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Schlittschuhlaufen auf dem Murtensee: Laut Experten könnte er bald zufrieren

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Autor: Marc Kipfer

Der Platz wird allmählich eng im Murtner Hafen. Den Enten und Schwänen, die im «Häfeli» zuhause sind, bietet sich derzeit die Wahl, im vier Grad kalten Wasser zu schwimmen oder sich auf dem noch kälteren Eis zu bewegen. Denn davon hat es im Hafen seit einigen Tagen mehr als genug. Während sich die Wasservögel auf beschränktem Raum zumindest noch bewegen können, sind manche Schiffe im Hafen schon fest eingefroren.

Dass der Murtensee seinen Ufern entlang gefriert, ist in kalten Wintermonaten keine Seltenheit. Der Murtner Hafen oder auch der Chablais-Wald weiter nordöstlich sind für häufige Eisbildung bekannt. Angesichts der anhaltend tiefen Temperaturen stellt sich die Frage, ob der Murtensee irgendwann in diesem Winter ganz zufrieren könnte.

Erinnerungen werden wach

Mit Schlittschuhen, zu Fuss oder sogar mit Fahrzeugen den Murtensee überqueren: Letztmals war dies im Jahr 1963 möglich. Geschichten aus jener Zeit tauchen in diesen kalten Wintertagen wieder auf. «Wir waren damals mit den Schlittschuhen auf dem See und sind ziemlich weit rausgefahren», erinnert sich der Murtner Markus Rubli, SVP-Generalrat und Sammler von historischem Material. Ausgerechnet von der letzten «Seegfrörni» im Jahr 1963 hat Rubli allerdings keine Aufnahmen im Archiv.

Murtens damaliger Stadtschreiber Erhard Lehmann hat ebenfalls keine Fotos von diesem im Rückblick historischen Ereignis. «Das genaue Jahr hätte ich nicht mehr gewusst», sagt Lehmann.

Statistische Abweichung?

Ans Schlittschuhlaufen oder gar an Eishockeyspiele, wie sie früher der EHC Murten im Chablais oder vor dem Dorf Muntelier auf dem Murtensee austrug, ist seit Jahren kaum zu denken. Der See gefriert seltener als früher, so der Eindruck vieler Anwohner. Ein Zeichen der Klimaerwärmung?

«Aufgrund des Zufrierens von Seen kann im Moment noch keine Erwärmung nachgewiesen werden», sagt Andreas Asch von MeteoSchweiz. Dafür passiere es zu selten, dass grosse Seen komplett zufrieren, so Asch. Dass der Murtensee seit mittlerweile 46 Jahren auf die nächste richtige «Seegfrörni» wartet, könnte demnach eine normale statistische Abweichung sein.

Anderer Meinung ist Harrie-Jan Hendricks Franssen von der ETH Zürich. «Der Murtensee friert weniger häufig zu, und das hat einen klaren Zusammenhang mit den höheren Temperaturen im Winter», so der holländische Forscher.

«Vielleicht im Februar»

Allerdings könnte das Warten schon sehr schnell ein Ende haben, wenn man Asch glaubt. Die Wassertemperatur von vier Grad, die im Murtensee zurzeit herrscht, sei typisch für eine mögliche Eisbildung, so der Meteorologe. Der Murtensee könnte also plötzlich über Nacht zufrieren, vorausgesetzt die Temperaturen bleiben noch längere Zeit unter dem Gefrierpunkt.

«Nach dem bisher sehr kalten Januar könnte es in diesem Winter tatsächlich klappen», glaubt Hendricks Franssen. Allerdings werden ein paar weitere kalte Januartage laut dem ETH-Experten kaum ausreichen. «Wenn es aber weiterhin kalt bleibt, könnte es im Februar so weit sein.» Dies gelte selbst dann, wenn das Thermometer zwischenzeitlich kurz über null Grad klettern sollte.

Laut Hendricks Franssen hat das Jahr 2006 gezeigt, dass das Zufrieren des Murtensees trotz wärmerem Klima keine Utopie sein muss: «Damals fehlte zur Seegfrörni eine einzige sehr kalte und windstille Nacht.»

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