Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Schnäppchenschlacht am Black Friday: Top oder Flop?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Black Friday hat sich hierzulande schon längst etabliert. Vor allem online winken viele Läden mit hohen Rabatten. In kleineren Freiburger Geschäften erntet das Phänomen aber Kritik. 

«Bis zu 60 Prozent Rabatt auf unsere Auswahl» – so oder so ähnlich lauten diese Woche viele Plakate in den Freiburger Geschäften. Denn es ist wieder so weit: Die Rabattschlacht am «Black Friday» hat begonnen. Der Schäppchentag hat in den letzten Jahren immer grössere Ausmasse angenommen. Er gilt als Startschuss für die vorweihnachtlichen Einkäufe und hat oft für Rekordumsätze gesorgt. Das Shopping-Event wird von einigen lobgepriesen, es hagelt jedoch immer wieder Kritik, zum Beispiel aus Wirtschaftskreisen. 

Amerikanische Ursprünge

Der «Black Friday» kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort hat das Einkaufen am Tag nach Thanksgiving eine lange Tradition. Nach dem Erntedankfest, das für die Amerikaner ein wichtiger Feiertag ist, den sie immer am vierten Donnerstag im November feiern, nutzen sie die Gelegenheit, am Black Friday einzukaufen. Dieser Trend hat sich auch hierzulande etabliert – besonders bei grossen Geschäften und Handelsketten, vor allem aber auch online. Denn seit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat sich das Black-Friday-Geschäft deutlich ins Internet verlagert. 

Gemäss der Plattform blackfridaydeals.ch haben die Umsatzzahlen bis zur Corona-Pandemie stetig zugenommen.
zvg

Doch wie sieht es bei kleineren bis mittelgrossen Geschäften in Freiburg aus? Die «Freiburger Nachrichten» haben mit ein paar Freiburger Geschäften und dem Gewerbeverband Sense über Sinn und Unsinn des Black Friday gesprochen. 

Für viele Detailhändler ist der Black Friday der umsatzstärkste Tag des Jahres. 
Aldo Ellena

Teil des Novembergeschäfts

Für Markus Julmy, den Präsidenten des Gewerbeverbandes Sense, ist der Black Friday «eigentlich eine gute Sache». Er erklärt: «Man versucht, mit den attraktiven Angeboten das Geschäft anzukurbeln, weil im Herbst manchmal Flaute herrscht.» Seiner Meinung nach sei es eine Frage von Angebot und Nachfrage: «Habe ich eine grosse Nachfrage, bin ich nicht gezwungen, beim Black Friday mitzumachen.» Die unternehmerische Freiheit bestehe ja aber auch immer darin, dass ein Geschäft wählen könne, ob es mitmache. 

Julmy sieht jedoch auch die Problematik hinter den Rabatten am Black Friday:

Jeder versucht, ein Prozent oder ein Angebot mehr zu geben und sich so ein Stück mehr vom Kuchen abzuschneiden.

Die Geschäfte versuchen, einander die Kunden wegzuschnappen. Das sei leider ein negativer Auswuchs vom Black Friday.

Mittlerweile gehört laut Julmy der Black Friday einfach dazu: «Man kann sich ihm als Detailhändler einfach nicht entziehen.» Dieser Schnäppchentag komme jedes Jahr wieder und werde in dieser Woche stark beworben – auch national. Die Konsumentinnen und Konsumenten stolpern immer wieder darüber und «sie warten zum Teil auch darauf.» Grundsätzlich sieht Julmy den Black Friday eigentlich als Vorteil für die Unternehmen. Er betont jedoch:

Der Black Friday sollte auf einen Tag oder eine Woche limitiert werden. 

Dort hapere es noch ein wenig. Denn manche Unternehmen würden einen ganzen Monat daraus machen. Das sei nicht so gut, so Julmy: «Da können die Kleinen nicht mithalten.» Im Moment arte das Ganze ein bisschen aus. 

Mit attraktiven Angeboten versuchen die Geschäfte, sich gegenseitig zu übertreffen. 
Aldo Ellena

Kommerzielle Angelegenheit

Ob die Freiburger Geschäfte beim Black Friday mitmachen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf Nachfrage bei mittelgrossen Geschäften wurde der amerikanische Trend vielfach abgelehnt oder er wird zwangsweise befolgt. 

