Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Schreiben gegen den Tod

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Untertitel: Die Kantonsbibliothek gibt Texte von und über Jacques Chessex heraus

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Ausstellung «Il y a moins de mort lorsqu’il y a plus d’art» über Jacques Chessex wurde ursprünglich vom Schweizerischen Literaturarchiv konzipiert und von Mai bis Juli 2004 in der Kantons- und Universitätsbibliothek (Kub) Freiburg gezeigt, mit einem speziellen Teil zum Thema Freiburg. Weil die Ausstellung von einer Publikation der Nationalbibliothek begleitet wurde, plante die Kub damals keine eigene Veröffentlichung. Dass jetzt trotzdem eine 80-seitige Broschüre erschienen ist, sei einem spontanen Einfall zu verdanken, schreibt Kub-Direktor Martin Good im Buch: Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung habe Jacques Chessex eines Abends einen Vortrag zum Thema «Ce que je dois à Fribourg» gehalten. Die bewegenden Worte habe man festhalten wollen, und so sei die Idee zu der Broschüre entstanden.

Diese enthält jedoch nicht nur Chessex’ Vortrag, sondern viel zusätzliches Material: eine Auswahl bisher unveröffentlichter Briefe, Fotografien der Stadt Freiburg und des Kollegiums St. Michael, wie der heute 71-Jährige sie in den frühen Fünfzigerjahren kennen gelernt hat, eine Darstellung von Freiburg, wie Chessex’ Romanheld Jonas Carex es erlebt hat, und eine kommentierte Bibliografie.

Ahnung des Jenseitigen

Ein deutschsprachiger Beitrag mit dem Titel «Jacques Chessex, Dichter und Maler des Unsichtbaren» soll schliesslich dazu beitragen, den Waadtländer Schriftsteller dem deutschsprachigen Publikum näher zu bringen. Gérald Froidevaux versucht darin, Chessex’ Werk einzuordnen zwischen der sensiblen Abbildung der wirklichen Welt mit ihren unerschöpflichen Schönheiten und seiner Faszination für das Mystische und Metaphysische.

«Die Allgegenwart des Todes, dem die Literatur, die Kunst allgemein, eine ständige Gegenwehr bieten, machen den Grundton eines Schaffens aus, das von der Ahnung des Jenseitigen im diesseitigen Leben erfüllt wird», schreibt Froidevaux. Er schreibe gegen den Tod und gegen die Angst vor dem Tod, hat Chessex früher gern gesagt. Froidevaux stellt in seinem Artikel fest, dass es sich dabei um einen Kampf handle, der niemals endgültig gewonnen werden könne. «Aber für einen Augenblick kann die Kunst, und auch die Literatur, die beherrschende Präsenz des Todes vergessen lassen. Wo mehr Kunst ist, da weicht der Tod etwas zurück», schliesst Froidevaux und nimmt damit noch einmal Bezug auf den Titel der Ausstellung, die am Anfang des nun erschienenen Buches stand.

Meistgelesen

Mehr zum Thema