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Schon bald wird das Cardinal-Bier einen aargauischen Nachgeschmack haben

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Autor: Pascal Jäggi

Die Nachricht schlug gestern morgen ein wie eine Bombe: «Feldschlösschen konzentriert Bierproduktion in Rheinfelden», wie es offiziell hiess. Entsprechend gross war das Medieninteresse, als Feldschlöss-chen-CEO Thomas Metzger die Schliessung des Standortes Freiburg bekannt gab. «Es ist uns bewusst, dass dieser Entscheid viele Emotionen auslösen wird», sagte Metzger in Erinnerung an die Proteste im Jahr 1996, als die Verlagerung schon einmal drohte. Er machte aber klar, dass Feldschlösschen aus betriebswirt-schaftlichen Gründen diesen Schritt durchführen müsse und werde.

Schon ab Juni 2011 wird das Cardinal nicht mehr in Freiburg produziert. Feldschlösschen versichert, dass niemand auf sein Bier verzichten muss. Wie einst Hürlimann aus Zürich und Gurten aus Bern wird das Cardinal ab dem nächsten Jahr in Rheinfelden gebraut.

Die Brauerei in Freiburg war offenbar schon seit längerer Zeit schlecht ausgelastet. Laut Metzger wurden im Schnitt bloss 40 Prozent der Kapazität der Anlage genutzt. 1996 waren es noch 60 Prozent.

Grosser Auftragsverlust

Nun kommt ein wichtiger Entscheid der dänischen Carlsberg-Brauerei dazu. Seit 2000 liess diese ihr alkoholfreies Bier in der Schweiz (in Rheinfelden und Freiburg) brauen.

Die Produktion wird neu ins französische Overnai verlagert, den Standort von Kronenbourg (das ebenfalls zum Carlsberg-Konzern gehört). «Der Verlust dieses Auftrags entspricht rund zwanzig Prozent unseres gesamten Produktionsvolumens», hielt Thomas Metzger fest. Um betriebswirtschaftlich sinnvoll arbeiten zu können, sei es deshalb nicht möglich, zwei schlecht ausgelastete Standorte weiterzuführen. Der verlorene Auftrag entspricht nach Angaben von Feldschlösschen ungefähr dem Produktionsvolumen von Cardinal. Es sei also sinnvoll, dass die Nummer zwei der Schweizer Biere in Zukunft in Rheinfelden gebraut wird, beteuern die Verantwortlichen.

Anhand einer Karte illustrierte die Feldschlösschen-Führung die Überkapazität der Bierproduktion in der Schweiz. Während Carlsberg in Ländern wie Frankreich oder Dänemark nur über eine Produktionsstätte verfügt, sind es in der Schweiz deren drei. Neben Rheinfelden und Freiburg wird auch in Sitten noch das Walliser Bier produziert.

Weiterbeschäftigung

Den Mitarbeitenden bietet Feldschlösschen die Möglichkeit einer Weiterbeschäftigung an. Von den verbleibenden 75 Freiburger Angestellten werden 18 frühpensioniert, allen anderen wird ein Arbeitsplatz in Givisiez (Logistik), Bern, Härkingen oder Rheinfelden angeboten. Falls diese die Stellen nicht annehmen wollen, tritt ein Sozialplan aus dem Jahr 2005 in Kraft. Feldschlösschen sucht nach eigenen Angaben auch den Kontakt zur Gewerkschaft Unia in Freiburg.

Patrik Füeg, Leiter des Personaldienstes bei Feldschlösschen, hält die heutige Situation nicht für vergleichbar mit 1996. «Niemand muss seine Stelle verlieren, und es sind weniger Leute betroffen», so Füeg. Damals wären rund 200 Arbeitsplätze der Cardinal-Brauerei von der Schliessung betroffen gewesen. Doch selbst wenn wieder protestiert würde, am Entscheid wird nicht gerüttelt. «Wir schliessen den Standort Freiburg definitiv im Juni 2011», bekräftigte Thomas Metzger gestern. Bedeutsam ist, dass die Entscheidungsträger heuer in Kopenhagen statt in Rheinfelden sitzen. Ob Carlsberg durch Proteste beeinflusst werden kann, ist fragwürdig. Neben dem Festhalten an der Marke Cardinal legte Metzger auch Wert darauf, dass Feldschlösschen in der Westschweiz noch immer mit 1200 Mitarbeitern präsent sein wird. In Freiburg selber wird ein Verkaufsteam verbleiben.

Offen ist noch, was mit dem Standort passieren soll. Thomas Metzger sprach sich für eine Lösung mit der Stadt Freiburg aus. «Das Areal ist attraktiv gelegen und interessant für die Stadtentwicklung», machte er dem anwesenden Syndic Pierre-Alain Clément die 53 000 Quadratmeter schmackhaft.

Stark im Sponsoring

In letzter Zeit konnte sich Cardinal auf dem Sponsoring-Markt stark etablieren. So sind die Freiburger bei vielen grossen Openair-Festivals engagiert, etwa dem Gurten, Paléo, Gampel oder dem erst in diesem Jahr gegründeten Zürich Openair. Als «Bollwerk» gegen den holländischen Konkurrenten Heineken (Calanda, Haldengut, Eichhof) bleibt die Marke also auch für den Mutterkonzern Carlsberg interessant. An der Medienkonferenz kündigte CEO Thomas Metzger zudem die Lancierung einer neuen Geschmacksrichtung des Cardinal Eve für heute Mittwoch an.

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