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Schmetterlinge anstatt Emmentaler

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

1980 gab es in der Schweiz um die 2000 Käsereien. Heute bestehen noch rund 600 Betriebe. Eigentlich wäre auch die Käserei Kerzers dem Untergang geweiht gewesen, denn lange Zeit wurde dort Emmentalerkäse produziert. Was zu Zeiten der Käseunion, als der Staat den Absatz der grossen Laibe garantierte, ein einträgliches Geschäft war, ist heute ein hart umkämpfter Markt. Die Käserei Kerzers hat darum 1999 die Emmentalerproduktion eingestellt. «Wenn wir weiterhin Emmentaler produziert hätten, würde es uns heute wohl auch nicht mehr geben», sagt Käsereibesitzer Adolf Rüfenacht.

Spezialitäten im Regal

Statt auf Emmentaler setzte Rüfenacht fortan auf Spezialitätenkäse – damit ist er bis heute gut gefahren. Auch versorgt er seine Kundschaft mit Joghurt, Pastmilch, verschiedenem Käse, Quark und Glace. In diesem Jahr können er, seine Frau Heidi und sein achtköpfiges Team das 100-Jahr-Jubiläum feiern (siehe Kasten). Ein Fest planen sie deswegen nicht. Vielmehr wollen Rüfenachts die Kundschaft mit Jubiläumsrabatten anlocken.

Zwar bieten Rüfenachts über 100 verschiedene Käsesorten an, aber längst nicht alle stellen sie selber her. Der Käse, den sie selber produzieren, ist jedoch der wichtigste: Er dient als Aushängeschild in ihrem Sortiment. «Ohne regionale Eigenprodukte würden weniger Kunden zu uns kommen», sagt Rüfenacht. So verkauft er etwa noch heute den «Trois Lacs», den der Käser zur Expo kreiert hat. Auch der milde Moosgarten-Käse und der rezente Rebenkäse sind seine Erfindungen. Passend zum Papiliorama tüftelt Rüfenacht derzeit am «Papillon» herum – der Weichkäse soll wie ein Schmetterling geformt sein und auf der Etikette einen Schwalbenschwanz zeigen.

In der Gemeinde Kerzers produzieren heute noch sieben Bauern Milch. Bei den drei grössten Milchproduzenten wird die Milch direkt ab Hof abgeholt. Die vier anderen bringen ihre Milch mit dem Kühltank jeden Morgen in die Käserei Kerzers. «Wir nehmen jeden Tag so viel für uns, wie wir brauchen», so Rüfenacht. Der Rest gelangt zum Milchverarbeiter Elsa in Estavayer.

Freude am Produkt

Adolf Rüfenacht ist 60 Jahre alt und leitet die Käserei seit 30 Jahren. «Das Käsen ist mir noch überhaupt nicht verleidet», sagt er und lacht. Er glaubt, für die Zukunft gerüstet zu sein. «Es wird zwar immer anspruchsvoller, aber unsere neuen Produkte, die wir entwerfen, werden geschätzt. Das gefällt mir.»

Geschichte:Von 115 auf 7 Milchlieferanten

Dass die Käserei Kerzers dieses Jahr 100 Jahre alt wird, belegen Dokumente. Laut Protokoll der «Baukommission für eine neue Käserei» wurde am 13. Januar 1911 mit der Planung der Käserei am heutigen Standort in Kerzers begonnen. Während es heute im Dorf noch sieben Milchproduzenten gibt, zählte die um das Jahr 1900 gegründete «Käsereigesellschaft» 115 Milchlieferanten.

Die Käserei Kerzers wurde ursprünglich für die Fabri- kation von ein bis zwei Emmentaler-Laiben pro Tag gebaut. Zudem wurde an sieben Tagen die Woche Offenmilch ausgeschenkt. Im Laufe der Zeit wurde die Käserei erweitert und umgebaut.

Adolf Rüfenacht ist seit 1981 Betriebsleiter. Damals produzierte er hauptsächlich Emmentaler-Käse, Pastmilch und kleinere Mengen Joghurt. 1999 hat Rüfenacht die Emmentaler-Produktion eingestellt, seit 2008 liefern die Bauern ihre Milch nur noch einmal im Tag an. hs

«Wenn wir weiterhin Emmentaler produziert hätten, würde es uns heute wohl auch nicht mehr geben.»

Autor: Adolf Rüfenacht

Autor: Käserei Kerzers

Autor:

Das Käsen ist ihnen noch nicht verleidet: Adolf und Heidi Rüfenacht in ihrer Käserei in Kerzers.Bild Aldo Ellena

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