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Schachbrettfalter – ein Freiburger Schecke

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Der Schachbrettfalter wird wegen seiner Färbung auch Damenbrett genannt. Der Schachbrettfalter braucht blumenreiche Wiesen, die spät und nicht vollständig gemäht werden. Kein Wunder also, dass er sich an Strassenrändern sehr wohl fühlt. Beispielsweise entlang der Kantonsstrassen zwischen Giffers und Plasselb oder zwischen St. Ursen und Rechthalten oder zwischen Lustorf und Schmitten ist er regelmässig anzutreffen. «Man könnte sagen, der Schachbrettfalter ist der Begleiter der Cantonniers, die über Jahrzehnte die Strassenböschungen nach seinen Bedürfnissen gepflegt haben», sagt der Freiburger Biologe Jacques Studer.

Empfindlich im Winter

Warum der Unterhalt der Strassenborde so wichtig für den Schachbrettfalter ist, erklärt sich mit seinen hohen Lebensraumansprüchen: Er schlüpft Mitte Juni aus der Verpuppung, legt die Eier ins Gras ab. Aus ihnen entwickeln sich innerhalb von einigen Wochen leicht grünliche Raupen, die sich in den kommenden drei Monaten bis Oktober ausschliesslich von Gräsern ernähren. «Das Besondere am Schachbrettfalter ist, dass er im Gegensatz zu anderen Faltern als Raupe überwintert und nicht als Ei oder Puppe», erklärt der Fachmann. «Dabei ist er in diesem Zustand sehr empfindlich, denn ein Ei oder eine Puppe würden ihn besser vor Frost, Hitze oder mechanischen Reizen schützen und er wäre auch besser getarnt vor Fressfeinden.» Um sich vor Kälte zu schützen, fällt die Raupe in eine Winterstarre und bleibt bis zum Frühling versteckt in altem, nicht gemähtem Gras. Ab März entwickelt sich aus der Raupe eine Puppe, und der Falter schlüpft.

Todesfalle Kreiselmäher

Glücklicherweise werden im See- und Sensebezirk die Strassenborde noch relativ spät und häufig noch mit dem Motormäher gemäht. Jacques Studer hofft, dass auch künftig diese Pflegemethode nicht zugunsten des Mulchens aufgegeben wird. «Einen Kreiselmäher oder eine Mulchmaschine überlebt keine Raupe, sie würde regelrecht gehäckselt.» Bei einer Mähmaschine werde das Gras zwar geschnitten, die Raupe falle aber unversehrt ins Gras. Bis in den 1950er Jahren war der Schachtbrettfalter auch überall in Wiesen und Feldern anzutreffen, heute nicht mehr. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat zu blumenarmen Wiesen geführt und auch die modernen Mähtechniken sind mit dem Falter nicht zu vereinbaren. «Eine neue Chance haben diese Falter auf Biodiversitätsförderflächen, die ab 1993 als ökologische Ausgleichsflächen eingeführt wurden. Darunter gehören extensiv genutzte Wiesen, die später gemäht werden und wo Teile stehen gelassen werden», erklärt er. Die Art sei dadurch wieder am Zunehmen und erobere langsam die Landwirtschaftszone zurück, ihren angestammten Lebensraum. «Sie hat den Status verletzlich, aber noch nicht gefährdet», sagt Jacques Studer.

Zur Serie

Eine Art breitet sich langsam wieder aus

In einer Sommerserie erzählen die Freiburger Biologen Jacques Studer und Adrian Aebischer von Tieren, die alle eine Gemeinsamkeit haben, nämlich besondere Fähigkeiten, sich anzupassen, um zu überleben. Den Schachbrettfalter hat Studer gewählt, «weil er von der traditionellen Wiesennutzung abhängig ist und weil er dank der extensiven Pflege der Strassenböschungen bei uns überlebt hat und jetzt mit den Biodiversitätsmassnahmen in der Landwirtschaft sich wieder ausbreitet.»im

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