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Schiessen ohne Munition

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Schiessen ohne Munition

Liebistorf-Kleinbösingen-Wallenbuch: Training mit Simulator

Die Schützinnen und Schützen von Liebistorf, Kleinbösingen und Wallenbuch haben sich professionell auf die neue Saison vorbereitet. In den letzten Wochen trainierten sie unter der Leitung von Weltklasseschützin Estelle Preti mit einem Schiess-Simulator.

Von CORINNE AEBERHARD

Auch gute Schützinnen und Schützen können manchmal nicht sagen, warum ein Schuss mitten im Zentrum der Scheibe gelandet ist oder aber irgendwo rechts unten. Hat man ihn einfach «reingeschlottert» oder ist er ganz gezielt ins Zentrum abgegeben worden?

Estelle Preti will von einem Schützen genau wissen, wohin er geschossen hat. Eine vage Antwort lässt sie nicht gelten und bohrt nach. Schliesslich kann die Weltklasseschützin aus Murten auf dem Bildschirm des Schiess-Simulators selber genau beobachten, wie der Schütze das Gewehr ansetzt, wie er zielt, abdrückt, wo sein Schuss einschlägt und wie
er während des Vorgangs die Waffe bewegte. Ausreden sind also zwecklos.

Motiviert zum Trainieren

«Ich will, dass jeder Schütze sagen kann, wo sein Schuss hingeht, er soll keine Überraschung erleben», formuliert sie das Ziel. Die erfolgreiche Schützin wurde von Walter Mischler vom Vorstand der Schützengesellschaft Liebistorf-Kleinbösingen-Wallenbuch angefragt, ob sie den Verein während des Winters mit Hilfe des Schiess-Simulators Scatt trainieren würde. Preti sagte ja. Dass nun jeweils am Donnerstag bis spät nachts Licht brennt in der Schützenstube des Schiessstandes in Liebistorf bedeutet nicht, dass die Schützen einfach bei einem Glas zusammensitzen. Im Gegenteil, es wird konzentriert trainiert. «Wir wollten schon lange so etwas machen», sagt Mischler und erzählt, dass die total 30 Kursteilnehmer (vom Jungschützen bis zum Veteran), aber auch Preti «topmotiviert» ans Training gingen. Mischler beschreibt sie als «knallhart, aber humorvoll». Sie fordert die Schützinnen und Schützen, gibt aber auch viel Wissen weiter.

«Kämpf, kämpf, kämpf!», verlangt sie von einem Kursteilnehmer, der auf einem Tisch liegt und mit dem Sturmgewehr auf die kleine, sechs Meter entfernte Scheibe zielt. Am Ende des Gewehrlaufs ist ein Laser installiert. Dieser ist mit einem Laptop verbunden, und auf dessen Bildschirm verfolgt Preti die Bewegungen des Schützen mit seinem Gewehr. Man dürfe nicht einfach nachgeben und halbherzig abdrücken, sagt sie.

Blicke kleben am Bildschirm

Nicht nur sie schaut gebannt auf den Bildschirm, sondern auch die anderen Kursteilnehmenden scharen sich darum und staunen, was sich dort so tut und was man zu sehen bekommt.

Der Schiess-Simulator hat gegenüber dem normalen Schiesstraining nicht nur den Vorteil, dass der ganze Vorgang verfolgt und anschliessend mittels der aufgezeichneten Daten auch analysiert werden kann, sondern es wird auch ohne Munition
geschossen. Dadurch, dass kein Schiesslärm erzeugt wird, ist die
Atmosphäre ganz anders. «Die Leute sind viel aufmerksamer», sagt Preti, die genau gleich wie die Trainierenden voll konzentriert und engagiert bei der Sache ist.
Preti schaut aber nicht nur auf den Bildschirm, sie beobachtet auch den Schützen, der vor ihr auf dem Tisch liegt, ganz genau. Es entgeht ihr nicht, wenn jemand die beiden Finger am Abzug ungleich belastet. Sie umschliesst die Hand des Schützen und lässt ihn spüren, wie viel Druck er geben soll.

Unterhaltung im Flüsterton

Das Trainieren vor den Augen der Schützenkollegen und unter den gestrengen Blicken einer erfolgreichen Schützin fordert. Für zusätzliche Anspannung sorgt die Stille, die im Kurslokal herrscht. Es ist wohl das Fehlen des Schiesslärms, das die anderen Kursteilnehmer sogar veranlasst zu flüstern.

Dass man mit dem Simulator ohne Munition schiessen kann, ist sicher ein grosser Vorteil. Das soll aber nicht dazu verführen, dass man einfach drauflosballert. «Es kostet nichts», sagt Preti, «aber schlechte Schüsse kann jeder geben.» Im Klartext: «Wer schlecht zielt, kann keinen guten Schuss abgeben.»

Vertrauen und Geduld haben

Preti ist aber nicht nur eine Kritikerin, sondern weiss auch aufzubauen: «Tipptopp», lobt sie spontan eine gute Leistung, und meint: «Schiessen ist doch so einfach.» Sie ermuntert die Kursteilnehmer den Schuss loszulassen und das Unterbewusstsein einzusetzen. «Vertrauen und Geduld haben», soll der Schütze und nicht meinen, man müsse den Schuss «nach hinten geben» und ihn bis zum Ein-
schlagen beherrschen.

Sie rät, sich einzelne Schritt einzuprägen, wie beispielsweise vor dem Abdrücken die Lunge um dreiviertel des Volumens zu entleeren und dann vor dem Abdrücken eine kleine Pause einlegen.

Über den Schiesssport gebe es leider nur wenig Theorie oder Bücher, erzählt Preti, die selber eher zufällig dazu gekommen ist und unter anderem Erfolge als Vizeweltmeisterin und Schweizermeisterin feiern konnte. Vieles müsse man sich selber aneignen und es gebe auch kaum Trainer.
Im Bereich Kleinkaliber oder Luftgewehr werde heutzutage oft mit einem Simulator geübt. Für einen 300-Meter-Schützenverein sei aber ein solcher Schritt immer noch ungewöhnlich. Mit diesem Training könnten die Teilnehmenden spüren, wie viel Potential in ihnen stecke. Gerade bei den jungen Schützen sei es enorm. Das habe auch damit zu tun, dass sie unbeschwerter seien und daher weniger kopflastig, was sich positiv aufs Schiessen auswirke, sagt Preti.
Die Schützengesellschaft Liebistorf-Kleinbösingen-Wallenbuch verspricht sich für die kommende Saison einiges vom Wintertraining. Zudem will man am Ball bleiben. Der Verein hat nun selber einen Simulator gekauft.

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