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Schneebergers Chance zum Neuanfang

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Erst gut drei Jahre ist es her, da nahm Noah Schneeberger mit der Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Russland teil und schoss gegen Tschechien sogar ein Tor. Als der Langenthaler auf die Saison 2018/19 hin von Davos zu Gottéron wechselte, waren die Erwartungen in Freiburg entsprechend hoch. In seinen sechs Saisons im Bündnerland war er unter Arno Del Curto immer ein sicherer Wert gewesen – und mit 90 Skorerpunkten auch noch produktiv.

«Anders vorgestellt»

Wie sich die Zeiten geändert haben. In den letzten Wochen war Schneeberger öfter auf der Tribüne als auf dem Eis. In den neun Saisonspielen stand er nur viermal im Kader – und das beim Schlusslicht. «Es ist nicht nur in dieser Saison schwierig, sondern schon seit ich in Freiburg gelandet bin», sagte der Verteidiger gestern nach dem Training im Gespräch mit den FN. Tatsächlich wurde er den Erwartungen bereits in seinem ersten Vertragsjahr nicht gerecht, machte zu viele Fehler, zeigte zu wenig Konstanz. «Ich hatte es mir anders vorgestellt», sagt Schneeberger offen. «Letzte Saison durfte ich manchmal in Ansätzen zeigen, was in mir steckt, was ich eigentlich für eine Wirkung auf das Spiel haben könnte.» Damit er die volle Leistung zeigen könne, müsse aber immer viel zusammenpassen. «Einerseits muss ich natürlich mich selbst an der Nase nehmen, andrerseits gibt es immer auch andere Einflüsse.»

Starkes Comeback in Lugano

Was er mit diesen Einflüssen hauptsächlich meint, wird im Gespräch schnell klar. Auch wenn Schneeberger sagt, er wolle nicht mehr gross über die Vergangenheit reden, die bisherigen eineinhalb Jahre in Freiburg vergessen und nun neu starten, wird er auf fast schon poetische Weise doch deutlich: «Ich habe noch nie einen Boxer mit Handschuhen Klavier spielen sehen – oder jemanden mit einem Korsett bauchtanzen. Jetzt können Sie sich selber denken, was in mir in den letzten eineinhalb Jahren abging.»

Die Message ist klar: Das Schablonen-Eishockey von Mark French kam Schneeberger überhaupt nicht entgegen. Der 31-Jährige ist eher ein intuitiver Spieler. «In Davos war eine meiner Stärken das Boxplay, weil ich einer bin, der antizipiert, der versucht zu lesen, wo das Spiel hingeht.»

Intuition war zuletzt in Freiburg nicht unbedingt gefragt. Doch das könnte sich ändern. Am Samstag in Lugano stand Schneeberger, dessen Vertrag noch bis 2021 läuft, nach zuvor vier Partien auf der Tribüne erstmals wieder auf dem Eis. Er war 12:29 Minuten im Einsatz und verliess das Eis mit einer Plus-1-Bilanz. «Er hat gut gespielt, ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung. Noah wird auch gegen Davos wieder spielen», sagt Sportchef und Interimstrainer Christian Dubé. Wie für alle andern sei die baldige Ankunft eines neuen Trainers auch für den einstigen Nationalspieler eine Chance, sich wieder zu präsentieren. Dubé hat auch noch gleich einen Ratschlag für Schneeberger parat. «Noah muss sich das Leben auf dem Eis leichter machen. Manchmal versucht er es auf zu komplizierte Art, wohl auch, weil er es fast schon zu gut machen will», sagt der Sportchef, der Schneeberger nach Freiburg geholt hat. «Das Eishockey von heute ist sehr schnell, da musst du den Puck schnell bewegen. Wenn du das nicht tust, bringst du dich in komplizierte Situationen.»

Schneeberger sagt, ein neuer Trainer sei für alle in Freiburg eine Chance. In Lugano habe man gesehen, was möglich sei, wenn man Eishockey wieder spiele, wenn Freude und Leidenschaft zurück seien. «Es geht nun darum, in Freiburg etwas aufzubauen. Davon spricht man bei Gottéron ja eigentlich schon seit Jahren.» Schneeberger macht eine kurze Pause und setzt dann zu seinem Schlussbouquet an: «Eishockey ist immer noch ein Spiel, da muss man ab und zu etwas wagen, und ab und zu misslingt halt etwas. Fans und Journalisten kommen, um Freude am Spiel zu haben, und nicht, um sich einfach das Herunterspielen eines schönen Sports anzuschauen.»

