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Schliessung Herresrain gibt zu reden

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Schliessung Herresrain gibt zu reden

Infoabend über Sanierungsprojekt der Burgstatthäuser in Kerzers

Über die geplante Sanierung der Burgstatthäuser in Kerzers wollten Behörden und Architekt am Donnerstagabend informieren. Schliesslich mussten sie vor allem Fragen im Zusammenhang mit der geplanten Schliessung des Herresrains beantworten.

Von CORINNE AEBERHARD

Dass die Burgstatthäuser, ihre Lage sowie ihr Zustand zu reden geben, ist nicht neu. Wie Grossrat Ueli Johner an der Infoveranstaltung am Donnerstagabend in der Seelandhalle in Erinnerung rief, habe es schon vor 40 Jahren Pläne gegeben, wie man die direkt an der Strasse liegenden Häuser umfahren könnte.

Die alten Liegenschaften und der Verkehr sind untrennbar. Die nach der Präsentation der geplanten Sanierung aufgeworfenen Fragen drehten sich fast ausschliesslich darum, was Gemeinderat Kurt Tschachtli bedauerte.

Einige Wortmeldungen forderten die – ebenfalls seit Jahren diskutierte – Umfahrung der Gemeinde. Darauf werde man aber wahrscheinlich noch lange warten können, da es im Kanton Freiburg und auch im Kanton Bern diesbezüglich andere Prioritäten gebe, hiess es.

Durchfahrt im Notfall möglich

Was die Diskussionen auslöste, war die geplante Schliessung des Herresrains in Kerzers.

Die Gemeinde Kerzers hat sich für das Sanierungsprojekt von Architekt Heribert Binz aus Schmitten entschieden (siehe Kasten) und dieses sieht vor, dass man nicht mehr um die Burgstatthäuser fahren könnte. Es gäbe wohl noch eine kleine Durchfahrtmöglichkeit vor der Linde bei der Burgstatt für Velos, und im Notfall auch für Autos. Das werde aus Sicherheitsgründen heutzutage so gefordert. Auf der Höhe des Baumes würde ein Platz entstehen, der gegen die Moos- und Fräschelsgasse geschlossen bleibt.

Gemeinderat befürwortet Schliessung

Dass die Schliessung des Herresrains zu reden geben würde, dessen war sich der zuständige Gemeinderat Beat Flühmann bewusst. Innerhalb des Gemeinderats sei man darüber zuerst auch erschrocken und habe sich gefragt, ob man das könne. Schliesslich sei man aber zur Überzeugung gekommen: «Warum eigentlich nicht?». Das Projekt von Binz habe die Vorgaben am besten erfüllt, es habe am besten gefallen und auch die Verkehrssicherheit – vor allem für Fussgänger – «klar und sauber geregelt». Die Schliessung des Herresrains sei aber «noch nicht definitiv», erklärte er am Donnerstagabend, und es gäbe auch da verschiedene Möglichkeiten.

Grosses Interesse der Bevölkerung

Rund 150 Personen haben den Info-Anlass besucht. Während drei Tagen konnten die Pläne aller am Wettbewerb beteiligten Architekten in der Seelandhalle eingesehen werden. Auch davon wurde rege Gebrauch gemacht, wie Gemeindepräsidentin Katharina Hürlimann bestätigte. «Das Interesse für die Sanierung ist gross.» Vor allem aus finanziellen Gründen haben man sie immer wieder verschoben. Aber der Anblick der baufälligen Häuser mitten im Dorf sei nicht gerade schön.

«Die Ost- und Südseite ist krank und leblos», befand auch Architekt Heribert Binz. Sie gelte es wieder zum Leben zu erwecken. Die Verkehrssituation sei auch für ihn eine Herausforderung gewesen. Die Schliessung des Herresrains ist gemäss Binz «ein wichtiger Bestandteil» des Projekts. Das brauche es, damit der geplante «Lindenplatz» leben könne. Dann werde der Burgstatt wieder jener Stellenwert gegeben, den sie einmal hatte.

Umfahrung gefordert

Die Verkehrssituation ist «ein kniffliges Problem», bestätigte die Gemeindepräsidentin. Und von Seiten des Gemeinderates, der eine Schliessung des Herresrains befürwortet, wurde an diesem Abend immer wieder betont, dass bei der Sanierung auch ein gesamtes Verkehrskonzept für die Gemeinde erarbeitet werden müsse. Flühmann sagte, man werde vor allem das Dreieck Burgstatt, Gerbegasse und Herresrain einbeziehen. Eine Schliessung würde «das Dorfbild aufwerten und im Quartier die Lebensqualität steigern», ist er überzeugt. Es sei ihm aber klar, dass man einen Konsens finden müsse.

