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«Schmetterlinge sind die besten Botschafter»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Papiliorama Kerzers können die Besucher nicht nur Schmetterlinge beobachten, sondern auch viele andere Tiere entdecken. So verstecken sich Tukane in den Baumwipfeln, Nachtaffen klettern im schummrigen Licht herum und Faultiere faulenzen auf Ästen. Zum 25-Jahr-Jubiläum stellen die FN in einer Serie verschiedene tierische Bewohner des Papilioramas vor. Als Auftakt erzählt Direktor Caspar Bijleveld, warum Schmetterlinge die besten Naturbotschafter für das Tropenhaus sind.

 

 Caspar Bijleveld, einen Hund oder eine Katze schliesst man schnell ins Herz. Welche Beziehung haben Sie zu den Schmetterlingen?

Wenn man sich in einen Schmetterling verliebt, hat man ein schwieriges Leben, denn ein Schmetterling lebt nur zwei Wochen. Ich sehe Schmetterlinge als sehr symbolische Tiere, als Symbol der Zerbrechlichkeit und der Schönheit. Schmetterlinge finden alle Leute schön, obschon es Insekten wie Kakerlaken sind. Schmetterlinge sind deshalb die besten Botschafter für die Natur. In der Schweiz gibt es zwar noch fast alle Arten, aber viele sind selten geworden. Die Frage ist, ob das überhaupt jemanden kümmert.

 

 Schmetterlinge sind verletzliche Tiere. Ist es kein Problem, das sie nicht von den Besuchern abgetrennt sind?

Nein, die Besucher sind sehr respektvoll mit den Schmetterlingen. Eigentlich sollte man sie nicht berühren, aber nehmen die Besucher sie vorsichtig auf den Finger, ist die Gefahr für die Tiere sehr gering. Und Poesie ist uns wichtig.

 

 Das Papiliorama feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Wollen Sie weiter wachsen?

Wir wollen nicht ewig wachsen. Erstens sind wir mitten im Seeland und nicht in einer Grossstadt, in der man jährlich eine Million Besucher anzieht. Andererseits haben wir als kleines Familienunternehmen begonnen. Es muss jeden Tag Spass machen, zu arbeiten. Kürzlich habe ich 14 Stunden am Stück draussen gearbeitet, ohne Pause, und dann war ich kaputt. Aber ich war froh, einmal einen Tag lang Vollgas zu arbeiten, statt nur E-Mails zu beantworten.

 Welche konkreten Projekte bestehen?

Wir sind am Tor des Seelands, darum planen wir eine Kuppel mit regionalen Tieren und regionaler Fauna. So wollen wir zeigen, wie es im Seeland früher aussah und wie es eigentlich noch immer aussehen sollte.

 

 Interessieren sich die Besucher denn für Tiere von hier?

Ich glaube schon. Wir wurden zwar mit Schmetterlingen bekannt. Aber uns geht es um die Grundphilosophie, die Natur und ihre Diversität zu zeigen. Die Leute sind nicht mehr oft im Kontakt mit der Natur. Im Seeland ist es zwar schön, aber es hat nur noch kleine Flecken Natur.

 

 Ins Papiliorama geht man einmal und dann hat man es gesehen. Wie wollen Sie die Leute dazu bringen, wieder zu kommen?

Über 80 Prozent unserer Besucher kommen mehr als einmal zu uns, wie aktuelle Zahlen zeigen. Das erstaunt und freut mich. Wir versuchen, immer wieder etwas zu verändern und dank der grossen Vielfalt können die Besucher immer wieder Neues entdecken.

 

 Sie wollen die Sumpfschildkröte in der Schweiz vor dem Aussterben retten und Tropenwälder in Belize schützen. Sind Ihre Anstrengungen nicht ein Tropfen auf den heissen Stein?

Das ist eine interessante Frage. Das Sumpfschildkröten-Projekt ist sehr langfristig angelegt. Mein Vater hat mitgeholfen, den Bartgeier wieder anzusiedeln. Das hat 35 Jahre gedauert, aber jetzt fliegen die Geier wieder. Wenn unsere nächste Generation genetisch richtige Sumpfschildkröten in der Natur beobachten kann, ist dies natürlich schön. Beim Tropenwald-Projekt in Belize sind wir nun 24 Jahre dran. Natürlich ist das global gesehen ein Tropfen auf den heissen Stein. In 30 Jahren aber gibt es abgesehen von geschützten Gebieten wohl keine Tropenwälder mehr. Und für die lokale Bevölkerung in Belize ist es wichtig, dass diese 235 Quadratkilometer Regenwald dann noch stehen. Das ist etwas anderthalb Mal die Fläche des Schweizer Nationalparks.

 

 Man spürt, dass das Papiliorama für Sie eine Herzensangelegenheit ist. Warum?

Ich kann nicht anders. Irgendeinmal kippen wir alle um. Und ich will dann auf etwas Sinnvolles zurückschauen können. Ich hoffe, dass das Schutzgebiet in Belize auch noch da ist, wenn ich nicht mehr da bin.

 

 Das Papiliorama wurde kürzlich ans Erdgasnetz angeschlossen. Was bringt das?

Ursprünglich wollte ich das Papiliorama mit Holz heizen, aber das war viel zu teuer. Ein Erdgasanschluss war beim Bau des Papilioramas noch nicht vorhanden, eine Ölheizung war für uns ausgeschlossen. Deshalb heizten wir bis vor kurzem mit Propangas. Neu sind wir am Erdgasnetz und können so bis zu 20 Prozent CO2einsparen. Die Energie bleibt aber leider fossil.

Ein symbolisches Zeichen setzen wir bei den Kühlschränken: Sie werden mit Solarstrom betrieben. Zudem arbeiten wir an weiteren Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Zahlen und Fakten

Papiliorama feiertseinen 25. Geburtstag

Vor 25 Jahren begann die Geschichte des Papilioramas in Marin. Vor zehn Jahren zog der Tropengarten nach Kerzers und hat das Dorf im Seeland schweizweit bekannt gemacht. Jährlich besuchen bis zu 250000 Besucherinnen und Besucher das Papiliorama. Der Jahresumsatz liegt bei vier Millionen Franken, insgesamt sind 138 Personen im Papiliorama tätig, verteilt auf 40 Vollzeitstellen. Gegründet hat das Papiliorama Caspar Bijlevelds Vater Maarten. Bekannt wurde der Tropengarten für die frei herumfliegenden Schmetterlinge. Heute beheimatet das Papiliorama aber auch viele andere Tiere.hs

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