Heute gegen Davos

Doch nicht Dubés Derniere?

Im vierten Spiel versuchen die Interims-Trainer Christian Dubé und Pavel Rosa heute zu Hause gegen Davos den dritten Sieg zu holen. Nicht sicher, dass es ihr letzter Match an der Bande sein wird. «Wenn am Dienstag eine gute Dynamik im Team herrscht, bin ich nicht sicher, ob ich riskieren will, diese für die Spiele am Wochenende kaputtzumachen», so Dubé, der in seiner Rolle als Sportchef in den nächsten Tagen Trainer zu Bewerbungsgesprächen treffen wird. «Hauptsächlich konzentriere ich mich aber auf das Spiel gegen Davos. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel. Wir treffen auf eine junge Truppe, die viel läuft. Wir müssen deshalb bereit sein und wie in Lugano von Beginn weg auf den Zehenspitzen stehen und nicht auf den Fersen.» Fehlen werden Gottéron weiterhin Andrei Bykow und Julien Sprunger.

fm

 

 

Gottéron – Davos 19.45 Rapperswil – Lugano 19.45 ZSC Lions – SCL Tigers 19.45

«Ich habe noch nie einen Boxer mit Handschuhen Klavier spielen sehen – oder jemanden mit einem Korsett bauchtanzen.»

Noah Schneeberger

Gottéron-Verteidiger

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Davos

• Dem neuen Trainer Christian Wohlwend ist der Start geglückt: Obwohl der HCD bis jetzt nur auswärts spielte, hat er 4 von 7 Spielen gewonnen.

• Topskorer ist Perttu Lindgren mit 4 Toren und 8 Assists.

• Mit einer Erfolgsquote von 27,6 Prozent hat Davos das beste Powerplay der Liga.

fm

 

Torhüter

Berra bleibt klare Nummer 1 – und Waeber sucht einen neuen Club

Die Statistik von Ludovic Waeber kann sich sehen lassen: Zweimal stand er in dieser Saison im Tor, zweimal gewann Gottéron. Mit 93,18 Prozent hat der 23-Jährige auch eine bessere Abwehrquote als Reto Berra (92,47), der bei einem Sieg und sechs Niederlagen steht. Am Samstag war Waeber beim 4:1-Sieg in Lugano einer der Eckpfeiler des Erfolgs. Trotzdem wird heute Abend höchstwahrscheinlich wieder Reto Berra zwischen den Pfosten stehen. Von der Devise «Never change a winning team» hält Interims-Trainer Christian Dubé wenig. «Ich bin nicht abergläubisch. Ich analysiere die Situation und den Gegner und versuche dann die beste Entscheidung zu treffen.» Rundum zufrieden ist Dubé mit den Leistungen von Berra, der vor der Saison seinen Vertrag für viel Geld bis 2024 verlängert hat, allerdings nicht. «Sein letzter Match gegen Biel war sicher nicht unglaublich. Ja, auch er muss besser werden. Genau wie ich momentan alle Spieler herauszufordern versuche, versuche ich auch Reto herauszufordern.»

Zusätzlich macht das auch Waeber mit seinen guten Leistungen. Dennoch bleibt die Hierarchie im Tor der Freiburger unangetastet. «Es ist klar, dass einer wie Reto Berra 40 und mehr Spiele pro Saison absolviert», sagt Dubé. Klar ist das auch Waeber, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft. Er sucht sich für nächste Saison einen neuen Club. «In Freiburg ist die Tür zu. Aber ich glaube, dass ich berechtigte Ansprüche auf einen Platz in dieser Liga habe», sagte er gestern nach dem Training. Zwar könnte er selbstverständlich als zweiter Torhüter bei Gottéron bleiben. «Aber ich brauche mehr Einsätze, um mich weiterzuentwickeln. Ich bin jetzt 23 Jahre alt und hatte erst 26 Einsätze in der National League.»

Sein mittelfristiges Ziel ist es, bei einem Club in der National League die Nummer eins zu sein. Zunächst einmal sucht er sich aber eine Mannschaft, in der die Hierarchie der beiden Torhüter nicht ganz so steil ist wie zwischen ihm und Reto Berra.

fm

 

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