Man sei sich bewusst, dass von der geplanten Schliessung vor allem der landwirtschaftliche Verkehr betroffen wäre, erwähnte Käthi Hürlimann.

Nicht alle Anwesenden waren wohl von den Antworten überzeugt. Jemand war der Meinung, das Projekt beinhalte «Wünsche und Träume». «Wir leben aber in der Realität», und er forderte die Umfahrung des Dorfes. «Dann sagt das Dorf ja.»

«So geht es nicht!», sagte ein anderer Votant. Solange die Verkehrssituation nicht geregelt sei, könne man die Pläne nicht umsetzen. Und auch er forderte die Umfahrung.

Jemand anderes befand, man müsse «ganzheitlich denken», und gratulierte zum vorliegenden Projekt. Man dürfe bei der Sanierung nicht nur das Kosten-Nutzen-Verhältnis beachten. Die Burgstatt sei «ein Schmuckstück und das Wahrzeichen von Kerzers». Die Aufwertung dessen soll sich «Kerzers etwas kosten lassen», was mit Applaus quittiert wurde. Ebenfalls Beifall erhielt jener Votant, der forderte, man solle den Architekten bauen lassen, wie «es vorliegt oder gar nicht»! Man solle «keine Kompromisse» eingehen.

Ob und wie gebaut wird, darüber entscheidet die Gemeindeversammlung. Im Frühling steht der Planungskredit auf der Traktandenliste. Die Gemeindepräsidentin hofft, dass ein Jahr später das Bauprojekt vorgelegt werden kann.
Die Burgstatt wiederbeleben

Die Gemeinde Kerzers hat sechs Architekten eingeladen, am Projektwettbewerb mitzumachen. Fünf haben Arbeiten eingereicht, darunter vier aus Kerzers. Der Gemeinderat hat sich für das Projekt von Heribert Binz aus Schmitten entschieden.

Der Architekt beschrieb den Raum um die Kirche als «Kraftort». Es herrsche eine ruhige und schöne Stimmung und man fühle sich sicher. «Die Ost- und Südseite der Burgstatt allerdings ist krank und leblos.» Für diese Seiten müsse man Lösungen finden, damit das Leben wieder um die ganze Burgstatt herum fliesse. Binz schlägt vor, die Durchfahrt zum und vom Herresrain zu schliessen. Dadurch würde ein Platz vor den Burgstatthäusern geschaffen, welcher auch den bereits stehenden Lindenbaum einbeziehen würde. Darum herum entstünde eine Sockelmauer. Gemäss Binz gäbe das so etwas wie einen Dorfplatz. Entlang des Herresrains könnten zusätzliche Parkplätze geschaffen werden.

Fussgänger, die vom Herresrain in Richtung Fräschelsgasse gehen möchten (oder umgekehrt), würden den Lindenplatz überqueren und dann durch eine lange öffentlich Passage im Erdgeschoss der Burgstatthäuser gehen. Weiter führt der Weg der Fussgänger entlang der Kirchhofmauer, die etwas abgetragen würde. Gegen die Strasse wäre der 1,5 Meter breite Gehweg mit einer kleinen Mauer und einem Handlauf gesichert.

Gemäss seinen Plänen wären die Burgstatthäuser mit einem Lift ausgestattet, der es auch Rollstuhlfahrern erlaubt, in die anderen Stockwerke zu gelangen. Die Pläne berücksichtigen auch die gewünschte vielseitige künftige Nutzung der Häuser. Ein Interessent ist das Atelier Rothe, welches Bilder und Bücher restauriert und sich gerne einmieten möchte. Im Erdgeschoss möchte man vor allem Läden einquartieren. Aber auch das Friedensgericht und die Spielgruppe könnten weiterhin ihre Räume in der Burgstatt haben. Das Dachgeschoss könnte als Mehrzweckraum genützt werden. Nicht vorgesehen ist, Wohnraum zu schaffen.

Bewusst verzichtet wurde auf viel Haustechnik. Der äussere Charakter der Häuser bleibt bestehen

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