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Schlangenzuhause an der Sense zerstört

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Wilde Gerüchte werden seit einigen Tagen in Plaffeien herumgereicht: Körbeweise seien Giftschlangen an der Sense ausgesetzt worden, ein Spaziergang auf dem Naturlehrpfad Lätti sei gefährlich, und die Gemeinde Plaffeien habe den Bau von Schlangennestern aktiv unterstützt.

«Wir haben keine Schlangen ausgesetzt. Sie waren schon immer da.»

Marius Achermann

Vorsteher des kantonalen Amtes für Natur und Landschaft

Klein und harmlos

An der Gemeindeversammlung von Plaffeien hat Ammann Otto Lötscher Entwarnung gegeben. Auch Marius Achermann, Vorsteher des kantonalen Amtes für Natur und Landschaft, relativiert die Befürchtungen einiger Bürger: «Wir haben keine Schlangen ausgesetzt. Sie waren schon immer da.» In Plaffeien lebten nicht gefährliche Giftschlangen, «sondern die kleine, völlig harmlose Schlingnatter». Die Spezialisten der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (Karch) hätten schon lange vermutet, dass dieses Reptil an der Sense vorkomme. «Es ist aber so klein und diskret, dass es sehr schwer nachzuweisen ist.» Marius Achermann ist deshalb überzeugt, dass schon viele Leute direkt neben einer Schlingnatter vorbeigegangen sind, ohne sie zu bemerken.

Vorkommen gezielt untersucht

Fachleute nehmen an, dass die Schlingnatter entlang der Sense, der Ärgera und der Saane bis in voralpine Gebiete auf rund 2000 Metern Höhe lebt, Belege gibt es aber sehr wenige. Im Mittelland ist sie vom Aussterben bedroht, weil viele ihrer Lebensräume zerstört wurden: Die Schlingnatter bevorzugt steinige, felsige Flächen an sonnigen Hanglagen. Umso grösser war die Freude bei Karch, als ein Biologe bei gezielten Untersuchungen 2016/2017 den Nachweis für zwei Schlingnatternmännchen und ein trächtiges Weibchen fand.

«Wir wollten einen Beitrag leisten, um die wertvolle Art zu erhalten.»

Fabian Reichenbach

Bereichsleiter Natur und Landschaft Naturpark Gantrisch

 

Dieses Monitoring geht auf eine Initiative des Naturparks Gantrisch zurück. Da die Förderung von Lebensräumen für wertvolle Arten eines seiner Ziele ist, hat er auch die Aufwertung des Schlangenhabitats im Rahmen des vom Bund finanzierten Pilotprojekts Ökologische Infrastruktur durchgeführt. «Als klar war, dass diese sehr gefährdete Art an der Sense vorkommt, wollten wir einen Beitrag leisten, um diese wertvolle Art zu erhalten», erklärt Fabian Reichenbach, Bereichsleiter Natur und Landschaft beim Naturpark. Der Verein Natur und Umwelt sowie Zivildienstleistende haben im Herbst 2016 und 2017 den Hang oberhalb der Sense ausgelichtet, damit mehr Sonne hinkommt. Ausserdem haben sie mehrere etwa ein Meter hohe Stein- und Totholzhaufen zusammengetragen und aufgeschichtet.

Die Ringelnatter lebt auch im Sensebezirk.

Unter diesen Haufen wurde der Boden aufgelockert und mit einem kleinen Loch versehen, damit sich die Tiere im Winter verkriechen können. «Wir wissen noch nicht, ob diese Massnahmen bereits etwas gebracht haben», so Fabian Reichenbach. Bis jetzt habe noch niemand kontrolliert, ob sich Schlangen niedergelassen haben. «Wir wollten nach den Eingriffen erst einmal Ruhe in das Gelände bringen.»

In zwei der vorbereiteten Habitate werden sicher keine Schlangen einziehen: Sie sind am Wochenende angezündet worden. Es sei nicht klar, ob das mutwillig geschehen sei oder ob allenfalls Leute die beiden Haufen als praktischen Vorrat für ein Lagerfeuer angesehen und angezündet hätten. Der Naturpark Gantrisch plant, die Bevölkerung mit einer Infotafel über die Schlingnatter aufzuklären. «So könnten wir gewisse Vorurteile korrigieren», so Reichenbach.

Wanderweg instand gestellt

Im direkten Zusammenhang mit den Schlangen stehen Arbeiten der Gemeinde Plaffeien an fast der gleichen Stelle an der Sense: Gleichzeitig mit der Sicherung des Schlangenhabitats kann die Gemeinde einen Wanderweg wieder instand zu stellen, der nach Unwettern nicht mehr gangbar war. Der Kanton habe die Bewilligung gegeben, Hang und Böschung zu stabilisieren, wie Otto Lötscher sagte.

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