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Schmerzhafter Sturz vom Leaderthron

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Schmerzhafter Sturz vom Leaderthron

Basketball-NLA – Freiburg Olympic unterliegt bei Meister Boncourt glatt mit 60:78

Der BC Boncourt liess Olympic gestern Abend keine Chance und gewann diskussionslos 78:60. Mit dieser eindrücklichen Demonstration übernahmen die Jurassier gleichzeitig die Tabellenführung, welche die Freiburger über die bisherigen 18 NLA-Runden inne hatten.

Von FRANK STETTLER

Vor dem gestrigen Spiel war Boncourt in seinem «Chaudron» seit 24 Meisterschaftspartien ungeschlagen. Es wurde schnell einmal klar, dass Olympic diese unheimliche Serie nicht brechen würde. Zu überzeugend trat der amtierende Meister auf. Hinzu kam, dass Olympic wie erwartet auf den verletzten Rosnowsky verzichten musste – ein Spieler, der pro Match gut und gerne 20 Punkte wert ist.

Physische Dominanz

«Nur» 78 Zähler in Boncourt zu kassieren ist gewiss keine Schande. Das Freiburger Problem lag vielmehr in der Offensive. Olympic hatte sein Visier alles andere als treffsicher eingestellt. In der 6. Minute lag die Koller-Equipe zum letzten Mal in Führung (10:12). Dann begann die Boncourt-Maschinerie, angetrieben von den beiden US-Amerikaner Holland und Richmond, zu laufen. Das Heimteam war Olympic körperlich überlegen, was sich in erster
Linie unter den beiden Körben auswirkte. Boncourt dominierte unter den Brettern beinahe nach Belieben. Grosse Arbeit leistete diesbezüglich der Ungar Szendrei, bei welchen etwa Ceresa völlig abgemeldet war. Einzig Poole hielt im Trapez die Freiburger Fahne hoch. Dies war aber viel zu wenig. David Dar Ziv bringt es auf den Punkt: «Wir wurden physisch dominiert. Dies sind sehr schlechte Voraussetzungen, um ein Basketballspiel zu gewinnen.» Sein Trainer Patrick Koller fügte hinzu: «Physische Unterlegenheit kann man nicht mit Technik oder Taktik wettmachen. Nachdem wir im zweiten Viertel gute Wurfpositionen nicht nutzten, spielten wir auf einmal zu überhastet.»

Kurzes Aufmucken von Olympic

Boncourt, von seinem einmal mehr sehr engagierten Publikum nach vorne gepeitscht, lag zur Pause bereits mit 46:28 vorne. Mit einer 9:0-Serie kam Olympic zwar nochmals etwas heran (23.; 48:37), doch die Jurassier konterten sofort mit Dreiern (Smiljanic, Richmond). So war der vermeintliche Spitzenkampf bereits nach Ende des dritten Viertels gelaufen (66:44). Fergerson und Co. konnten den Schaden immerhin noch in Grenzen halten. Bezeichnend war eine Szene kurz vor Spielende: Boncourts Holland angelte sich zwischen drei Freiburgern einen von seinen insgesamt 16 (!) Rebounds – im Sitzen!

Das Schlusswort gehörte Boncourt-Trainer Randoald Dessarzin: «Olympic war offensiv sicherlich durch den Ausfall von Rosnowsky limitiert. Wie dem auch sei: Olympic gewann sein Heimspiel, wir das unsrige. Jetzt beginnt eine neue Saison.»
Boncourt – Olympic 78:60 (46:28)

Le Chaudron; 1133 Zuschauer; SR: Carlini/Leemann.
BC Boncourt: Smiljanic (10); Studer; Rais; Salomone; Imgrüth; Holland (19); Richmond (27); Kautzor (10); Szendrei (8); Sassella (4).
Freiburg Olympic: Fergerson (15); Ceresa (8); Nattiel; Cokara; Wegmann (3); Dar Ziv (10); Seydoux (6); Poole (18); Livadic.
Bemerkungen: Boncourt ohne Patric und Oliver Vogt (beide verletzt); Olympic ohne Pfaff und Andrey (beide verletzt) sowie Rosnowsky (als 10. Spieler auf der Bank, aber verletzt). – 5 Fouls: Dar Ziv (33.), davon ein unsportliches (16.).
Bier statt Champagner

Von FRANK STETTLER

Wenn im jurassischen Grenzstädtchen Boncourt der heimische Basket-Club seine Spiele austrägt, fiebert (fast) die ganze Bevölkerung mit. Auch gestern gegen Olympic quetschten sich wieder weit über 1000 lautstarke Fans in die viel zu enge Schulturnhalle. Der BCB ist hier nicht nur ein Sportclub, die Einwohner identifizieren sich mit ihrem Team und sind stolz auf die Leistungen. Innert fünf Jahren brachte es Boncourt vom «kleinen» Aufsteiger zum Schweizer Meister. In all diesen Saisons hatte Boncourt den zweithöchsten Zuschauerschnitt der Nationalliga A.

Geschlagen wird Boncourt in dieser Statistik nur von Freiburg Olympic. Doch während Partien im Jura Volksfest-Charakter aufweisen, gilt in der Heilig-Kreuz-Halle vielmehr das Motto «Sehen und gesehen werden». Während im «Chaudron» Bier in Strömen fliesst, wird an der Saane an der Vip-Bar Champagner ausgeschenkt. Während beim amtierenden Titelhalter geschrieen und angefeuert wird, wird in Freiburg höflich applaudiert. Während in Boncourt Enthusiasmus und Begeisterung zu spüren ist, sind die Olympic-Fans von unzähligen Meistertiteln verwöhnt. Doch der letzte Titel liegt schon sechs Jahre zurück.

In Boncourt ist der Basketball eng mit Spass und Freude verbunden. Dies täte dem zweifellos hart – zuweilen gar verbissen – arbeitenden Olympic zurzeit sicher auch gut.

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