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Schönberg-Kapelle wird restauriert

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Vor Jahren offiziell entweiht, verkam die Bartholomäus-Kapelle beim grossen Schönbergkreisel nach und nach zu einem Depot für allerlei Ramsch. Nun soll sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Einst war die Bartholomäus-Kapelle im Schönberg ein strahlender Fixpunkt auf dem Jakobsweg. Mit der Entstehung des Schönbergquartiers, wie wir es heute kennen, versank das mittelalterliche Bauwerk nach und nach in der Bedeutungslosigkeit: gottverlassen – irgendwann diente die Kapelle offiziell nicht mehr religiösen Zwecken – und vom Verkehr umzingelt. Die Kirchenbänke wurden in ein Depot verfrachtet, innen stapelte sich allerlei Ramsch. Es kam der Tag, an dem der Quartierverein Schönberg die Lokalität gerne für seine Zwecke nutzen wollte. Die Eigentümerin, die Pfarrei St. Nikolaus/St. Paul, gab ihr Okay. Der Quartierverein interpretierte sein Nutzungsrecht sodann sehr grosszügig und machte sich schon am Hauptaltar zu schaffen, um die Kapelle nach hinten zu öffnen, als die Pfarrei in letzter Minute die Notbremse ziehen konnte. So erzählt es André Schenker, Architekt und Kirchenratsmitglied. «Uns war klar, jetzt müssen wir etwas machen.»

Beschränkte Mittel

2014 liess die Pfarrei mithilfe des kantonalen Kulturgüterdienstes – die Kapelle steht unter Denkmalschutz – das Gotteshaus vom Restaurator Olivier Guyot analysieren. Dieser bezifferte die Kosten für die Restaurationsarbeiten im Innern der Kapelle auf rund 40 000 Franken. 25 000 Franken würden die Arbeiten am Gebäude betragen. Die Pfarrei machte sich auf die Suche nach Geldgebern, klopfte bei den Freunden des Jakobswegs und der kantonalen kirchlichen Körperschaft an. 10 000 Franken kamen so zusammen. Noch offen ist, ob auch die Loterie Romande der Pfarrei unter die Arme greifen wird. Rechnen kann die Pfarrei zudem mit einer Unterstützung des Kantons, der sich gemäss dem Kulturgüterdienst mit 7,5 Prozent an den Restaurationskosten beteiligt. Kein Geld wird wohl von der Stadt fliessen, weil die Kapelle in Privatbesitz sei, wie Bauvorsteherin Andrea Burgener (SP) den FN sagte. Auch nicht weiterverfolgt wird laut Burgener die Idee, den Bereich rund um die Kapelle aufzuwerten. «Eine Umfrage bei den Quartierbewohnern ergab, dass sie diesem Ort keine Priorität einräumen.» Angesichts der beschränkten Mittel fokussiert sich die Pfarrei nun auf die Innenrestauration. «Hauptziel ist es, die Kapelle wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, für Ausstellungen, Lesungen, kleine Konzerte, als Ort der Begegnung», sagt Schenker.

Olivier Guyot ist begeistert vom Auftrag. «Die Kapelle wird erstmals 1472 erwähnt und ist von grossem Wert, auch der Portalvorbau aus dem Jahr 1771.» In einem ersten Schritt hat er Konservierungsmassnahmen am Unterbau des Altars vorgenommen, wo die Firnis gelb geworden war. Danach machte er sich an den Altaraufsatz, der irgendwann mal schwarz überstrichen wurde.

In einem zweiten Schritt wird er das Kernstück des Altars in Angriff nehmen. Es ist das Gemälde von Joseph Sautter aus den Jahren 1760–1770. Es zeigt das Martyrium des Apostels Bartholomäus, dem bei lebendigem Leib die Haut abgezogen worden sein soll. Sautter arbeitete schon am Hauptaltar der Kathedrale mit.

Schliesslich sollen die Wände und das Deckengewölbe einer Reinigung unterzogen werden. Die Wände wurden schätzungsweise um 1980 verputzt. Nur an einigen Stellen sind noch Malereien zu sehen. Links und rechts des Altars gibt es je ein Dekor, die aus dem 16. Jahrhundert stammen könnten. Unterhalb des Deckengewölbes hinter dem Altar sind Zeichnungen sichtbar, die Ende des letzten Jahrhunderts entstanden sein dürften.

Grundsätzlich könne man die Kapelle nicht einer spezifischen Epoche zuordnen, so Guyot. Der verstorbene Freiburger Historiker Marcel Strub habe gar die These aufgeworfen, dass die Kapelle im Jahr 1658 von Grund auf neu gebaut worden sein könnte. Das widerspreche allerdings einer frei gelegten Inschrift, die das Jahr 1591 oder 1597 zeigt.

Geschichte

Kapelle stammt aus dem Mittelalter

Die Bartholomäus-Kapelle im Freiburger Schönbergquartier befindet sich auf einem historisch wichtigen Kreuzungspunkt. Sie diente als Station auf dem Jakobsweg. Laut Aloys Lauper, stellvertretender Dienstchef des Amts für Kulturgüter, ist die Kapelle eine typische Pilgerkapelle wie jene von St. Wolfgang. Das zeige auch der Steinaltar vor dem Eingang. Noch unerforscht sei, ob das Gotteshaus einen Zusammenhang mit dem damaligen Lepraspital hatte. Ursprünglich gehörte die Kapelle der Pfarrei von Düdingen. Später sollte sie an die Pfarrei St. Niklaus abgetreten werden. Das lehnte diese wegen zu hohen Unterhaltskosten ab. Sodann wurde die Bartholomäus-Kapelle 1900 an den Bankier Adolphe d’Eggis verkauft. Heute gehört sie der Pfarrei St. Nikolaus/St. Paul.

rsa

 

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