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Schlachtschweine sind saubillig 

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Produzentenpreise pro Kilo Schweinefleisch ab Stall sind so tief wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Die hohe Nachfrage während der Corona-Jahre flacht ab, und die Produzenten stehen mit zu vielen Tieren da.

Die Schlachtschweine ab Stall werden aktuell für drei Franken pro Kilogramm verkauft. So tief war der Preis zuletzt 2011, weiss Raphael Helfenstein, Marktexperte von Swissporcs, dem Schweizerischen Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband. Zum Vergleich: 2020 waren die Preise pro Kilogramm Schweinefleisch bei noch 4.52 Franken. «In den Jahren 2019 und 2020 war die Nachfrage nach Schweizer Schweinefleisch sehr gross», so Helfenstein. Das habe zu einer Ausdehnung der Menge an Schweinefleisch um rund fünf Prozent geführt. Aber: 

Diese Nachfrage sank allerdings wieder, und der Schweizer Fleischhandel vermag die Mehrmenge nicht aufzunehmen. Das Angebot ist also deutlich grösser als die Nachfrage.

Die Schweine, die über die Nachfrage hinaus gehen, können nur mit Preisabzügen zur Schlachtbank geführt werden. «Die Metzgerinnen und Metzger haben Einkaufsbedingungen», so Helfenstein. So etwa eine Gewichtsvorgabe von 90 Kilogramm. Dies vor allem, um die Effizienz aufrecht zu erhalten und gleich grosse Fleischstücke gewährleisten zu können. Sind die Schweine nicht mehr in der Gewichtsvorgabe, könne bis zu einen Franken pro Kilogramm abgezogen werden. 

Abhängig vom Konsum

«Die zwei grössten Abnehmer, Coop und Migros, beziehen zwei von drei Schlachtschweinen in der Schweiz», sagt Helfenstein. Durch ihre hohe Beteiligung bezüglich der Nachfrage und der Vermarktung von Schweinefleisch würden sie mit ihrer Marktgrösse eine zentrale Rolle in der Preisgestaltung übernehmen.

Nebst den Verkaufszentren wird der Preis auch von den Konsumentinnen und Konsumenten bestimmt: «Das Produktionsvolumen ist davon abhängig, wie sich der Konsum von Schweinefleisch entwickelt», so Helfenstein. Obwohl Schweinefleisch, mit rund 21 Kilogramm pro Kopf, die am meisten konsumierte Fleischart der Schweizerinnen und Schweizer sei, müsse davon ausgegangen werden, dass der Konsum in den nächsten Jahren weiterhin zurückgehen werde. 

Ob dies durch die Veganer und Vegetarierinnen zu erklären sei, kann Helfenstein nicht bestätigen: «Sicher hat diese Ernährungsweise einen Einfluss, vor allem durch die vielen Alternativen. Aber dieser Anteil ist eher klein.» Denn der allgemeine Fleischkonsum sei eigentlich stabil. «Es gibt Verwerfungen zwischen den Fleischarten», so Helfenstein. Während der Konsum von Schweinefleisch abnimmt, nimmt der Konsum von Hühnchen zu. 

Kosten nicht gedeckt 

Aufgrund der billigen Verkaufspreise stellt sich die Frage: Ist das Geschäft mit Schweinen überhaupt rentabel? Nebst den tiefen Verkaufspreisen sind die Direktkosten für Schweinehaltende um rund 15 Prozent gestiegen. Vor allem sind die Kosten für den Transport von Futter, aber auch die Energieversorgung von Ställen dafür verantwortlich. Die Vollkosten betragen derzeit rund 4.50 Franken pro Kilogramm. Helfenstein erklärt:

Mit den aktuellen Erlösen können die Vollkosten für einen Zuchtmastbetrieb deshalb bei weitem nicht gedeckt werden.

Meinungen der Tierschutzverbände 

Haltungsbedingungen 

Die Schweinehaltung steht häufig aufgrund von Haltungsbedingungen unter Kritik. «Das Schweizer Tierschutzgesetz ist oft vorbildlich», sagt Nutztierexperte Nicolas Roeschli von der Organisation Vier Pfoten. Dennoch würden die Grundbedürfnisse der Schweine vernachlässigt, wie auch Andreas Rüttimann von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) bestätigt: «Schweine sind sehr erkundungsfreudige Tiere mit einem grossen Beschäftigungsdrang.» Jedoch würde diesen natürlichen Trieben rechtlich kaum Rechnung getragen. «So ist es nach wie vor zulässig, Schweine in beengten Platzverhältnissen auf nackten Betonboden und gänzlich ohne Auslauf zu halten», so Rüttimann weiter. Das Wühlen in der Erde und die Futtersuche sei unter solchen Bedingungen nicht möglich. «Der Mangel an Platz und Beschäftigung führt zu Verhaltensstörungen wie Schwanz- und Ohrbeissen», so Roeschli. 

Nebst den Haltungsbedingungen sei die Schlachtung eine weitere Problematik. Die Schweine werden laut Rüttimann meist mit CO2 betäubt. «Diese Methode führt bei den Tieren zu länger anhaltenden Erstickungsanfällen, was mit erheblichen Leiden und Ängsten einhergeht.» yn

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