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Schneemangel führt zu Umsatzeinbussen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Leute rissen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sportgeschäfts ­Side Cut Sports die Schlittschuhe am Wochenende fast aus den Händen: Da die Hänge von Kaiseregg und Riggis­alp grün sind, der Schwarzsee hingegen gefroren, weichen Wintersportfans aufs Schlittschuhfahren aus. «Das ist der Hammer», sagt Mark Huber, Geschäftsführer von Side Cut, auf Anfrage dazu. Das Sportgeschäft habe seinen Stock an Schlittschuhen zum Vermieten in den vergangenen Wochen erhöht und einen Stand direkt am See eingerichtet. 150 Paar bietet das Geschäft nun an, die Miete kostet fünf Franken pro Stunde. Am Wochenende waren die Schuhe von 9 bis 18 Uhr ständig in Gebrauch, die Leute standen sogar Schlange dafür.

«Als Geschäft ist das trotzdem nicht lukrativ», sagt Huber. Es könne den Verkauf und die Vermietung von Ski- und Snowboardartikeln nicht wettmachen. «Wir leben im Winter in erster Linie davon, dass die Leute bei uns Skis testen und sie dann kaufen», sagt Huber. Das laufe zurzeit bescheiden. Das Schlittschuhfahren sei allerdings gut, um die Leute bei Laune zu halten und sie nach Schwarzsee zu locken.

Kaum Bedarf an Skis

Ähnlich äussert sich Heinz Egger, Geschäftsinhaber von Mondo Sport in Murten. Seit der Gründung des Geschäfts vor 30 Jahren hätten noch nie so wenige Leute ihre Skis bei ihm in den Service gebracht wie in diesem Jahr. Bis am 24. Dezember sei das Geschäft dennoch wie geplant gelaufen. «Für diese und nächste Woche mache ich mir aber Sorgen», sagt Egger. «Die Kunden kommen zwar zu uns, doch sie kaufen oft nichts, weil sie die Artikel nicht gebrauchen können.» Er rechne mit einer Umsatzeinbusse von fünf bis zehn Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr.

Beim Geschäft Dany Sport in Marly machen die Winterverkäufe zwei Drittel des Umsatzes aus. Falle das Weihnachtsgeschäft weg, so würden 20 Prozent davon fehlen, sagt Geschäftsführer Dany Mauron. «Das können wir nicht mehr aufholen.» Trotz treuer Kundschaft sei es der zweite schwierige Winter in Folge. Deshalb habe er beispielsweise keine Studenten für Ferienjobs anstellen können. Auf die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten die Umsatzeinbussen bisher keine Konsequenzen gehabt.

Andere Angebote sind nötig

Auch für Mondo Sport ist das Geschäft rund ums Skifahren laut Heinz Egger in den Wintermonaten die Haupteinnahmequelle. Da es jedoch noch auf den Verkauf von Freizeitmode und andere Sportarten wie Velo und Laufen setzt, kann es die Einbussen einigermassen auffangen. «In Zukunft wird es immer wichtiger werden, auch im Winter nicht nur Wintersportartikel anzubieten», so Egger.

Dass dies nötig ist, sagt auch Claudia Schälli, Leiterin des Sportshops Big Friends in Tafers. «Im Moment kommen Velofahrer zu uns, was sonst in diesen Monaten eher unüblich ist.» Big Friends lege den Schwerpunkt vermehrt auf den Rad- und Laufsport. «Wenn es keinen Schnee gibt, ist es schwierig, das Winterangebot zu pushen», sagt sie.

Auch Mark Huber diversifiziert das Angebot von ­Side Cut Sports. Als Beispiel erwähnt er etwa die Gründung einer Stand-up-Paddle-Marke, die er in der ganzen Schweiz auf den Markt bringen will. Dennoch sei es schwierig, mit den Sommermonaten die Einbussen des Winters wettzumachen. «Zwei gute Wochen in den Weihnachtsferien entsprechen dem Umsatz von zwei bis drei Sommermonaten», sagt er, ohne genauere Zahlen zu nennen. Er illustriert jedoch: «Wer bei uns eine Skijacke kauft, gibt zwischen 200 bis 1000 Franken aus, wer eine Sommerjacke kauft, 50 bis 100 Franken.» Skihandschuhe würden gegen die 100 Franken kosten, ein T-Shirt 20 bis 30 Franken.

Das Hoffen auf Schnee

Huber hofft deshalb – wie alle anderen Geschäftsführer –, dass es im Januar und Februar schneien wird. «Wir haben einen Standortvorteil, da wir uns direkt bei der Skistation befinden», sagt er. Solange Schnee liege, würden die Leute Skiartikel testen und kaufen. Heinz Egger hält aber fest, dass die Preise im Januar und Februar jeweils «im Keller» seien. Durch den starken Franken seien sie in den letzten Jahren sowieso gesunken, Ende Saison komme noch der Ausverkauf hinzu. «Trotzdem könnten wir noch einige gute Geschäfte machen, wenn es Schnee gibt.»

Weihnachtsgeschäft

Warenhäuser verzeichnen leichte Zunahme

Im Gegensatz zu den Sportartikelhändlern ziehen die Einkaufszentren eine positive Bilanz des Weinachtsgeschäftes. «Unser Geschäft verlief sehr gut», erklärte Marcel Schnider, Direktor von Manor Freiburg auf Anfrage. Er nennt zwar keine Zahlen, sagt aber: «Der Umsatz liegt leicht über unserem Budget.» Ein wichtiger Grund sieht Schnider im Kalender: «Fällt der 24. Dezember wie in diesem Jahr auf einen Samstag, bleiben für die Einkäufe zwei Tage mehr Zeit.» 2015 sei der 24. Dezember bereits auf einen Donnerstag gefallen. Positiv habe sich auch das neue Restaurant in der Manorfiliale ausgewirkt.

Ähnliche Beobachtungen machte José Gomez, Direktor des Fribourg Centre in Freiburg. «Wir verzeichneten in der Woche vor Weihnachten vier bis sechs Prozent mehr Kunden als 2015.» Allerdings sei 2015 sehr schlecht ausgefallen. Das Jahr 2016 bewege sich deshalb eher im Durchschnitt der letzten Jahre. Gomez sieht vor allem psychologische Gründe für die Erholung: «2015 war der starke Franken in den Köpfen wohl präsenter.» Der Kalender spiele zwar eine Rolle, aber: «Liegt Weihnachten früher in der Woche, beginnen auch die Einkäufe früher.» Gefehlt habe hingegen der Winter: «Schneit es in der Woche vor Weihnachten, kommt mehr Weihnachtsstimmung auf.» Gomez stellte fest, dass sich das Einkaufsverhalten mit den sogenannten «Black-Friday-Aktionen» Ende November verändert hat. «Früher kamen die Kunden über mehrere Wochen verteilt. Nun haben wir eine Spitze Ende November, dann flacht das Geschäft ab, bevor es in der letzten Woche vor Weihnachten nochmals anzieht.»

Auch im Freiburger Avry-Centre verlief das Geschäft gut, wie Amandine Cueny von der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg schreibt. «Wir stellten eine positive Atmosphäre mit florierenden Geschäften fest.»

sos

 

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