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Schmücken auf Hochtouren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schmücken auf Hochtouren

Autor: Carolin Foehr (text), Corinne Aeberhard (Bilder)

Wenn im Herbst der Wind durch die Bäume pfeift und die Wege mit Blättern bedeckt, ist auf dem Friedhof St. Leonhard in Freiburg Hochsaison. Nicht etwa wegen der Besucher, die meist erst am 1. November zu Allerheiligen in Massen auf das Areal strömen, sondern weil bis dahin an die 2500 Gräber auf Vordermann gebracht werden müssen.

«Ab Anfang Oktober bereiten wir die Gräber vor und räumen die verwelkte Sommerdekoration ab», erklärt Thierry Wieland, Chef der Stadtgärtnerei. Dann sind einen Monat lang drei Viertel der Mitarbeiter der Stadtgärtnerei auf dem Friedhof im Einsatz. Sie markieren die Familien-, Reihen- und Urnengräber, verteilen Tannenzweige, setzen Moosreihen um die Grabsteine, pflanzen Schalen aus Chrysanthemen und Erika. «Die Angehörigen können aus einer breiten Palette von Grabschmuck wählen», so Thierry Wieland.

Traditionen verschwinden

Seit den Sechzigerjahren bietet Freiburg auf dem städtischen Friedhof einen Unterhaltservice an. Die Angehörigen können die Stadtgärtnerei einmalig mit dem Schmücken beauftragen, ein Jahres-Abo abschliessen oder den Unterhalt für die gesamte Grabdauer festlegen.

Eine grosse Mehrheit der Familien greife heute auf dieses Angebot zurück, meint der Chef der Stadtgärtnerei: «Ein- bis zweihundert werden von privaten Gärtnern gepflegt, und einige Angehörige schmücken die Gräber noch selbst – aber das werden immer weniger.»

Warum das so ist, kann er sich nur teilweise erklären. «Sicher hat es damit zu tun, dass immer mehr Verstorbene in Urnen bestattet werden. Da bleibt weniger Platz für Blumen und Schmuck.» Auch der Bezug zu den Ahnen und zum Tod habe sich verändert: «Früher war das Schmücken an Allerheiligen Tradition.»

Aber auch die Wünsche der Verstorbenen selbst haben sich verändert, weiss der 50-Jährige. «Immer mehr Personen entscheiden sich für anonyme Grabarten, ohne Hinweis, wo wer bestattet liegt. Man will der Familie nicht mehr länger zur Last fallen.»

Bise und Wolken am besten

Auf dem städtischen Friedhof ist in den Tagen vor Allerheiligen bereits alles vorbereitet. Die Stadtgärtner sind ein eingespieltes Team. Einzig das Wetter macht ihnen manchmal einen Strich durch die Rechnung: «Wenn es in den Tagen vor Allerheiligen gefriert, können wir die Nelkengestecke und die Kugelchrysanthemen erst ganz zum Schluss verteilen.»

Auch die Qualität der gelieferten Ware hängt von der Witterung ab. Der Friedhof bezieht die Nordmann- und Blautannen von mehreren Grosshändlern aus In- und Ausland. Ist das Wetter zu schön, verbrennen die Tannenzweige in der Herbstsonne. «Am besten ist eine Bisenlage und eine hohe Wolkenschicht», so Thierry Wieland.

Dem Markt angleichen

Von den rund 5500 Gräbern auf dem Friedhof St. Leonhard richtet die Stadtverwaltung rund die Hälfte zu Allerheiligen her. Dabei halten sich die Farb-Variationen im Gegensatz zu privaten Gräbern in Grenzen: Blau und Grün der Tannenzweige, helles Moos und einige Farbtupfer der Chrysanthemen und Erika.

Je nach Grabart, Fläche und Wünschen können die Preise von 60 Franken bis zu 700 Franken reichen. Die Einnahmen durch jährliche und langfristige Verträge sowie den Umsatz des eigenen Blumengeschäfts erreichten 2009 etwa 610 000 Franken.

«Damit decken wir aber nur die direkten Kosten des Grabpflege-Service», so Wieland, der seit 22 Jahren bei der Stadtgärtnerei arbeitet. «Der allgemeine Unterhalt des Friedhofs, die Beerdigungs- und Administrationskosten sind mit diesen Einkünften nicht gedeckt.» In den vergangenen Jahren habe man sich auch mehr und mehr den Marktpreisen angeglichen.

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