«Der Black Friday ist sehr kommerziell», sagt Christoph Mauron vom Sportgeschäft Dany Sport in Marly. Es sei nichts, was sie interessiere. Den Black Friday bewerben sie in ihrem Geschäft nicht speziell, sagt er: «Aber die Kunden, die an diesem Tag bei uns vorbeikommen, erhalten einen 20-Prozent-Gutschein.» Das sei aber auch schon alles. Grundsätzlich lehne er den Black Friday eher ab:

Es geht dabei nur noch ums Geldmachen mit den Konsumenten.

Für ihn sei besonders das extra für den Black Friday eingekaufte oder produzierte Material problematisch. «Und mit grösster Wahrscheinlichkeit hat der Konsument am Ende kein gutes Geschäft gemacht», so Mauron.  

Zweischneidiges Schwert

Weniger ablehnend äussert sich Angelique Huter-Fuchs von Switcher & More in Murten: «Der Black Friday ist ein zweischneidiges Schwert. Es gibt ein Dafür und ein Dawider.» Sie fügt hinzu: «Es gibt bestimmte grosse Geschäfte, die auch extra Ware einkaufen für diesen Black Friday, und das ist gegenüber kleineren Geschäften nicht so gerecht.» Switcher & More macht dieses Jahr beim Schnäppchentag mit: «Wir geben den Kunden, die an diesem Tag vorbeikommen, einen Rabatt von 20 Prozent auf unsere Artikel.» Da mitzumachen geschehe aber eher gegen ihren Willen, erklärt sie:

Wir müssen diesen Trend mitmachen, weil jeder ihn mitmacht.

Ob dieser Schnäppchentag wirklich etwas bringt, sieht sie aus einem kritischen Blickwinkel: «Es ist definitiv eher der Druck der Gesellschaft, der uns dazu gebracht hat, mitzumachen.» Bewerben würden sie den Black Friday jedoch nicht, da sie es «nicht an die grosse Glocke hängen wollen.» Sie könne aber auch verstehen, dass solche Gelegenheiten für Personen, die aufs Portemonnaie schauen müssen, grosse Vorteile haben. 

Der Schnäppchentag Black Friday hat sich in der Schweiz längst etabliert. 
Aldo Ellena

Nichts für kleine Geschäfte

Kleinere Geschäfte wie beispielsweise Apartes Design in Murten verzichten ganz auf die Teilnahme am Black Friday. Inhaberin Cornelia Hadorn erklärt:

Bei einem so kleinen Geschäft wie meinem bringt das nicht viel. 

Sie fügt hinzu: «Ich glaube nicht, dass der Black Friday für mich beziehungsweise für meine Kunden relevant ist.» 

Auch die Boutique Prune in der Stadt Freiburg macht beim Black Friday gar nicht mit. Jedoch aus einem anderen Grund, wie Françoise Egger erklärt: «Das ist nicht unsere Klientel.» Weil sie nachhaltige Kleidung verkauften, seien sie an solchen Aktionen gar nicht interessiert. 

Kleinere bis mittelgrosse Geschäfte machen bei dem Black-Friday-Trend nur bedingt oder gar nicht mit. Viele grosse Detailhändler profitieren von dem Schnäppchentag, und es bleibt für sie der umsatzstärkste Tag des Jahres. Laut NZZ ist es aber oft eine schlichte Verlagerung: Was einst im Weihnachtsgeschäft über die Ladentheke ging, wird jetzt am Black Friday verkauft. 

Zahlen und Fakten 

Ein Millionengeschäft

In den letzten Jahren ist der Umsatz am Black Friday in der Schweiz stark gestiegen. Aufgrund von Lieferengpässen im letzten Jahr und wegen der Corona-Pandemie stagniert der Umsatz im Jahr 2021 bei 500 Millionen Franken. Dafür ist laut dem Online-Marketing-Unternehmen blackfridaydeals.ch der Online-Umsatz im Jahr 2021 auf 135 Millionen Franken gestiegen. Zum Vergleich: 2020 lag der Online-Umsatz bei 125 Millionen Franken und 2019 waren es 95 Millionen Franken. Laut blackfridaydeals.ch war das Warenhausunternehmer Manor der erste grosse Schweizer Detailhändler, der 2015 Angebote zum Black Friday in der Schweiz gemacht hat. Seit 2017 machen praktisch alle Schweizer Detailhändler beim Black Friday mit. agr

Gemäss der Plattform blackfridaydeals.ch war bei einer Umfrage eine Mehrheit nicht vom Nutzen dieses Rabatttages überzeugt.
zvg

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema