen kann, in welchem Zustand sich sein neues Team befindet. Normalerweise ist die Winterpause jene Zeit, in der man am intensivsten mit der Mannschaft arbeiten kann. Wegen der Corona-Regeln konnte ich das Team aber erst gar nicht sehen, dann starteten wir in 5er-Gruppen und erst seit April in 15er-Gruppen. Immer ohne Körperkontakt. Das hatte alles nicht so viel mit Fussball zu tun. Zudem fehlten die ganzen sozialen Komponenten, was es erschwerte, eine Beziehung zu den Spielern aufzubauen.

Wie konnten Sie die Zeit trotzdem nutzen?

Wir haben den Schwerpunkt auf die Taktik und die individuelle Grundlagenausdauer gelegt, viel mehr konnte man in den ersten vier Monaten gar nicht machen. Wir haben versucht, mehr Flexibilität in unser Spielsystem zu bringen, sodass wir sowohl offensiv als auch defensiv mehr taktische Möglichkeiten haben. Auch haben wir die Standardsituationen offensiv sowie defensiv zusammen angeschaut. Das hat die Mannschaft bisher zu viele Tore kassiert.

Wie schätzen Sie die Ausgangslage für die verbleibenden fünf Spiele ein?

Wir sind Letzter, haben zwei Punkte Rückstand auf den Strich, aber auch weniger Spiele ausgetragen. Die Chancen, dass wir den Ligaerhalt schaffen, sind durchaus intakt. Die Rechnung ist allerdings einfach: Am Ende müssen wir drei Teams hinter uns lassen, wenn wir weiterhin in der 2. Liga inter spielen wollen.

Welche Teams könnten das am ehesten sein?

Die ungünstigsten Karten haben wohl Romont, Piamont und Portalban/Gletterens. Aber wir tun gut daran, die Tabelle auszublenden und uns einzig auf uns zu konzentrieren. Die Spieler haben ein enormes Potenzial, es liegt jetzt an uns, das Bestmögliche herauszuholen. Am Ende schauen wir dann, wozu es gereicht hat.

Was würde ein Abstieg für den SC Düdingen bedeuten?

Ein Abstieg wäre nicht nur für Düdingen fatal, sondern für den ganzen Deutschfreiburger Fussball. Der SCD hat in den letzten paar Jahren eine positive Entwicklung durchgemacht und setzt wieder viel mehr auf einheimische Spieler. Es ist wichtig, dass Düdingen in der 2. Liga inter bleibt, damit junge Talente, die den Schritt nach Bern, Neuenburg usw. nicht schaffen, auch künftig eine Chance haben, in Deutschfreiburg auf gutem Niveau Fussball zu spielen. Ein Ligaerhalt ist aber auch wichtig für die aufwendige Nachwuchsarbeit im Klub, die Sponsoren und Zuschauer – und nicht zuletzt für die eigenen Spieler.

Heute spielen Sie gegen das drittplatzierte Echichens. Es gäbe einfachere Gegner, um den Meisterschaftsbetrieb wieder aufzunehmen.

Echichens ist ein Aufstiegsaspirant, und wir werden eine extrem solide Defensive benötigen, wenn wir punkten wollen. Das wird eine echte Standortbestimmung. Wenn es uns gelingt, eine solide Leistung zu zeigen, dann gibt das einen Schub Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. In den fünf verbleibenden Spielen wird es in erster Linie auf unsere eigene Leistung ankommen.

2. Liga inter

Die verbleibenden Spiele des SCD

Echichens (3.) – Düdingen Sa. 17.00
Düdingen – Farvagny/Ogoz (7.) Sa. 12.06.
Colombier (4.) – Düdingen Mi. 16.6.
Le Locle (10.) – Düdingen So. 20.4.
Düdingen – Payerne (8.) Sa. 26.6.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema